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Neue Jobs: Gründerinnen nutzen VC-Kapital effektiver

Startups mit mindestens einer Frau im Gründungsteams nutzen ihr eingesammeltes Kapital wesentlich effektiver zur Schaffung von Arbeitsplätzen, als es rein männliche Teams schaffen. Zu diesem Ergebnis kommt der „Munich Startup Employment“-Report von Munich Startup.

Laut dem Female Founders Monitor liegt der Frauenanteil unter den GründerInnen bei lediglich 20 Prozent, 37 Prozent der Startups haben mindestens eine Frau im Gründungsteam. Und das, obwohl geschlechterdiverse Gründungsteams meist erfolgreicher sind. So hat die Boston Consulting Group bereits 2018 vorgerechnet, dass solche Startups höhere Umsätze generieren als rein männliche Teams.

Weniger Geld aber mehr Jobs für Gründungsteams mit Frauen

Und auch was die Schaffung von Arbeitsplätzen angeht, sind gemischte Teams effektiver, zumindest gemessen am eingesammelten Kapital. So geht aus dem „Munich Startup Employment“-Report hervor, dass rein männliche Teams zwar höhere Finanzierungsrunden abschließen – sie bekommen im Schnitt 38 Millionen Euro, während für Teams mit mindestens einer Frau lediglich 10 Millionen Euro zusammenkommen. Die untersuchten Startups kommen so auf insgesamt 11 Milliarden Euro Funding für rein männliche geführte Startups und 658 Millionen Euro für Startups mit mindestens einer Frau im Gründungsteam.

Gemischte Teams nutzen das Geld aber effektiver darin, Arbeitsplätze zu schaffen. So liegt die durchschnittliche Teamgröße bei rein männlich geführten Startups bei 94 Angestellten. Insgesamt finanzieren die untersuchten Startups mit ihren 11 Milliarden Euro Funding rund 27.000 Jobs. Gemischte und rein weibliche Teams bieten im Schnitt 57 Menschen einen Job, insgesamt bringen sie 3.900 Menschen in Lohn und Brot. Auf das eingesammelte Kapital bezogen bedeutet dies, dass erstere 2,5 Stellen pro 1 Millionen Euro Finanzierung schaffen, letztere hingegen 5,9 Jobs kreieren.

Der „Munich Startup Employment“-Report

Der „Munich Startup Employment“-Report untersucht alle Unternehmen aus dem Münchner Innovationsökosystem, die seit 1990 mit dem Ziel gestartet sind, schnell zu wachsen. Damit orientiert sich die Studie an der Startup-Definition von Paul Graham, Co-Founder des Y Combinator. Die Zahlen zur Auswirkung von Geschlechterdiversität in Gründungsteams auf die Anzahl geschaffener Stellen basieren auf der Untersuchung von 333 Startups mit vollständigen Daten zu Gründungsteam und Finanzierung.

Der komplette „Munich Startup Employment“-Report kann hier heruntergeladen werden.