Künstliche Intelligenz: Deutsche Unternehmen stehen gut da

Beim Thema künstliche Intelligenz hört man häufig, die deutsche Wirtschaft sei nicht ausreichend auf die neue Technologie vorbereitet. Eine aktuelle Studie zeigt jedoch das Gegenteil: Deutsche Unternehmen kennen sehr wohl die Bedeutung künstlicher Intelligenz für ihren zukünftigen Erfolg, fürchten jedoch auch negative Folgen.

Deutsche Unternehmen sehen den Einsatz künstlicher Intelligenz als entscheidend für ihren Erfolg, so eine Umfrage von Deloitte. Die Unternehmensberatung hat KI-Experten in 2700 Unternehmen aus neun Ländern zum Einsatz von künstlicher Intelligenz befragt. 79 Prozent der 200 Befragten aus Deutschland gaben an, künstliche Intelligenz sei schon heute ein wesentlicher Faktor für einen nachhaltigen Geschäftserfolg. 70 Prozent gehen davon aus, dass künstliche Intelligenz das eigene Unternehmen und die zugehörige Branche verändern wird.

„Künstliche Intelligenz wird zum ‚Business as usual‘ für viele Unternehmen“

Die befragten Unternehmen verfügen häufig gar nicht selbst über das entsprechende Know-how: 55 Prozent der Befragten geben an, KI überwiegend extern einzukaufen. Nur 8 Prozent der Unternehmen entwickeln sie vollständig selbst. Deloitte spricht hierbei von einem „globalen Trend zu ‚AI as a Service'“. Ein Grund dafür sei der Fachkräftemangel im KI-Bereich. So ist für 27 Prozent der befragten Experten die schwierige Suche nach ausreichend qualifizierten Fachkräften eine wesentliche Herausforderung. Milan Sallaba, Partner und Leiter des Technology-Sektors bei Deloitte, sagt, die Nachfrage nach AI-Fachkräften bleibe in Deutschland ungebrochen hoch:

„Schauen wir uns die gesuchten Jobprofile genauer an, zeigt sich, dass Data Scientists, AI-Researcher und erfahrene Projektmanager noch genauso dringend gesucht werden wie im Vorjahr. Lediglich im Bereich Change-Management ist der Bedarf um doch recht deutliche sieben Prozentpunkte zurückgegangen. Auch diese Entwicklung ist ein Indiz dafür, dass künstliche Intelligenz mittlerweile zum ‚Business as usual‘ für viele Unternehmen wird.“

Deutsche fürchten Arbeitsplatzverlust

Projekte, in denen künstliche Intelligenz eingesetzt wird, amortisieren sich in relativ kurzer Zeit. Laut Einschätzung der Befragten rentieren sich die meisten KI-Projekte in weniger als zwei Jahren. Deutsche Unternehmen mit bestehenden KI-Kompetenzen rechnen sogar damit, dass sich solche Projekte sogar schon nach weniger als einem Jahr rechnen.

In allen acht Ländern außer Deutschland werden Sicherheitsbedenken als größtes Risiko beim Einsatz von künstlicher Intelligenz gesehen. Knapp jeder vierte Befragte fürchtet Sicherheitsrisiken. Anders bei den deutschen Befragten: Hier rangieren auf den vorderen Plätzen mangelnde Transparenz (23 Prozent) und der Verlust von Arbeitsplätzen (22 Prozent).