Die Optiwiser-Gründer Ediz Erkmen, Maximilian Köhler und Enrico Miranda (v.l.).
Fotos: Optiwiser

Optiwiser: Planungs-KI für die Lebensmittelbranche

Zu viel eingekauft und ab in die Tonne: Wegen falscher Planung verderben viele Produkte in der Lebensmittelbranche und müssen vernichtet werden. Optiwiser hat eine KI-Lösung für die Cloud entwickelt, mit deren Hilfe die Nachfrageplanung optimiert werden soll. Wir haben den drei Gründern unsere 7 Fragen gestellt.

Munich Startup: Wer seid Ihr und was macht Ihr? Stellt Euch bitte kurz vor!

Optiwiser: Optiwiser A.I. Solutions ist eine deutsch-brasilianische Koproduktion. Zum Gründungsteam gehören die zwei Münchner Ediz Erkmen und Maximilian Köhler sowie der Brasilianer Enrico Miranda. Ediz ist CEO und besitzt einen Master-Abschluss in Technology & Management mit Schwerpunkt Operations und Supply Chain Management der TU München. Maximilian, der die Bereiche Sales und Marketing verantwortet, absolvierte ein Masterstudium in Management and Engineering an der RWTH Aachen und verfolgt derzeit eine Promotion im Bereich „Human-AI Collaboration“ an der TU München. Enrico ist unser CTO und gebürtiger Brasilianer. Er besitzt einen Master in KI und Robotik und verfügt bereits über 10 Jahre Industrieerfahrung.

Munich Startup: Welches Problem löst Euer Startup?

Optiwiser: In der Lebensmittelindustrie wird nach wie vor viel zu viel weggeworfen. Oftmals ist das mangelhafte Demand Planning der Grund dafür. Es wird schlicht falsch prognostiziert, d.h. in den Prognosen werden deutlich mehr Verkäufe eingeplant, als tatsächlich gebucht werden. Mangelhaftes Demand Planning zeigt sich aber auch anders. Werden weniger Artikel bereitgestellt als nachgefragt, kann dies in hohen Umsatzverlusten resultieren und das Markenimage nimmt Schaden. Die schlechte Planung lässt sich durch fehlende finanzielle Mittel sowie fehlendem technischen Know-how erklären. In den meisten Unternehmen ist eine Excel-Liste immer noch die gängigste Methode zur Nachfrageplanung. Doch diese ist schon längst überholt und in Anbetracht der technologischen Möglichkeiten heutzutage nicht mehr zeitgemäß.

Wir haben daraufhin eine auf KI basierte, vollautomatisierte Software entwickelt, um Unternehmen zu helfen ihre Nachfrage optimal zu planen, um somit „Waste“ und Stock-outs zu vermeiden. Das gesamte Demand Planning und Supply Chain Department wird mithilfe unserer Software unterstützt. Die einzelnen Prozesse unserer Kunden werden in einer Software gebündelt. Zusätzlich kann die Software in weniger als einem Tag implementiert werden und ist besonders für kleine und mittelständische Unternehmen finanziell realisierbar.

Munich Startup: Aber das gibt’s doch schon längst!

Optiwiser: Zwar gibt es schon einige KI-basierte Softwarelösungen, allerdings kann sich Optiwiser A.I. Solutions durch die Performance, den Preis, die Implementierungsdauer sowie die einfache Bedienbarkeit des Tools von anderen Wettbewerbern klar absetzen. Wir haben unser Produkt basierend auf den „Pain-Points“ unserer Kunden entwickelt, die mit den auf dem Markt vorhandenen Softwarelösungen unzufrieden waren. Von der Idee bis hin zur Umsetzung war Kreativität und technisches Know-how gefragt. Enrico Miranda (CTO) besitzt einen Master of Science in Artificial Intelligence and Robotics und ist seit über 10 Jahren in der Industrie tätig. Sein ganzes Know-how ist in die Entwicklung des Tools eingeflossen und das macht es so einzigartig. Das Geschäftsmodell ist bereits klar definiert: das Demand Planning Tool ‚Predictwiser Cloud‘ wird als SaaS (Software-as-a-Service) vertrieben. Das bedeutet, die Kunden lizenzieren die Software durch eine monatliche Rate. Durch die einfache Bedienung ist keine Integration und Coaching von Unternehmensseite aus nötig.

Optiwiser: „Kundenportfolio umfasst junge Startups aber auch etablierte Mittelständler“

Munich Startup: Was waren bisher Eure drei größten Herausforderungen?

Optiwiser:

  1. Die Entwicklung des ersten Proof-of-Concepts für unsere Demand Planning Software zusammen mit unserem ersten Kunden, I·do Biosaft.
  2. Der Aufbau einer Marke die sich deutlich von anderen Wettbewerbern absetzt und die Vorteile unserer Lösung sichtlich hervorhebt.
  3. Der Aufbau eines verlässlichen Partnernetzwerkes mit dem wir breiter aufgestellt sind und uns ermöglicht einen direkten Kontakt zu Kunden aufbauen zu können.

Munich Startup: Wie laufen die Geschäfte?

Optiwiser: Die Software Predictwiser Cloud wird derzeit bei vier Unternehmen zur Nachfrageplanung eingesetzt. Das Kundenportfolio umfasst somit junge Startups aber auch etablierte Mittelständler.

Munich Startup: Wie schätzt Ihr den Startup-Standort München ein?

Optiwiser: In Deutschland ist München neben Berlin der ideale Standort, um ein Unternehmen aufzubauen. Die Stadt zieht durch die renommierte technische Uni und die vielen attraktiven Arbeitergeber internationale Talente an. Wir stehen auch mit vielen anderen Gründern aus München im Kontakt und tauschen uns regelmäßig aus.

Munich Startup: Hidden Champion oder Shooting Star?

Optiwiser: Wir sehen uns eher als Hidden Champion, der vom Endverbraucher nicht wahrgenommen wird, sondern lediglich dafür sorgt, dass die richtige Menge im Supermarktregal vorhanden ist.