Insgesamt konnten Startups in Deutschland laut KfW im letzten Quartal 2023 in 204 Finanzierungsrunden rund 1,5 Milliarden Euro einwerben. Das Dealvolumen im Q4 blieb somit auf dem Niveau des Vorquartals Q3 mit ebenfalls rund 1,5 Milliarden Euro, doch die Anzahl der Deals ging erneut deutlich zurück (-19 Prozent). Im Gesamtjahr 2023 wurden 7,2 Milliarden Euro in 1.088 Finanzierungsrunden in deutsche Startups investiert. Somit floss das Risikokapital zwar zäher als 2022 (10,5 Milliarden Euro), dennoch war das Investitionsvolumen im langfristigen Vergleich durchaus solide.
KfW-Chefvolkswirtin Dr. Fritzi Köhler-Geib sagt dazu:
„Im Jahr 2024 könnten verschiedene Faktoren für eine Verbesserung der Lage am deutschen VC-Markt beitragen. So könnten die Aussichten auf sinkende Zinsen in der zweiten Jahreshälfte 2024, die Unternehmensbewertungen und somit auch Exiterlöse positiv beeinflussen, Fundraisingsorgen mildern und auch der Investitionstätigkeit einen neuen Impuls geben.“
Das Volumen an Wachstumsfinanzierungen ist im letzten Quartal des Jahres wieder leicht gestiegen und lag im Schlussquartal bei 705 Millionen Euro, so die Förderbank. Damit machen die Scaleup-Finanzierungen mit 47 Prozent wieder fast die Hälfte der investierten Mittel aus. In Q3 waren es mit 534 Millionen Euro lediglich 28 Prozent des Gesamtvolumens. Insgesamt entfielen 2023 rund 3,4 Milliarden Euro auf Wachstumsfinanzierungen, nach rund 5,2 Milliarden Euro im Vorjahr. Der Anteil von Wachstumsfinanzierungen am gesamten VC-Dealvolumen war somit in den Jahren 2022 (49 Prozent) und 2023 (48 Prozent) sehr ähnlich.
KfW: Ausländische Investoren zieren sich, IPOs bleiben aus
Seit die Abkühlung des globalen VC-Marktes Anfang 2022 eingesetzt hat, ist der Anteil von Risikokapital ausländischer VC-Investoren im deutschen Markt gesunken. Insbesondere der Anteil US-amerikanischer Investoren ging zurück. Im Q4 liegt er bei nur noch 17 Prozent, im Gesamtjahr 2023 somit bei 25 Prozent. 2021 waren es hingegen noch 39 Prozent. Dem gegenüber wuchs der Anteil der Mittel von Investoren aus dem Inland auf 32 Prozent an (26 Prozent im Vorjahr).
Gemessen an der Anzahl der Exits bezeichnet der KfW-Report das Jahr 2023 als solide. Dabei besteht die Exittätigkeit VC-finanzierter Startups in Deutschland auch im Q4 insbesondere aus Übernahmen. Das letzte Quartal des Jahres hat mit 28 Transaktionen nochmal zu einer Erhöhung der Anzahl der Übernahmen beigetragen. Die als Exitkanal besonders renditeträchtigen Börsengänge bleiben jedoch weiterhin aus. Mögliche Zinssenkungen könnten den Börsen aber weiter Auftrieb geben und dem IPO-Markt in der zweiten Jahreshälfte 2024 Schwung verleihen.