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Netflix für das Metaverse? Neue Ideen für die Kulturszene

Egal ob Darstellende Künste, Musik oder Film, auch für die Kulturszene haben Startups viele neue Ideen, die weit über Streaming- und Ticketing-Portale hinausgehen. In Episode 73 des Munich Startup Podcasts stellen wir vier solcher Ideen und die Startups dahinter genauer vor. Außerdem werfen wir einen Blick auf das Wavelab, das Gründungszentrum der Hochschule für Musik und Theater München.

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Wie im Event-Teil des Podcast angekündigt, findet das Munich Startup Festival in diesem Jahr zum zweiten Mal statt. Am 17. Juli trifft sich die Münchner Startup-Szene erneut zum ungezwungenen Austausch im Backstage. Wer hierzu keine Neuigkeiten verpassen will, kann sich hier zum Festival-Newsletter anmelden.

Die Kultur- und Kreativwirtschaft in Deutschland bestand 2021 aus rund 226.000 Unternehmen und mit etwa 1,2 Millionen Beschäftigten. Laut Bundeswirtschaftsministerium waren es sogar 1,8 Millionen. Der Umsatz der Branche lag in dem Jahr bei gut 175 Milliarden Euro. Damit hatte die Kultur- und Kreativwirtschaft schon 2021 nicht nur wieder das Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019 erreicht. Mit ihrer Bruttowertschöpfung von circa 104 Milliarden Euro stellte sie auch Branchen wie den Maschinenbau, Finanzdienstleistungen, die Energieversorgung und die chemische Industrie in den Schatten.

In Sachen Kultur ist dies jedoch noch nicht alles, denn es gibt neben der Branche selbst noch einen sehr großen nicht-wirtschaftlichen Kulturbetrieb. Ein Blick in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Unesco zeigt, was noch alles zur Kultur in Deutschland gehört, ohne dass es direkt messbar zur finanziellen Wertschöpfung beitragen muss: Vom Singen der Lieder der deutschen Arbeiterbewegung und der Chormusik in Amateurchören über die gesellschaftlichen Bräuche und Feste der Lausitzer Sorben bis hin zur Walz und der Tölzer Leonhardifahrt ist viel geboten.

Neue Lösungen für Bilder und Statuen

Und beinahe ebenso mannigfaltig sind die Ideen der Startups aus der Kultur- und Kreativwirtschaft. Loremo zum Beispiel (ab Minute 5:00) hat eine Plattform entwickelt, über die NutzerInnen mit Hilfe einer Künstlichen Intelligenz maßgeschneiderte Kunstwerke bestellen können. Diese werden dabei passend zu den Farben der bestehenden Inneneinrichtung und der Persönlichkeit, bzw. komplementär zu Corporate Identity und Logo individuell von KünstlerInnen angefertigt. Darüber hinaus entwickelt Loremo aktuell eine KI-Anwendung für 3D-Visualisierungen.

Mission Monument wiederum entwickelt eine Lösung, die Statuen virtuell zum Leben erweckt. Damit will es das Startup PassantInnen möglich machen, mit den Monumenten zu interagieren und mehr ihre Geschichte und das Leben der dargestellten Persönlichkeiten zu erfahren. Zum Einsatz kommen dabei Augmented-Reality, 3D-Animationen und eine intelligente Gesprächs-Logik ebenso wie die Talente professioneller SchauspielerInnen. Mehr über Mission Monument verraten wir ab Minute 7:55.

Update: Bei der Aufnahme des Podcasts wurde das vierte Mitglied im Gründungsteam von Mission Monument, Kathrin Schmitt, vergessen. Sie ist Lehrerin am Gymnasium Gröbenzell und leitet die Abteilung „Umweltbildung, Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), Alltagskompetenz und Lebensökonomie“ an der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung (ALP) Dillingen.

Das Metaverse für Kultur und ein Instrument für SängerInnen

Das Münchner Startup Kontentwerk arbeitet, gefördert von der EU, an einem digitalen Kulturzentrum im Metaverse. Dort sollen verschiedene Veranstaltungen wie etwa Konzerte digital stattfinden, NutzerInnen nehmen mit einem Avatar daran Teil und können zugleich Fenster zu KünstlerInnen öffnen oder deren Werke erwerben. Auf diese Weise will Kontentwerk neue Geschäftsmodelle und Monetarisierungs-Möglichkeiten für die Kunst- und Kulturszene austesten. Und auch NFTs spielen dabei eine wichtige Rolle – welche verraten wir ab Minute 11:10.

Vocalisto schließlich (ab Minute 14:50) entwickelt einen mobilen Proberaum für SängerInnen. Die Lösung, bestehend aus einer schalldämmenden Gesichtsmaske, einer zugehörigen Mobile-App für Aufnahmen und Kopfhörer für die Übertragung auf die eigenen Ohren, soll es ihnen ermöglichen, ihren Gesang zu proben, ohne dabei Nachbarn zu stören. Der Gründer Gerd Birzele arbeitet bei der Entwicklung intensiv mit HobbymusikerInnen, OpernsängerInnen und auch GesangslehrerInnen zusammen. Wer das Gerät testen oder die Entwicklung unterstützen möchte kann sich übrigens bei ihm unter info@vocalisto.com melden.

Ein Gründungszentrum für die Kulturszene

Und mit dem Wavelab, dem Gründungszentrum der Hochschule für Musik und Theater München, werfen wir zudem noch einen Blick auf eine Institution, die explizit solche Startups unterstützt. Ab Minute 18:15 erklären wir, welche Art von Unterstützung das Wavelab anbietet und wonach das Gründungszentrum in einem Startup eigentlich sucht.