Foto: Michael Nagy / Presseamt München

Innovationswettbewerb 2023: Die Gewinner stehen fest

Die Innovationspreise 2023 der Landeshauptstadt München wurden verliehen. Zu den Preisträgeren zählen Legal-Pythia LLP, Helferportal, das Team Puppet und Transcality.

Der Innovationswettbewerb der Landeshauptstadt München richtet sich an Studierende, kreative Köpfe und GründerInnen, die innovative Lösungen für konkrete Herausforderungen und Aufgabenstellungen aus der Praxis der Münchner Stadtverwaltung erarbeiten wollen. Die Lösungsansätze, die am meisten überzeugen, werden mit den Innovationspreisen ausgezeichnet, gemeinsam mit der Stadtverwaltung weiterentwickelt und in der Praxis erprobt.

Bei der Verleihung der Innovationspreise betonte Bürgermeisterin Katrin Habenschaden den hohen Stellenwert des Preises. Im Idealfall profitierten am Ende nicht nur die Münchner Stadtverwaltung von den Ergebnissen des Wettbewerbs, sondern auch die MünchnerInnen. Sie meinte dazu:

„Den Weg zu einer Smart City kann München nur beschleunigen, indem regelmäßig innovative Lösungsansätze erprobt werden.“

„Gesund im Alter: Digitalisierung eines Angebots- und Versorgungsnetzwerks“

Mit der Challenge „Gesund im Alter: Digitalisierung eines Angebots- und Versorgungsnetzwerks“ suchte das Gesundheitsreferat eine Lösung, um das Präventionsnetz im Alter (PiA) in Neuperlach, bestehend aus AkteurInnen des Gesundheits-, Bildungs- und Sozialbereichs, digital zu unterstützen. Ziel ist es, dass sich die AkteurInnen mit geringem Aufwand vernetzen und ihre KundInnen, ältere Menschen mit vielfältigem Hilfebedarf, einfach in Angebote vermitteln können. Der Innovationspreis dieser Challenge ging an Helferportal. Der Lösungsansatz des Unternehmens, der auf einem Portal zur Akquise von freiwilligen HelferInnen insbesondere für Pflegebedürftige fußt, bietet nach Meinung der Jury eine gute Ausgangsbasis für die Weiterentwicklung hin zu einer Koordinationsplattform zur Einbindung der lokalen Institutionen. Insbesondere die Idee eines passgenauen digitalen Matchings von Bedarf und Hilfsangebot kann die Arbeit des Netzwerks erheblich vereinfachen.

„Erweiterung Münchner Orte mit digitalen Innovationen“

Das IT-Referat hatte in Kooperation mit dem Kommunalreferat für den Innovationswettbewerb die Challenge „Erweiterung Münchner Orte mit digitalen Innovationen“ gestellt. Ziel war es, die Onlineangebote der Münchner Stadtverwaltung, beispielsweise das GeoPortal München, mithilfe innovativer digitaler Elemente wie zum Beispiel mit ChatGPT zu verbessern. Sie sollten ausgewählte Münchner Orte digital erweitern, individualisieren und dadurch neu begreifbar machen. Das Team Puppet konnte die Jury mit ihrer City Tour Web-App für sich gewinnen. Besonders gut kam der innovative Ansatz einer City App für München an, die auf der einen Seite innovative Elemente der künstlichen Intelligenz und Spracherkennung nutzt, um Echtzeit-, personalisierte und genaue Informationen für BenutzerInnen bereitzustellen. Auf der anderen Seite hat sie gleichzeitig auch immer die Relevanz von Inklusion, Benutzerfreundlichkeit und digitale Partizipation der Stadtgesellschaft im Blick.

„Digitale Umsetzung des zonalen Diesel-Fahrverbotes“

Um die Luftqualität im Stadtgebiet zu verbessern, hat die Stadt ein Diesel-Fahrverbot eingeführt. Verkehrsbedingte Emissionen und Luftverunreinigungen sollen damit nachhaltig reduziert werden. Die Wirksamkeit der beschlossenen Klimaschutzmaßnahme hängt allerdings unmittelbar davon ab, inwieweit die Einhaltung tatsächlich überprüft werden kann. Eine Kontrolle der Fahrzeuge in der Umweltzone ist allerdings nur mit hohem Personaleinsatz möglich und somit weder praktikabel noch zielführend. Mit der Challenge „Digitale Umsetzung des zonalen Diesel-Fahrverbotes“ hat das Kreisverwaltungsreferat eine Lösung gesucht, die Überprüfung digital und ressourcenschonend durchzuführen. Das Startup Transcality konnte die Jury mit ihrem Ansatz überzeugen. Die Lösung sieht vor, Nummernschilder automatisiert zu erfassen und mit den vorliegenden Ausnahmegenehmigungen abzugleichen. Transcality setzt dabei auf den Einsatz des digitalen Zwillings. Dieser soll helfen, optimale Standorte für die Kameras zur stichprobenartigen Erfassung der Nummernschilder zu finden sowie die Erkennungsrate im digitalen Umfeld zu testen.

„Text and the City – Text Mining in der Stadtentwicklung“

Das Referat für Stadtplanung und Bauordnung formulierte die Challenge „Text and the City – Text Mining in der Stadtentwicklung“. Sie setzt sich mit der Frage auseinander, wie die Stadt München bei einer nachhaltigen und sozialen Entwicklung der Innenstadt automatisiert Zielkonflikte und Synergien verschiedener Projekte und Planungen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten identifizieren kann. Der Lösungsvorschlag des Startups Legal-Pythia LLP auf Basis einer erklärbaren Künstlichen Intelligenz (KI) will dazu den Ansatz der faktenbasierten automatischen Textauswertung um qualitative kontextbasierte Auswertungen erweitern. Durch den Einsatz einer erklärbaren Künstlichen Intelligenz kann zurückverfolgt werden, auf welcher Grundlage bestimmte Schlussfolgerungen getroffen wurden. Das macht die Auswertungen nachvollziehbar und gibt der Landeshauptstadt München die Chance, aus dem Projekt für die Zukunft zu lernen.

Die Gewinner der Innovationspreise werden nach der Sommerpause ihre Lösungsvorschläge zu den jeweiligen Aufgabenstellungen in einer Co-Creation-Phase mit der Stadtverwaltung weiterentwickeln und in der Praxis erproben.

Die nächste Runde des Innovationswettbewerbs wird im Frühjahr 2024 ausgeschrieben. Bereits jetzt können sich Interessierte hier anmelden, um automatisch über den Ausschreibungsstart informiert zu werden.