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„Eine Crowdfunding-Kampagne läuft nie perfekt“ – Crowdfunding-Tipps von Funcoo

Haben bislang nicht wirklich gut zusammengepasst: Fahrräder und Getränkekisten. Bislang. Denn von dem Kistenträger fürs Fahrrad konnten die beiden Funcoo-Gründer Stefan Roglmeier und Johann Feckl nicht nur unmittelbare MittrinkerInnen überzeugen, sondern auch eine größere Crowd auf Kickstarter. Von ihren Crowdfunding-Erfahrungen berichten sie hier.

Munich Startup: Bei vielen Crowdfunding-Kampagnen steht neben der Finanzierung der Markttest oder das Marketing im Vordergrund. Wie war das bei Euch?

Hans Feckl von Funcoo: Für uns war neben der Finanzierung vor allem auch der Markttest wichtig. Wir wussten bereits, dass Freunde und Familie den Funcoo sehr praktisch finden, aber ob fremde Leute da draußen ohne Befangenheit das auch so sehen, wollten wir mit der Kickstarter-Kampagne testen. Erfreulicherweise war dem dann auch so.

Munich Startup: Wie habt Ihr Euch auf die Kampagne vorbereitet und wo habt Ihr gute Unterstützung gefunden?

Hans Feckl: Am meisten hat der Austausch mit anderen Founder gebracht. Die haben schon viel ausprobiert und man findet so den Fokus unter den vielen Sachen, die man machen könnte. Die Crowdfunding-Beratung der Stadt München hat uns sehr geholfen, Teil dieses Netzwerkes zu werden. 

Alle Kontakte aktivieren

Munich Startup: Was war der hilfreichste Tipp, den Du in der Vorbereitung der Kampagne erhalten hast?

Hans Feckl: Schreibe wirklichen allen deinen Kontakten eine Nachricht, sobald deine Kampagne online ist. Das ist zwar teilweise unangenehm, weil man mit manchen Leuten schon seit Jahren nicht mehr gesprochen hat, bringt aber gerade am entscheidenden Anfang einer Kampagne unglaublich viel und man kommt mit dem ein oder anderen nach Jahren wieder ins Gespräch.

Munich Startup: Was würdest Du anderen Gründern raten, die überlegen, eine Crowdfunding-Kampagne zu starten?

Hans Feckl: Einfach anfangen! Das schwierigste ist der erste Schritt. Kommt man dann mal ins Rollen, hangelt man sich schon von Herausforderung zu Herausforderung. Eine Crowdfunding-Kampagne läuft nie perfekt, aber allein schon wegen der Erfahrung sollte man es einfach ausprobieren.

Die Crowd ist überall

Munich Startup: Was hat Euch im Rahmen der Kampagne positiv – oder negativ – überrascht?

Hans Feckl: Überrascht hat uns, von wo die Crowd überall herkam. Sogar Leute aus den USA, Singapur oder Indonesien haben uns unterstützt. Das war dann zwar eine logistische Herausforderung, hat aber auch echt Spaß gemacht.

Munich Startup: Welche nachhaltigen Effekte hatte die Kampagne? Und wie geht‘s jetzt bei Euch weiter?

Hans Feckl: Es gibt einem die Sicherheit, dass man auf dem richtigen Weg ist. Und die Energie im Team ist danach unglaublich. Der nachhaltigste Effekt ist die Sichtbarkeit und der „Social Proof“. Ein Jahr später werden wir immer noch regelmäßig auf unsere Kickstarter-Kampagne angesprochen.