© B. Roemmelt / München Tourismus

Münchner Startups schaffen zehntausende Jobs

München ist einer der größten Startup-Hubs Europas – doch was bedeutet das für den hiesigen Arbeitsmarkt? Wie viele Jobs schafft die New Economy eigentlich? In einer neuen Studie gehen Munich Startup und Dealroom dieser Frage nach.

Münchner Startups, Scaleups und Grownups beschäftigen weltweit über 96.000 MitarbeiterInnen. Zu diesem Ergebnis kommt der erste von Munich Startup und Dealroom herausgegebene „Munich Startup Employment“-Report. Demzufolge schaffen die Unternehmen 38.700 Stellen im Großraum München, weitere 14.300 Jobs im Rest von Deutschland und 43.000 Jobs weltweit.

Der Report untersucht dabei nicht nur kürzlich gegründete Startups sondern alle Unternehmen aus dem Münchner Innovationsökosystem, die seit 1990 mit dem Ziel gestartet sind, schnell zu wachsen. Damit orientiert sich die Studie an der Startup-Definition von Paul Graham, Co-Founder des Y Combinator. Die Unternehmen werden allerdings abhängig von ihrem Alter in mehrere Kohorten unterteilt. Dabei zeigt sich, dass 80 Prozent aller arbeitsplatzschaffenden Firmen nach 2009 gegründet wurden, gemeinsam stellen sie rund 23.000 Arbeitsplätze bereit. Rund die Hälfte dieser Jobs konzentriert sich auf einige wenige Branchen wie Transportation, Health und Enterprise Software.

Der Einfluss von VC-Kapital auf die Schaffung von Jobs

Zunächst wenig überraschend wirkt das Ergebnis, dass besser finanzierte Startups mehr Stellen anbieten können. So hatten im vergangenen Jahr Startups, die insgesamt zwischen 4 und 15 Millionen Euro einsammeln konnten, im Schnitt 32 Angestellte, während Startups mit geringerem Funding (1 bis 4 Millionen Euro) auf 17 MitarbeiterInnen kommen. Trotzdem dominieren Unternehmen mit VC-Funding nicht den Arbeitsmarkt. Denn 54 Prozent aller Jobs kommen von Startups ohne Finanzierung – was allerdings darauf zurückzuführen ist, dass nur rund ein Drittel aller Münchner Startups überhaupt Investoren hinter sich haben.

Startups und der Fachkräftemangel

Der Fachkräftemangel verschont auch Münchner Startups nicht. So waren im vergangenen Jahr rund ein Viertel aller offenen Stellen in Tech-intensiven Bereichen ausgeschrieben. Aber auch der Bereich Business Development hat Probleme, passende MitarbeiterInnen zu finden.

Andreea Chirilov, Talent Acquisition Team Lead bei Konux, sagt dazu:

„Die größte Herausforderung besteht darin, die richtige Balance zu finden bei der Einstellung von Mitarbeitern für die technische Abteilung. Software- und Devops-Entwickler sind sehr gefragt. Es gibt einen begrenzten Pool an erfahrenen Entwicklern, intensiven Wettbewerb um Talente und hohe Gehälter. Dies ist besonders herausfordernd, da wir erstklassige Mitarbeiter suchen, die Software mit Cloud-Computing-Erfahrung kombinieren, die neue Dinge einbringen, Herausforderungen annehmen und über den Tellerrand hinausschauen.“

Eine wichtige Rolle hierbei spielen natürlich die Münchner Universitäten. Denn sie sind nicht nur Startup-Schmieden sondern bieten den Unternehmen auch Zugang zu potentiellen neuen Arbeitskräften – auch aus dem Ausland, wie Jerome Geyer-Klingenberg, Head of Academic Alliance bei Celonis, erklärt:

„Ein signifikanter Anteil unserer Beschäftigten in München hat Wurzeln im Ausland. Viele davon sind über ein Studium an einer der Münchner Universitäten zu Celonis gekommen.“

Und weiter:

„Celonis kooperiert im Rahmen seiner Academic Alliance mit rund 700 Bildungseinrichtungen (insbesondere Hochschulen) weltweit. Zudem bieten wir viele Werkstudentenstellen: So haben allein in München rund 200 Beschäftigte von Celonis einen TUM-Hintergrund, darunter auch viele ehemalige Werkstudentinnen beziehungsweise Werkstudenten, die dann übernommen wurden.“

Der komplette „Munich Startup Employment“-Report kann hier heruntergeladen werden.