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Zahl der Existenzgründungen sinkt deutlich

Die Zahl der Gründungen ist im vergangenen Jahr um 57.000 auf 550.000 gesunken. Das entspricht einem Minus von 9 Prozent.

Wie die KfW meldet, gab es weniger Existenzgründungen sowohl im Voll- als auch im Nebenerwerb: Die Zahl der Vollerwerbsgründungen sank um 6 Prozent auf 222.000, die Nebenerwerbsgründungen sogar um 12 Prozent auf 328.000. Die Gründungsquote ging von 119 auf 108 Gründungen je 10.000 Menschen im Alter von 18-64 Jahren zurück.

„Existenzgründungen sind zentrale Treiber des strukturellen und technologischen Wandels“

„Kaum dass sie den Corona-Knick kurzzeitig wettgemacht hatte, ist die Gründungstätigkeit in Deutschland 2022 leider schon wieder rückläufig“,

sagt Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW.

„Für die deutsche Volkswirtschaft sind das schlechte Nachrichten, denn Existenzgründungen sind zentrale Treiber des strukturellen und technologischen Wandels – und sie unterstützen so die Zukunftsfähigkeit der gesamten Volkswirtschaft. Gerade auch mit Blick auf die grüne und die digitale Transformation braucht Deutschland neue Unternehmen mit frischen und innovativen Ideen. Den Gründergeist wieder zu stärken, bleibt somit eine elementare Herausforderung, für die alle politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Akteure an einem Strang ziehen müssen.“

Der Anteil von Existenzgründungen zur Wahrnehmung einer günstigen Geschäftsgelegenheit ist 2022 gegenüber dem Vorjahr um 11 Prozentpunkte auf 71 Prozent gefallen und liegt damit so niedrig wie zuletzt 2018. Analog dazu ist der Anteil von Existenzgründungen aus Mangel an besseren Erwerbsalternativen von 15 Prozent auf 24 Prozent gestiegen.