© Guy Bowden / Unsplash

Vier Münchner Startups und ihre Lösungen für die Klimakrise

Mit lokalen und globalen Rekordwerten im Februar zeigte sich wieder einmal, dass die bisherigen Bemühungen nicht ausreichen, um der Klimakrise Herr zu werden. Doch viele Startups stehen mit neuen Lösungen in den Startlöchern – in Episode 75 des Munich Startups Podcast stellen wir vier von ihnen vor.

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Der vergangene Winter war so warm wie noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Global betrachtet kam die Periode von Dezember bis Februar auf eine Durchschnittstemperatur von 13,54 Grad Celsius, so der European Union’s Copernicus Climate Change Service (C3S). Damit lag die Temperatur 1,77 Grad über dem Mittel der Jahre 1850 bis 1900. Und auch in Deutschland sah die Lage für das Klima nicht besser aus. Nach einer Bilanz des Deutschen Wetterdienstes lag das Temperaturmittel in der Saison 2023/2024 mit 4,1 Grad Celsius um 3,9 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Und verglichen mit der aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung immer noch 2,7 Grad.

CCS und CCU sollen das Klima retten

Die Erwärmung schreitet also weiter voran, während gleichzeitig kein Staat schafft, Klimapolitik zu betreiben, die mit dem 1,5-Grad-Ziel vereinbar ist. Im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gab es daher auch vor Kurzem einen Meinungsumschwung in Bereich der CO2-Speicherung. Denn erst Ende Februar hat Minister Habeck verkünden lassen, dass Deutschland den Einsatz von CCS, also Carbon Capture and Storage, und CCU, das ist Carbon Capture and Usage, ermöglichen will. Im Zentrum der Anstrengungen stehe zwar auch weiterhin, Emissionen erst gar nicht entstehen zu lassen, heißt es aus dem Ministerium. Zur Erreichung der deutschen Klimaziele seien CCS und CCU aber notwendig.

Ebenso notwendig zur Erreichung der globalen Ziele sind neue Technologien und Lösungen, wie sie von zahlreichen Startups entwickelt werden. Atmen (früher: Point Twelve) etwa hat eine IoT- und SaaS-Plattform entwickelt, die es Unternehmen, die energieintensiver Güter herstellen, ermöglicht, ihre Produktion effizienter zu zertifizieren. Hierzu vereinfacht das Startup bestehende Lösungen, um die Verwendung erneuerbarer Energien nachzuweisen. Was alles hinter der Lösung des Startups steckt, erklären wir ab Minute 5:25.

CO2-Speicherung in Meer und Wald

Das deutsch-brasilianische Startup Inplanet wiederum widmet sich der Speicherung von CO2 (ab Minute 8:50). Hierzu nutzt das Startup den geologischen Prozess des Enhanced Rock Weathering (beschleunigte Verwitterung). Dabei wird CO2 aus der Luft gebunden und endet letztlich als Sediment am Meeresgrund. Der Prozess, der auch von der britischen Universität Sheffield in einem groß angelegten Versuch untersucht wurde, hat zudem einen weiteren positiven Effekt. Wird er auf Äckern eingesetzt, können Bauern den Einsatz von Kunstdüngern und Pestiziden verringern.

Eine weitere natürliche Form der CO2-Speicherung sind bekanntlich Wälder. Das Münchner Startup Pina Earth will daher WaldbesitzerInnen dabei helfen, diesen Prozess zu optimieren, ihre Wälder Klimawandel-gerecht umzubauen und dabei auch noch CO2-Zertifikate zu erzeugen und zu handeln. Dabei kann das Startup bereits erste Erfolge vermelden: Seine Waldumbauprojekte erstrecken sich bereits über 2.200 Hektar in Deutschland. Auf ihnen wurden bereits mehr als 120.000 Tonnen zusätzliches CO2-Speicherpotenzial geschaffen. Wie die Online-Plattform von Pina Earth das alles schafft und wer dahintersteckt, verraten wir ab Minute 12:45.

Ein Mittel gegen die „Flexibilitätslücke“

Mit Phelas werfen wir anschließend noch einen Blick auf die Energieerzeugung, die sich ja laut Umweltbundesamt für gut 37 Prozent der deutschen Treibhausgas-Emissionen verantwortlich zeichnet. Der Wechsel zu erneuerbaren Energien schreitet hier zwar deutlich voran, bringt mit der sogenannten „Flexibilitätslücke“ aber eine neue Herausforderung. Denn bisher glichen konventionelle Kraftwerke Schwankungen in der Stromerzeugung aus. Mit deren Abschaltung geht jedoch Flexibilität verloren. Energiespeicher sollen dies ausgleichen. Das Münchner Startup Phelas, welches wir ab Minute 17:30 vorstellen, setzt genau hier an und entwickelt Energiespeicher, die mit verflüssigter Luft arbeiten.

Carbon Removal Partners und Lösungen für das Klima

Und auch einen Investor stellen wir in dieser Episode wieder vor. Carbon Removal Partners (ab Minute 22:00) aus Zürich unterstützt Early-Stage-Startups, die sich auf die Entfernung von CO2 aus der Atmosphäre spezialisiert haben. Hierfür beteiligen sich die Zürcher nicht nur finanziell an dem Jungunternehmen, sondern führen es auch in sein internationales Netzwerk ein. Ziel ist es stets, den Weg zur CO2-Entfernung im industriellen Maßstab zu ebnen.