Die Geschäftsführung der BayBG: Peter Herreiner und Peter Pauli.
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BayBG-Jahresbilanz: Investitionsvolumen so hoch wie nie

Mit 57,6 Millionen Euro hat die BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft im Geschäftsjahr 2020/21 das höchste Investitionsvolumen in ihrer 50-jährigen Geschichte realisiert. Dies teilte die BayBG bei der Veröffentlichung des Jahresabschlusses 2020/21 mit. Außerdem stiegen der Beteiligungsbestand sowie der Jahresüberschuss.

Die Gründe für diese hohe Nachfrage nach Beteiligungskapital erläutert Peter Pauli, Sprecher der BayBG-Geschäftsführung:

„Im Zuge der Coronakrise wird es für viele Unternehmen wichtig, ihr Eigenkapital wieder zu erhöhen, um den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen gewachsen zu sein. Beteiligungskapital bildet einen wichtigen Baustein zur Erhöhung Krisenresilienz, aber auch zur Finanzierung von Investitionen in die Zukunft und Transformationsmaßnahmen.“

So verdoppelten sich die Investments der BayBG in Expansions- und Transformationsmaßnahmen der Unternehmen auf 30 Millionen Euro. Dies macht den Großteil des Neugeschäfts aus. Weitere 11 Millionen Euro flossen im vergangenen Geschäftsjahr als Venture-Capital-Investments in technologieorientierte Startups. Um mittelständischen Unternehmen, die eine familienexterne Nachfolge oder eine Vermögensdiversifikation realisierten, den Fortbestand zu ermöglichen, engagierte sich die BayBG ebenfalls mit 11 Millionen Euro bei der Regelung der Unternehmensnachfolge. Das Neuinvestment bei Unternehmen in Turnaround- und Restrukturierungssituationen belief sich auf 3 Millionen Euro.

Exits sorgen für hohen Jahresüberschuss

Daneben ist auch der Beteiligungsbestand der BayBG auf 318 Millionen Euro (Vorjahr: 300 Millionen Euro) gestiegen, die in mittelständische Unternehmen und Startups investiert sind. Zudem erzielte die Beteiligungsgesellschaft mit 14,2 Millionen Euro (Vorjahr: 2,3 Millionen Euro) einen deutlichen Jahresüberschuss. Dies sei auf mehrere erfolgreiche Exits (Anteilsverkäufe) zurückzuführen, so die BayBG.

Unabhängig davon setzt die BayBG seit Sommer 2020 gemeinsam mit Bayern Kapital die so genannte Säule 2 der Corona-Eigenkapitalhilfen von Bund und Land für den Freistaat als Intermediär um. Bisher wurden aus diesem Programm rund 100 Millionen Euro in Startups und Mittelstandsunternehmen investiert.

„Insgesamt sind wir mit dem Jahresergebnis sehr zufrieden. Mit Investments in Rekordhöhe haben wir uns erneut als verlässlicher Eigenkapitalpartner bewährt“,

resümiert Pauli.

Prognose für das kommende Geschäftsjahr der BayBG

Trotz der Belastungen sei das Geschäftsjahr 2020/21 gut angelaufen. Die BayBG geht im Moment von Investments von 54 Millionen Euro und einem erneut positiven Jahresüberschuss aus. Angetrieben werde diese Entwicklung unter anderem von der Digitalisierung, dem Einsatz und der Entwicklung neuer Technologien, der Energiewende sowie der nachhaltigen Transformation der Geschäftsmodelle im unternehmerischen Fokus.

„Die BayBG ist für die Begleitung dieser Finanzierungsanlässe mit Risikokapital gut gerüstet“,

betont Peter Pauli. Allerdings könnten diese Prognosen bei einer weiteren Eskalation der Ukrainekrise zur Makulatur werden, so die Beteiligungsgesellschaft.