© Holo-Light/ Michael Kristen

Holo-Light will globaler Marktführer für XR-Streaming werden

Das 2015 gegründete XR-Startup Holo-Light entwickelt Technologien rund um industrielle Arbeitsprozesse wie Fabrikplanung oder Prototypenbau und das Streamen immersiver Inhalte. Mittlerweile arbeiten mehr als 40 Köpfe in München und Innsbruck rund um das Gründungsteam Susanne und Florian Haspinger, Alexander Werlberger, Luis Bollinger und Michael Oberlechner. Die Series-A-Finanzierung 2019 hat Holo-Light einen neuen Entwicklungsschub gegeben.

Munich Startup: Wer seid Ihr und was macht Holo-Light? Stellt Euch bitte kurz vor!

Holo-Light: Servus, wir sind Flo, Susi, Alex, Luis und Michi und bilden zusammen das Gründer-Team von Holo-Light. Unser Startup ist auf immersive Software und Technologien für den Enterprise-Bereich spezialisiert. Gegründet haben wir bereits 2015, zu einer Zeit als Augmented (AR) und Virtual Reality (VR) in der Industrie noch neu waren. Ein wichtiger Schritt war damals die Ankündigung von Microsofts erster AR-Datenbrille Hololens. Als Freunde und Studienkollegen sahen wir in der Technologie ein riesiges Potenzial für den industriellen Einsatz, konnten uns schon früh ein Gerät beschaffen und nutzten diesen Marktvorteil, um erste Lösungen zu kreieren.

XR-Inhalte in Echtzeit streamen

Munich Startup: Welches Problem löst Euer Startup?

Holo-Light: Immersive Technologien verändern die Art und Weise, wie wir Inhalte erleben. Doch noch immer gibt es technologische Hürden, die den Einsatz von Augmented und Virtual Reality erschweren: etwa die geringe Rechenleistung von mobilen Endgeräten. Wir haben ein plattform-unabhängiges Software-Development-Kit (SDK) namens ISAR entwickelt, worüber sich gesamte AR- und VR-Applikationen in Echtzeit über lokale Server oder die Cloud streamen lassen. Die Rechenleistung muss damit nicht mehr von dem mobilen Gerät selbst kommen. Entwickler können die Lösung einfach in ihre eigenen Anwendungen integrieren und wir haben ISAR auch in unser zweites Produkt, ARES Pro, eingebaut. Damit können Ingenieure große 3D-CAD-Daten visualisieren und gemeinsam standortunabhängig bearbeiten – was zu kürzeren Entwicklungszyklen und nahtlosen Produktdesigns führt. (Anm. d. Red.: CAD steht für Computer Aided Design).

Munich Startup: Aber das gibt’s doch schon längst!

Holo-Light: Streaming an sich ist natürlich kein neuer Ansatz. Unsere XR-Streaming-Technologie aber ermöglicht es, AR- und VR-Inhalte in einer noch nie dagewesenen Detailtreue und Komplexität zu erleben. 5G, Cloud und Edge-Computing werden die Technologie zudem weiter vorantreiben. Im Zusammenspiel mit XR-Streaming können neue Use-Cases von Augmented und Virtual Reality erschlossen werden, die bis dato so nicht möglich waren.

Holo-Light: „Wir haben viele Fehler gemacht“

Munich Startup: Gab es bereits einen Punkt, an dem Ihr beinahe gescheitert seid?

Holo-Light: Wir haben viele Fehler gemacht, aber keiner davon war fatal. Am Anfang gab es einfach eine Menge Dinge, von denen wir keine Ahnung hatten. Zeit ist eine begrenzte Ressource und man muss sie klug investieren. Wir sind über die Jahre definitiv effizienter und fokussierter geworden. Auch dank unserer Investoren. Sie haben uns etwa bei der Professionalisierung unserer Finanzprozesse gefordert, motiviert und unterstützt. Und auch Events und Partnerschaften wählen wir jetzt viel gezielter aus.

Munich Startup: Wo möchtet Ihr in einem Jahr stehen, wo in fünf Jahren?

Holo-Light: Wir haben eine sehr gute technologische Basis geschaffen und arbeiten jetzt verstärkt in Richtung Skalierbarkeit. So verstärken wir gerade unsere Support-Struktur und Distributionskanäle, um unsere Software noch schneller zum Kunden zu bringen und diese auch mit Updates zu versorgen. Produktseitig sehen wir, dass unsere AR-Software ARES (‚Augmented Reality Engineering Space‘) global eingesetzt und zum Standard in der Industrie wird. Und natürlich wollen wir mit unserem ISAR-SDK das volle Potenzial von Augmented und Virtual Reality ausschöpfen. Unsere Vision ist es, globaler Marktführer in Sachen XR-Streaming zu sein, indem wir das Streaming aller AR- und VR-Applikationen ermöglichen.

Gleichzeitig wollen wir uns aber auf jeden Fall auch das Gefühl der Familiarität und Firmenverbundenheit bewahren. Das Persönliche und der Spaß an der Arbeit sollen auch in fünf Jahren im Vordergrund stehen und nicht auf Kosten des Erfolgs gehen.

Gemeinsam mit Unternehmen Lösungen entwickeln

Munich Startup: Wie schätzt Ihr den Startup-Standort München ein?

Holo-Light: Als junger Technologieanbieter ist es für uns wichtig, Zugang zu Industrieunternehmen zu finden. Und auch Feedback zu unseren Lösungen zu erhalten. Wir wollen gemeinsam mit den Unternehmen entwickeln, nicht an ihnen vorbei. Da hilft der Standort München enorm.

Munich Startup: Tee oder Kaffee?

Holo-Light: Ganz klar: Tee. Ein stets verlässlicher Begleiter im Arbeitsalltag, mit dem man jede Herausforderung meistern kann. Erst mit einer großen Tasse frisch aufgebrühtem Tee geht der Tag erst richtig los!