Das Gründungteam von Reverion (v.l.): Felix Fischer (COO & Geschäftsführer), Jeremias Weinrich (CPO), Stephan Herrmann (CEO & Geschäftsführer), Luis Poblotzki (CDO) und Maximilian Hauck (CTO).
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Reverion erhält 3 Millionen Euro Sprind-Förderung

Die Bundesagentur für Sprunginnovationen hat die Teilnehmer der zweiten Phase der Sprind-Challenge „Long-Duration Energy Storage“ bekanntgegeben. Zu den vier ausgewählten Startups gehört auch Reverion aus München.

Damit der Umstieg auf erneuerbare Energien gelingt, müssen die Zeiten mit geringer Stromerzeugung aus Wind- oder Solarenergie überbückt werden. Energiespeicher spielen dabei eine zentrale Rolle. Mit der Sprind-Challenge „Long-Duration Energy Storage“ fördert die Bundesagentur für Sprunginnovationen Startups, die an genau solchen Lösungen arbeiten.

Der Innovationswettbewerb, der im Juli 2022 startetet, fördert Teams mit unterschiedlichen Lösungsstrategien parallel. In der nun abgeschlossenen ersten Phase wurden fünf Startups bereits mit jeweils 1 Millionen Euro unterstützt. Vier von ihnen rücken nun in die zweite Phase vor, in der sie weitere drei Millionen Euro erhalten, darunter auch Reverion aus München.

Die Lösung von Reverion

Reverion entwickelt Kraftwerke, die bei der Verstromung von Biogas einen Wirkungsgrad von bis zu 80 Prozent erreichen sollen. Vor allem aber zeichnet die Kleinkraftwerke die Fähigkeit aus, auch „rückwärts“ (reversibel) laufen zu können. Das bedeutet, dass sie aus einem vorübergehenden Überschuss an Wind- und Sonnenstrom ein erneuerbares Erdgassubstitut oder grünen Wasserstoff erzeugen und speichern können.

Aufbauend auf dieser Biogas-Umwandlungstechnologie will das Team im Rahmen der Sprind-Challenge seinen Prototyp auf eine Größe skalieren, die für die industrielle Nutzung von Relevanz ist. In der zweiten Stufe der Challenge erprobt Reverion die Technologie nun insbesondere für die saisonale Energiespeicherung.

Jano Costard, Challenge Officer der Bundesagentur für Sprunginnovationen Sprind, erklärt:

„Energiespeicher sind essenziell für die Energiewende. Hierfür brauchen wir jedoch neue und bessere Technologien. Mit der Sprind-Challenge haben wir einen wirkungsvollen Innovationswettbewerb geschaffen. Hierdurch können wir vielversprechenden Technologien zum Durchbruch verhelfen, für die es noch kein ausreichendes privates Wagniskapital gibt. Indem wir die Weiterfinanzierung in der zweiten Phase der Sprind-Challenge an Zwischenergebnisse knüpfen, sorgen wir für Wettbewerb unter den Teams und stellen sicher, dass in die vielversprechendsten Technologien und Teams investiert wird.“

Neben der Sprind-Förderung kann Reverion auch auf schlagkräftige Unterstützung durch Investoren bauen. So erhielt das Startup zu Beginn dieses Jahres 8,5 Millionen Euro von UVC Partners, Green Generation Fund, Extantia Capital und Doral Energy-Tech Ventures. Auch der Biomethan-Händler Landwärme beteiligte sich an dieser Runde. Schon im Sommer 2022 konnten die Münchner sieben Millionen Euro einsammeln. Zudem erhält Reverion 12 Millionen Euro an Forschungsmitteln, die für die weitere Entwicklung der Anlagen eingesetzt werden. Das Startup ist eine Ausgründung der Technische Universität München und nahm am Inkubationsprogramm Xpreneurs der UnternehmerTUM teil.