Foto: Uptea

„Bringt den USP auf den Punkt“ –Crowdfunding-Tipps von Uptea

Kaffee und wach oder Tee und weniger wach? – Das Münchner Startup Uptea will diese Entweder-Oder-Frage lösen und hat deswegen einen mit Koffein versetzten Tee entwickelt. Nach einer erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne auf Startnext wollten wir von Maximilian Pütz, einem der Uptea-Gründer wissen, welche Learnings er aus dieser Crowd-Erfahrung mitnimmt.

Munich Startup: Bei vielen Crowdfunding-Kampagnen steht neben der Finanzierung der Markttest oder das Marketing im Vordergrund. Wie war das bei Euch?

Maximilian Pütz: Das war sicherlich ein Mix aus beiden. Wir konnten mit der erfolgreichen Finanzierung die Produktion unserer ersten beiden Sorten köstlichen Wachmacher stemmen, aber auch viel für den Aufbau der Marke tun und gleichzeitig sehr viel über unser eigenes Produkt und unsere Zielgruppe lernen. Das klingt vielleicht ein wenig merkwürdig, aber es interessierten sich so viele Leute für Uptea, die ich vor Start der Kampagne gar nicht zur primären Zielgruppe gezählt hätte. Als Markttest war das aber auch extrem hilfreich um zu sehen, dass unser Produkt tatsächlich gut ankommt. Wir haben unser Finanzierungsziel deutlich übererfüllt und waren begeistert von dem vielen positiven Feedback, das wir zur Idee und der Umsetzung erhalten haben.

Dankeschön-Pakete alles andere als trivial

Munich Startup: Wie habt Ihr Euch auf die Kampagne vorbereitet und wo habt Ihr gute Unterstützung gefunden?

Maximilian Pütz: Das wichtigste Learning war für mich, andere erfolgreiche Kampagnen anzuschauen und mich daran zu orientieren. Dankeschön-Pakete zusammenstellen mag zunächst trivial klingen, ist aber wahrscheinlich ähnlich komplex wie Pricing für Produkt – liegt ja auch sehr nah beieinander. Unterstützung hatte ich auch von einem Freund, der schonmal eine Kampagne selber erfolgreich durchgeführt hatte. Und beim Crowdfunding Meetup in München habe ich auch den ein oder anderen sinnvollen Tipp erhalten.

Munich Startup: Was würdest Du anderen Gründern raten, die überlegen, eine Crowdfunding-Kampagne zu starten?

Maximilian Pütz: Schaut euch unbedingt andere Kampagnen an. Was gefällt euch selber daran, was nicht? Haltet euer Video kurz und knapp, bringt den USP auf den Punkt und versucht nicht alles an Informationen in ein ewig langes Video zu stecken, das schaut sich niemand an. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Bepreisung der Pakete. Die günstigsten Pakete werden logischerweise am häufigsten gebucht. Schau da, dass das Paket nicht zu günstig ist, denn das ist letzten Endes dein größter Hebel. Und bereite vorab ausreichend Werbung vor, sprich Flyer oder kurze Zusammenfassungen deiner Kampagne, die du dann an Blogs, Zeitungen und Magazine schicken kannst.

Wichtig: Nicht nur Familie, sondern auch fremde Unterstützer zu erreichen

Munich Startup: Was war die größte Herausforderung bei der Kampagne?

Maximilian Pütz: Das Bewerben der eigenen Kampagne zwischendurch wurde doch recht zäh. Freunde und Familie hat man schnell dazu gebracht zu unterstützen, aber erfolgreich wird die Finanzierung erst dann, wenn man auch fremde Unterstützer für seine Mission begeistern kann. Die erreicht man aber in den wenigsten Fällen über einen noch sehr kleinen Instagram Account oder Facebook, sondern besser über Zeitung oder Radio. Wenn man das gut vorbereitet kann ein einzelner Zeitungsartikel enormen Einfluss auf den Verlauf der Kampagne haben.

Munich Startup: Wie konntet Ihr durch die Crowdfunding-Förderung der Stadt München profitieren?

Maximilian Pütz: Für uns war die finanzielle Unterstützung der Stadt München super. So konnten wir auch als frisch gegründetes Startup ohne riesen Kapitalrücklagen mit Freelancern ein cooles Video und tolle Bilder machen. Der erste Eindruck zählt oft bei einer Kampagne und viele Leute mögen sagen, dass self made auch sehr sympathisch ist, aber ein wenig Professionalität ist aus meiner Sicht auch wichtig, um Vertrauen zu schaffen, dass aus der Kampagne wirklich etwas wird.

Weitere Sorten in Arbeit

Munich Startup: Welche nachhaltigen Effekte hatte die Kampagne? Und wie geht‘s jetzt bei Euch weiter?

Maximilian Pütz: Die Kampagne war bei uns der Startschuss für die Produktion und den Aufbau der Marke. Mit viel positivem Feedback als Rückenwind und einigen Learnings haben wir weiter an Uptea gefeilt. Vor kurzem ist auch unser Shop endlich online gegangen und viele der Unterstützer haben schon Nachschub geordert. Wie in der Kampagne angekündigt, sind jetzt auch weitere Sorten in Arbeit. Wer Neugierig ist wie Uptea wirkt und schmeckt, und was als nächstes ansteht, sollte unbedingt mal auf unseren Social Media Kanälen oder im Shop vorbei schauen.


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