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Nachgefragt beim Impact-Investor Better Ventures

Better Ventures ist ein Münchner Wagniskapitalgeber, der von Tina Dreimann, Cedric Duvinage und Christoph Behn 2020 gegründet wurde. Als Impact-Angel-Club von GründerInnen für GründerInnen aufgesetzt, investiert der VC insbesondere in Impact-Startups, also in skalierbare Geschäftsmodelle, die Lösungen für soziale oder ökologische Probleme bieten. Der Fokus liegt dabei auf frühphasigen Startups. Aus München hat Better Ventures beispielsweise in Everdrop, Logistikbude und Ocell investiert. Im Interview stellt Tina Dreimann vor, wie der Wagniskapitalgeber arbeitet, worauf sie als Investorin achtet und was ein No-Go beim Pitching ist.

Munich Startup: Stellt Better Ventures bitte kurz vor.

Tina Dreimann, Mitgründerin von Better Ventures: Wir sind Better Ventures, ein kuratiertes Netzwerk von gleichgesinnten UnternehmerInnen, die in ambitionierte Impact-GründerInnen investieren. Wir haben uns der Mission verschrieben, Impact-Teams zum Erfolg zu verhelfen, indem wir sie mit den besten InvestorInnen vernetzen. Neben Kapital bieten wir Impact-Startups vor allem unsere Erfahrung und unser Netzwerk. Unser Netzwerk vereint bereits über 70 erfolgreiche UnternehmerInnen mit dem gemeinsamen Ziel, die Welt nachhaltig zu verbessern und Wirtschaft neu zu denken. Und wir sind überzeugt, dass GründerInnen dabei der wirksamste Hebel sind.

Impact- und Return-Ansatz

Munich Startup: In was investiert Ihr bevorzugt?

Tina Dreimann: Wir investieren ausschließlich in Startups, die einen starken Impact- und Return-Ansatz verfolgen und Lösungen für drängende soziale oder ökologische Probleme bauen. Wir fokussieren auf die Bereiche People und Planet – von grüner Energie über zirkuläre Geschäftsmodelle und Materialien, bis hin zu Gesundheit und Bildung. Wichtig ist uns dabei ein skalierbares Geschäftsmodell, ein ambitioniertes und diverses Team sowie die Phase des Unternehmens – idealerweise Startups in der frühen Phase ihrer Entwicklung.

Munich Startup: In welche Art von Startup würdet Ihr nie investieren?

Tina Dreimann: Wir investieren ausschließlich in Impact-Startups. Wir würden nie in Startups investieren, die nicht nachhaltig agieren oder deren Geschäftsmodell auf der Ausbeutung von Ressourcen, Menschen oder der Umwelt basiert. Außerdem liegt unser Fokus auf Startups, die in Europa gegründet worden sind. Das heißt, wir nehmen Teams, die außerhalb der Region gegründet haben, nicht in den Prozess.

Better Ventures: Fokus auf europäische Impact-Startups

Munich Startup: Müssen Startups bei Euch Angst haben, dass Ihr Euch zu stark einmischt?

Tina Dreimann: Nein, Startups müssen keine Angst vor zu starker Einmischung haben. Das Netzwerk von Better Ventures ist vereint durch starke Werte. Der oberste Wert ist für uns alle „Founders first“. Darüber hinaus legen wir großen Wert auf eine Partnerschaft auf Augenhöhe, bei der wir ad-hoc-Unterstützung durch relevante Erfahrung einbringen – primär auf Anfrage –, ohne die unternehmerische Freiheit des Gründungsteams einzuschränken. Unsere sogenannten “better angels” haben selbst Unternehmen gegründet, aufgebaut oder geleitet. Sie wissen, dass die Geschäftsführung im „Driver-Seat“ sitzen muss.

Munich Startup: Wie lange braucht es von der ersten Kontaktaufnahme bis zum Vertragsabschluss?

Tina Dreimann: Die Dauer vom ersten Kontakt bis zum Vertragsabschluss kann variieren, hängt jedoch stark von der Bereitschaft und der Vorbereitung des Startups ab. Manche Teams begleiten wir schon weit vor der Finanzierungsrunde. Bei attraktiven Runden können wir auch innerhalb von zwei Wochen zu einer Entscheidung kommen.

Munich Startup: Um erfolgreich zu sein, muss ein Startup…

Tina Dreimann: … eine klare Vision haben, lösungsorientiert agieren, ein starkes und diverses Team aufbauen und ein nachhaltiges, skalierbares Geschäftsmodell verfolgen.

Das geht gar nicht: Mangelnde Transparenz oder Unaufrichtigkeit

Munich Startup: Nenne uns das k.o.-Kriterium beim Pitch!

Tina Dreimann: Ein k.o.-Kriterium beim Pitch ist mangelnde Transparenz oder offensichtliche Unaufrichtigkeit bezüglich der Herausforderungen, mit denen das Startup konfrontiert ist. Zusätzlich sollten die Teams ihre Kennzahlen im Griff haben – sowohl in Bezug auf Impact als auch Return-Potenzial!

Munich Startup: Bei was habt Ihr Euch schon mal ordentlich verkalkuliert?

Tina Dreimann: Verkalkulieren ist als Frühphaseninvestor mit einkalkuliert! Eben weil wir in Pre-Seed und Seed investieren, ist auf die Business Modelle in der Jahresplanung selten Verlass. Aus genau diesem Grund fokussieren wir uns in unserer Due Diligence auf das Team sowie Traktion und erste Problem-Solution-Validierung.

Was stellt die VC-Branche auf den Kopf?

Munich Startup: Der Trend des Jahres ist…!

Tina Dreimann: Künstliche Intelligenz, weil sie die VC-Branche auf den Kopf stellen wird.

Munich Startup: Last but not least: Auf wen gehen Startups zu, wenn sie mit Euch ins Gespräch kommen wollen?

Tina Dreimann: Startups, die mit uns ins Gespräch kommen möchten, können sich direkt über unsere Website an uns wenden. Wir sind offen für spannende Dialoge und neue Partnerschaften.