Die Edurino-Gründerinnen Irene Klemm und Franziska Meyer (v.l.)
Foto: Edurino

Edurino expandiert nach Großbritannien

Für viele Familien in der DACH-Region ist das Münchner Edtech Edurino bereits ein Begriff. Nun will das Startup auch den britischen Markt für sich erobern. Dort trifft es auf beinahe perfekte Voraussetzungen für die Expansion.

Die Edurino-Gründerinnen Irene Klemm und Franziska Meyer haben 2021 gemeinsam mit PädagogInnen eine hybride Lern-Plattform entwickelt, die Kinder ab dem Vorschulalter spielerisch auf die Anforderungen der digitalen Welt von morgen vorbereitet. In Deutschland, Österreich und der Schweiz wird das Angebot für Kinder ab vier Jahren laut Angaben des Startups bereits in mehreren hundert Bildungseinrichtungen eingesetzt. Zudem ist es bei mehr als 350 stationären Einzelhändlern, wie Müller und Thalia erhältlich. Seit dem Start wurden über 200.000 Produkte an Familien in der DACH-Region verkauft.

Nach diesem erfolgreichen Start läutet Edurino mit der Expansion nach Großbritannien die zweite Unternehmensphase ein. Diese soll digitales Lernen zu Vorschulkindern auf europäischer Ebene bringen. Irene Klemm und Franziska Meyer erklären:

„Wir glauben fest daran, dass digitale Lösungen das Potenzial haben, Bildung auf der ganzen Welt zu transformieren. Mit Edurino wollen wir die erste personalisierte Lern-Plattform schaffen, die unsere Jüngsten auf die Herausforderungen der digitalen Ära vorbereitet und zugleich Chancengleichheit fördert.“

Beinahe jedes Kind in Großbritannien hat ein Tablet oder Smartphone

Großbritannien erscheint dabei als perfekt geeigneter Markt für Edurino. Zusammen mit den beiden Marktforschungsunternehmen Pollfish und Dynata hat das Startup den britischen Markt untersucht und mit dem deutschen verglichen. Der Umfrage zufolge besitzen 86 Prozent der britischen Kinder im Vorschulalter ein eigenes Tablet oder Smartphone. Davon dürfen über die Hälfte mehr als viermal pro Woche spielen. Insgesamt verbringen 50 Prozent dieser Kinder bis zu 60 Minuten pro Tag an digitalen Geräten.

Diese Zahlen verdeutlichen laut Edurino die Dringlichkeit, die Bildschirmzeit der Kinder pädagogisch wertvoll zu gestalten. Sie zeigen aber auch, dass der Markt für das Angebot der Münchner zugänglich sein dürfte. Denn das Angebot des Startups setzt darauf, analoges und digitales Lernen zu verbinden. Hierzu kombinieren Kinder eine Lern-App mit Eingabestift und haptischen Figuren. Zu den Lerninhalten zählen neben Schulkompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen auch logisches Denken, Kreativität und Umweltverständnis.

Mario Barosevcic, Partner beim Edurino-Investor Emerge Education, erklärt:

„Edurino hat es in der DACH-Region geschafft, digitales Lernen zu Hause und in Bildungseinrichtungen für Kinder zu verbinden. Die Expansion nach Großbritannien stellt einen bedeutenden nächsten Schritt dar, um digitale Bildung auf europäischer Ebene weiter zu verknüpfen.“

Edurino „könnte eine Bildungsrevolution darstellen“

Und Verena Pausder, Bildungsexpertin und Business Angel von Edurino, ergänzt:

„Edurino hat das Potenzial, die Art und Weise, wie Kinder auf der ganzen Welt lernen, nachhaltig zu verändern. Ihr Edutainment-Ansatz, der Neugier und Kreativität in einer interaktiven Umgebung fördert, könnte eine Bildungsrevolution darstellen, indem er aufzeigt, wie Kinder in der digitalen Ära effektiv gefördert werden können.“

Edurino beschäftigt derzeit über 70 MitarbeiterInnen aus 14 Nationen, davon 50 Prozent Frauen. Darunter auch ein Team aus deutschen und britischen PädagogInnen, welche die Lerninhalte des Startups basierend auf den lokalen Lehr- und Bildungsplänen individuell anpassen. Durch Partnerschaften mit Schulen, PädagogInnen und Bildungsorganisationen strebt Edurino an, digitales Lernen auch in den britischen Bildungseinrichtungen zu integrieren.

Maximilian Feigl

Maximilian Feigl berichtet seit 2020 über das Münchner Startup Ökosystem. Dabei haben es dem studierten Politikwissenschaftler vor allem Deeptech-Themen angetan.

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