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Vier frische Ideen von Münchner Fintechs

Die deutsche Fintech-Landschaft könnte stärker sein – zumindest, wenn man die Niederlande, Schweden oder Großbritannien als Maßstab nimmt, so McKinsey. In Folge 67 des Munich Startup Podcasts schauen wir uns an, wie die Unternehmensberatung zu diesem Ergebnis kommt. Außerdem stellen wir vier Münchner Fintech-Startups und einen Investor vor.

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In Sachen Fintech ist die deutsche Startup-Landschaft Mittelmaß, so McKinsey. In drei wichtigen Bereichen verortet die Unternehmensberatung großen Aufholbedarf. So liegt Deutschland etwa bei der Zahl der Gründungen von Fintechs deutlich abgeschlagen hinter den Spitzenreitern. So werden hierzulande nur sieben Finanz-Startups pro einer Million EinwohnerInnen gegründet, während es in Großbritannien 26, in Schweden 23 und in den Niederlanden immerhin noch 15 sind. Ähnlich sieht es bei der Skalierung der Unternehmen aus. Ebenfalls pro einer Millionen Einwohner gemessen liegt die Fintech-Einhorn-Quote in Deutschland lediglich bei 0,08. Großbritannien kommt hier hingegen auf 0,48. Und auch was die Finanzierungen angeht, kommt Deutschland laut der McKinsey-Studie nicht so recht vom Fleck. Werden hierzulande 39 Euro pro EinwohnerIn in Fintechs investiert, sind es in Schweden 170 Euro und in Großbritannien 153 Euro.

Die Studie weiß aber auch Positives zu berichten: So gibt es in Deutschland rund 50 Startups mit einem Unternehmenswert zwischen 50 Millionen und einer Milliarde Euro, in Schweden und den Niederlanden sind es hingegen nur 30. Und die richtigen Maßnahmen können natürlich den Abstand zu den führenden Fintech-Nationen verringern. McKinsey erwartet hier unter anderem einen stärkeren Fokus auf das B2B-Geschäft – welches laut der Studie in der Bundesrepublik bisher nur wenig Beachtung fand – und auch neue Lösungen, wie etwa die Monetarisierung von Bank- und Marktdaten. Käme der Fintech-Sektor in Deutschland damit auf so gute Werte wie in Großbritannien, Schweden oder den Niederlanden würde dies für rund 60.000 zusätzliche Arbeitsplätze sorgen. Und die Gesamtbewertung der Fintech-Branche könnte um bis zu 280 Milliarden Euro steigen.

Wie Münchner Fintechs den Vermögensaufbau unterstützen

Auf dem Weg, ihren Teil zu dieser Entwicklung beizutragen, sind auch zahlreiche Münchner Startups. Insgesamt zählen die Munich Startup Insights 194 Fintechs in der Landeshauptstadt, darunter mit Scalable Capital auch ein Unicorn. Sie kommen auf eine Gesamtbewertung von rund 2,9 Milliarden, was einem Plus von 100 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Finanzierungsrunden konnten in diesem Jahr bisher 15 abgeschlossen werden, sie brachten den Jungunternehmen insgesamt 64 Millionen Euro ein.

Ein Teil davon – 1,3 Millionen Euro – ging an Beatvest. Das Startup, das wir ab Minute 4:30 vorstellen, hat eine edukative Investment-Plattform für Börsen-Interessierte geschaffen. In der App von Beatvest können die NutzerInnen das nötige Wissen für die richtigen Investmententscheidungen erwerben und ihr Wissen mit einem fiktiven Investment-feature auf die Probe stellen. Auf diese Weise will das Startup die Startschwierigkeiten beim Investieren am Kapitalmarkt minimieren und so vor allem jungen Menschen dabei helfen, früh Vermögen aufzubauen.

Einen anderen Weg, den Vermögensaufbau zu unterstützen, geht Vinlivt (ab Minute 6:50). Das Startup bringt in seiner App die drei Bereiche Sparen, Investieren und Versichern zusammen und hilft seinen NutzerInnen dabei, ihre aktuelle Finanzsituation zu verstehen. Anschließend können sie mit ersten Vorsorgeaktivitäten starten. Langfristig soll dann mit einer automatisierten Begleitung durch die App Vermögen aufgebaut werden. Zentral hierfür ist ein integrierter Messenger-Dienst, über den sich die NutzerInnen direkt mit FinanzexpertInnen austauschen können.

Künstliche Intelligenz, Blockchain und Neo-Banking

Sub Capitals wiederum arbeitet daran, Künstliche Intelligenz in Finanzprodukte zu bringen. Aktuell bietet das Startup mit der Großbank UBS als Partner ein KI-Zertifikat an, das seine KI nutzt, um zu investieren. VerbraucherInnen können das Zertifikat über einen gewöhnlichen Broker erwerben und so ein Wertpapier in ihr Portfolio aufnehmen, das auf Künstlicher Intelligenz basiert. Der Weg dorthin war für Sub Capitals allerdings nicht ohne Hindernisse – ab Minute 8:55 erklären wir den Werdegang des Startups ausführlich.

Das Bankgeschäft im Auge hat wiederum Cometum. Die Neo-Privatbank bedient sich der Blockchain, um große Assets wie Oldtimer, Kunst oder Diamanten in kleinere Einheiten aufzuteilen. Durch diese Tokenisierung will Cometum vor allem junge Vermögende an diese Anlageklassen heranführen. Darüber hinaus bietet das Startups aber auch Banking Services, mit denen es den Lifestyle-Bedürfnissen seiner Zielgruppe gerecht werden will. Alles weitere verraten wir ab Minute 12:15.

Der Investor Vealo Ventures

Hinter dem Nürnberger Investor Vealo Ventures steht der Entrepreneur und Seriengründer Christian Dereser. Mit seinem VC sucht er nach Early Stage Startups aus Europa, die vor allem an Online-Geschäftsmodellen arbeiten. Ab Minute 14:45 nehmen wir den Investor genauer unter die Lupe und erklären, wie er aufgestellt ist.

Maximilian Feigl

Maximilian Feigl berichtet seit 2020 über das Münchner Startup Ökosystem. Dabei haben es dem studierten Politikwissenschaftler vor allem Deeptech-Themen angetan.

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