Geschäftslage in der Digitalbranche bleibt stabil

Der erwartete Absturz bleibt weiter aus: Die Geschäftslage in der Digitalbranche hält sich trotz einer befürchteten Krise weiter stabil, so der aktuelle Bitkom-Ifo-Digitalindex. Die Unsicherheiten für die kommenden Monate sind jedoch weiterhin groß.

Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar dieses Jahres sind die Geschäftserwartungen in der Digitalbranche rapide gesunken. Die tatsächliche Geschäftslage ist zugleich nur verhältnismäßig schwach abgesackt. Nach einer kleinen Erholung im Oktober ist der Index für die Geschäftslage zwar um 3,4 Punkte auf 31,7 gefallen, liegt aber noch immer knapp über dem Wert vom September. Die Erwartung für die kommenden sechs Monate rangiert fast unverändert zum Vormonat auf dem tief-negativen Wert von -18,2 Punkten. Der auf Geschäftslage und Geschäftsklima errechnete Bitkom-Ifo-Digitalindex notiert mit 5,2 Punkten nur noch knapp im positiven Bereich. Zuletzt wurde im Juni 2020, also tief im Schock nach Beginn der Pandemie, ein schlechterer Wert ermittelt.

Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder sagt:

„Die Digitalbranche zeigt sich derzeit krisenfest, die kommenden Monate sind aber von vielen Unsicherheiten geprägt.“

Die entsprechenden Konjunkturindizes des Ifo-Instituts für die Gesamtwirtschaft liegen erneut deutlich unter denen der Digitalbranche: Das Geschäftsklima rangiert mit -11,3 Punkten tief im Minus, die Geschäftslage sinkt von 14,6 auf 12,3 Punkte und die Geschäftserwartungen steigen auf sehr niedrigem Niveau von -40,9 auf -32,2 Punkte.

Digitalbranche plant neue Investitionen

Weitere Ergebnis der Befragung der Digitalunternehmen durch Bitkom und Ifo stimmen eher positiv: Mehr als ein Viertel der befragten Firmen will im kommenden Jahr die Investitionen erhöhen, rund die Hälfte will sie auf dem Niveau des Vorjahres halten, und weniger als ein Viertel plant geringere Investitionen. Ausgeweitet werden sollen vor allem Investitionen in Software. 28 Prozent planen zusätzliche Ausgaben, nur 14 Prozent Kürzungen. In Forschung und Entwicklung wollen 23 Prozent der Unternehmen mehr Geld investieren, 13 Prozent erwarten Einschnitte. Und 23 Prozent haben sich zusätzliche Investitionen in Ausrüstung vorgenommen, 17 Prozent wollen daran sparen. Bei Gebäuden zeigt sich dagegen deutliche Zurückhaltung. Nur 14 Prozent der Digitalunternehmen wollen mehr investieren, 32 Prozent werden diese Ausgaben kürzen.