Das 2016 von Denis Raskopoljac ins Leben gerufene Münchner Startup Xpay stellt Unternehmen Mastercard-Karten für null Euro zur Verfügung, die sie in Form eines Bonusprogramms an ihre Kunden weitergeben können. Der Endverbraucher erhält beim Einkauf mit den gebrandeten Prepaid-Kreditkarten verschiedene Rabatte und Vergünstigungen. Auf diese Weise will es das Unternehmen etwa Marken und Influencern ermöglichen, ihre Kunden- und Fanbeziehungen zu intensivieren. Bekanntheit erlangte das Startup auch durch seine Luxus-Visa-Debitkarte Legatus.
Finanziell stand das Startup lange Zeit gut da. 2020 sicherte es sich in seiner Series-A 7 Millionen Euro von Investoren wie der Apeiron Investment Group, Grey Study Capital und dem als ‚Unicorn Hunter‘ titulierten Schweizer Daniel Gutenberg. Ein Jahr später folgte die Series-B in unbekannter Höhe, angeführt von Rose Park Advisors. Wie Finance Forward berichtet, hat Xpay insgesamt rund 50 Millionen Euro von Investoren erhalten. Der Branchendienst schreibt weiter, dass eine neue Finanzierungsrunde allerdings gescheitert sei, was nun zur Zahlungsunfähigkeit führt.
Operativer Teil von Xpay nicht von Insolvenz betroffen
Ende August hat das Startup am Amtsgericht München vorläufige Insolvenz angemeldet. Dies gilt für die Xpay Holding AG genauso wie für die Xpay Solutions GmbH und die Xpay Development GmbH. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Münchner Rechtsanwalt Dr. jur. Matthias Hofmann bestellt. Gegenüber Finance Forward machte er deutlich, dass die Xpay Card Services GmbH, die als E-Money-Agent operativ im Zentrum steht, nicht von der Insolvenz betroffen ist. Ziel sei es nun, die laufenden Kosten zu senken, um für Investoren attraktiver zu werden und das Unternehmen weiterführen zu können.