Die FarmInsect-Gründer Thomas Kuehn und Wolfgang Westermeier mit einer Kiste mit Larven der Schwarzen Soldatenfliege für die Verwendung als Futtermittel
© Farminsect

Farminsect erhält 7,5 Millionen Euro von der EU

Die Europäische Kommission hat 75 Startups aus dem EIC Accelerator für eine Förderung ausgewählt, der Fördertopf enthält insgesamt 396,7 Millionen Euro. Auch das Münchner Startup Farminsect erhält einen Teil der Mittel.

Die ausgewählten Startups gehen aus einem wettbewerbsintensiven Verfahren hervor, bei dem 232 Unternehmen von Jurys aus Investoren und Unternehmern befragt wurden. Insgesamt hatten sich mehr als 1.000 Startups beworben. Die 75 ausgewählten Unternehmen erhalten die insgesamt 396,7 Millionen Euro in Form von Zuschüssen und Kapitalbeteiligungen. Die Kapitalbeteiligungen werden über den EIC-Fonds getätigt, der inzwischen seine volle Funktionsfähigkeit erreicht hat. Farminsect erhält auf diese Weise 2,5 Millionen Euro als Zuschuss und weitere 5 Millionen in der kommenden Finanzierungsrunde, die das Münchner Startup derzeit abschließt.

Via Instagram lässt Farminsect wissen:

„Farminsect ist sehr stolz darauf, als eines der wichtigsten Deeptech-Startups mit einer bahnbrechenden Innovation ausgewählt worden zu sein!“

Das 2019 gegründete Startup ermöglicht es LandwirtInnen, Tierfutter aus Insektenlarven herzustellen. Hierzu hat das Startup automatisierte Mastanlagen entwickelt, die von LandwirtInnen auf ihren Höfen betrieben werden. Diese mästen die vom Startup laufend bereitgestellten Junglarven selbst. Die lokal produzierten Insektenlarven sollen Soja und Fischmehl vollständig als Tierfutter ablösen. So sollen die Ressourceneffizienz und Wertschöpfung der LandwirtInnen gesteigert werden und der CO2-Ausstoß sinken.

Förderung für europäische Startups

Mariya Gabriel, EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, sagt über das Programm:

„Vor kurzem hat die Kommission mit der Ernennung eines externen Fondsmanagers einen wichtigen Schritt bei der Umstrukturierung des Europäischen Innovationsratsfonds getan. Der EIC-Accelerator und der EIC-Fonds sind nun voll funktionsfähig und bieten den vielversprechendsten europäischen Startups im Bereich der Spitzentechnologie ihre einzigartige Kombination aus Zuschüssen, Investitionen und Dienstleistungen zur Unternehmensbeschleunigung an. Das große Interesse an dem Accelerator-Programm bestätigt seine Relevanz. Ich freue mich auch über die hohe Beteiligung von Unternehmen mit weiblichen Geschäftsführern, würde mir aber wünschen, dass es in Zukunft noch mehr werden.“

Startups können sich weiterhin mit ihren Ideen beim EIC Accelerator bewerben. Sie können ihre Unterlagen jederzeit einreichen, diese sollen dann innerhalb von etwa 4 Wochen bewertet werden. Wer die EIC-Kriterien erfüllt, wird aufgefordert, einen Vollantrag zu stellen und zu einem der regulären Stichtage einzureichen. Die nächste Frist hierfür wird voraussichtlich im Januar 2023 sein, vorbehaltlich der Genehmigung des EIC-Arbeitsprogramms 2023.

Maximilian Feigl

Maximilian Feigl berichtet seit 2020 über das Münchner Startup Ökosystem. Dabei haben es dem studierten Politikwissenschaftler vor allem Deeptech-Themen angetan.

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