Kaia Health sammelt 65 Millionen ein

Das Münchner Startup Kaia Health gibt eine 65 Millionen Euro schwere Series-C-Finanzierung bekannt. Mit der Kapitalspritze will das Gesundheitsstartup digitale Therapien für chronische Erkrankungen in Europa und den USA weiterentwickeln.

Kaia Health erhält 65 Millionen Euro in seiner Series-C-Finanzierungsrunde und erhöht damit die Gesamtfinanzierung auf 110 Millionen Euro. Die neu ins Startup fließenden Finanzmittel verwendet Kaia dazu, die Behandlung von chronischen Schmerz- und Lungenerkrankungen mit digitalen Produkten zu verbessern. Damit ermöglicht das Startup einen breiteren Zugang zu wirksamen Therapien für eine Vielzahl von Personen. Hierfür nutzt Kaia Health multimodale Therapieansätze wie zum Beispiel physiotherapeutische Übungen.

PatientInnen können die Übungen unabhängig und selbstständig zu Hause über das eigene mobile Endgerät durchführen. Dabei leitet die kamera-basierte, patentierte Computer-Vision-Technologie NutzerInnen in Echtzeit durch die Übungen und gibt Rückmeldung zur verbesserten Durchführung. Kaias Technologie zur Überprüfung von bewegungstherapeutischen Übungen wurde als bislang einzige der zur digitalen Rehabilitation eingesetzten Technologien durch extern begutachtete Studien validiert.

Kaia verkündet Wachstum von 600 Prozent

Die Finanzierungsrunde wurde von einem nicht genannten Wachstumsfonds geleitet. Die bestehenden Investoren Optum Ventures, IdInvest, 3VC, Balderton Capital, Heartcore Capital, A Round Capital und Symphony Ventures, der VC-Firma des US-Profi-Golfers Rory McIlroy, bleiben mit an Bord.

Das Münchner Health-Startup verzeichnete in den letzten 12 Monaten ein Wachstum von 600 Prozent. Hier zeigte sich auch der durch die COVID-19 eingeschränkte Zugang zu Therapien mit Präsenz. Denn das ließ die Nachfrage nach digitalen Therapien stark ansteigen. Gemessen an der Finanzierung und klinischen Validierung ist das Startup laut eigener Aussage globaler Marktführer für digitale Therapien bei Rückenschmerzen oder Arthrose und der chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD).

„Kaia kombiniert erstklassige klinische Forschung mit innovativer Produktentwicklung und Computer Vision und stellt somit Patienten mit muskuloskelettalen Schmerzerkrankungen und COPD eine validierte Lösung zur Verfügung”,

sagt David Boutellier, Head of Europe bei Kaia Health.

Weitere Pläne des Gesundheitsstartups

Das Münchner Unternehmen plant noch im laufenden Jahr seine Rückenschmerz- und COPD-Produkte allen deutschen VersicherungsnehmerInnen im Rahmen des Digitale-Versorgung-Gesetzes (DVG) zur Verfügung zu stellen. Zudem sollen die neuen Mittel verwendet werden, um das Therapieangebot zu erweitern. Außerdem soll auch in weiteren europäischen Ländern das Angebot in nationale Gesundheitssysteme integriert werden. Zusätzlich zum europäischen Team wird auch der Firmensitz in New York ausgebaut, die medizinische und technische Produktentwicklung beschleunigt sowie Partnerschaften weiterentwickelt. Darüber hinaus will Kaia seine Vorreiterstellung bei innovativen Anwendungen im Gesundheitsmarkt, insbesondere im Bereich Computer Vision, weiter vorantreiben.

David Boutellier erklärt weiter:

„Durch unser kontinuierliches Investment in das Produkt, in unsere medizinische Evidenz, aber auch in Datenschutz und Qualitätsmanagement können wir Kaia bald noch mehr Patienten in Europa zur Verfügung stellen – ganz ohne dass die Patienten sich an den Kosten beteiligen müssen.”