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Rückschlag für Geschäftsklima im Private-Equity-Segment

Laut dem German Private Equity Barometer hat sich das Geschäftsklima im zweiten Quartal 2023 wieder deutlich abgekühlt.

Das von der KfW ermittelte Geschäftsklima auf dem Private-Equity-Markt sinkt um 19,5 Zähler auf -32,0 Punkte. Das Lageurteil ist deutlich eingeknickt und auch die Geschäftserwartungen verschlechterten sich. So fällt der Indikator für die aktuelle Geschäftslage um 26,8 Zähler auf -43,0 Punkte und der Indikator für die Geschäftserwartungen gibt um 12,3 Zähler auf -21,1 Punkte nach.

Verantwortlich für die getrübte Stimmung bei den Private-Equity-InvestorInnen sind die enttäuschenden Konjunkturdaten. Mit der wiederkehrenden Unsicherheit bei (potenziellen) Portfoliounternehmen verschlechtert sich auch die Beurteilung des Dealflows. Auch die neuerlichen Zinserhöhungen tragen zum Rückschlag bei, weil sie Verfügbarkeit und Konditionen des für die Transaktionen typischerweise eingesetzten Fremdkapitals verschlechtern.

Die Erwartungen für Neuengagements mit Blick auf den Rest des Jahres sind allerdings durchaus positiv. Ein Grund für diese Entwicklung könnte nach Einschätzung der KfW sein, dass langsam ein Ende der Zinserhöhungspfade der Notenbanken in Sicht kommt. Das ändert zwar nichts am tatsächlichen Zinsniveau, die negative Stimmung hängt aber weniger mit dem Niveau als mit der Schnelligkeit der Zinswende zusammen.

Ulrike Hinrichs, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Bundesverbands Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften, meint:

„Das gesamtwirtschaftliche Umfeld hat die zarte Stimmungserholung der beiden vorangegangenen Quartale wieder erstickt. Die Unsicherheiten hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung sowohl von Portfolio- als auch potenziellen Zielunternehmen dürften sich verstärkt haben und drücken damit unnachgiebig auf die Stimmung. Erst wenn Konjunktursorgen und Zinserhöhungen nicht mehr belasten, wird sich die Marktstimmung substanziell verbessern. Denn dann werden sich auch die Einschätzungen zum Dealflow und zu den Transaktionsfinanzierungen wieder aufhellen. Herausfordernde Zeiten bieten auf der Investitionsseite aber durchaus attraktive Einstiegschancen oder Add-on-Gelegenheiten für das bestehende Portfolio. Die anhaltend positiven Einschätzungen zu den Einstiegsbewertungen unterstreichen dies.“