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„Startup trifft Handwerk“ geht in die zweite Runde

Wenn Handwerk auf Startup trifft, dann kommen zwei Seiten zusammen, die auf den ersten Blick vielleicht nicht unbedingt zusammenpassen. Auf den zweiten aber durchaus: : Denn auch Handwerksbetriebe tüfteln stets an innovativen und maßgeschneiderten Lösungen. Und viele Startups erachten Handwerksbetriebe als spannende Zielgruppen. Aber nicht nur das: Startups werden auch aus dem Handwerk heraus gegründet. All diese Facetten – und noch einige mehr – sollen bei der Netzwerkveranstaltung „Startup trifft Handwerk“ am 11. Juli 2017 beleuchtet werden. Die Veranstaltung, die bereits im vergangenen Winter sehr erfolgreich stattgefunden hat, wird gemeinsam von der Handwerkskammer für München und Oberbayern (HWK) und Munich Startup organisiert. Insgesamt werden sich 10 Startups auf der Bühne und einige innovative Unternehmer aus der Food -Branche beim anschließenden sommerlichen Netzwerken präsentieren.

Wer tut was? – Diese Startups präsentieren sich

Wie kann man 3D-Datenbrillen im Handwerk einsetzen? Wie seine überschüssigen Lagerbestände in Geld umwandeln? Und wie Software leichter und schneller erlernen? – Das sind nur einige Fragen, die bei der Netzwerkveranstaltung „Handwerk trifft Startup“ thematisiert werden. Für passende Antworten sorgen diese Startups, die sich im Rahmen der Veranstaltung in einer kurzen Präsentation vorstellen:

Hinterher.com: Wenn ein Architekt und Schreiner es leid ist, für Aufträge im Stadtgebiet den Lieferwagen zu benutzen, dann lässt er sich etwas einfallen. Das hat zumindest Peter Hornung-Sohner getan und mit Hinterher.com einen multifunktionalen Fahrradanhänger entwickelt. Vielseitig einsetzbar und Made in Munich.

Materialrest24.de: Ebenfalls ein Ergebnis von Unzufriedenheit: Die Online-Plattform Materialrest24.de. Das Problem: Zuviel ungenutztes Baumaterial lagert bei zu vielen Unternehmen. Totes Material, das Gründer und Dachdecker Simon Schlögl über seine Plattform weitervermitteln möchte. Dabei soll übrigens nicht nur die Monetarisierung im Vordergrund stehen, sondern auch mit vorhandenen Ressourcen nachhaltig umgegangen werden.

Social-Bee: Beste Integration funktioniert immer über Teilhabe. Deswegen hat es sich Social Bee zur Aufgabe gemacht, als erster Integrationsdienstleister Deutschlands Geflüchteten den Start in die Arbeitswelt zu ermöglichen, Integrationsprogramm inklusive.

Staffchum: Was tun bei Kapazitätsüberschüssen und Kapazitätsengpässen? Genau, beide Seiten zusammenbringen. Hier setzt die Online-Plattform Staffchum an: Ungenutzte Personalressourcen werden zur zeitweiligen Arbeitnehmerüberlassung dorthin vermittelt, wo sie gebraucht werden.

Userlane: Lost in einer neuen Software – wer kennt das nicht. Damit sich das zukünftig ändert, hat das Münchner Startup Userlane ein Navigationssystem für Software-Programme entwickelt: Interaktive Schritt-für-Schritt-Anleitungen sollen es Anwendern ermöglichen, eine Software sofort ohne Vorkenntnisse auf hohem Niveau bedienen zu können oder sich auf einer Homepage schnell zurechtzufinden.

Vendl: Eine echte Weltneuheit hat das Münchner Startup Vendl entwickelt: Die Weißbier-to-go-Flasche, die zu einem Weibierbier-Glas werden kann. Interessant für alle, die beispielsweise nach einer Wander-Tour auf dem Berg ihr Weißbier nicht aus der Flasche trinken möchten. Eine Schaumkrone ist übrigens auch garantiert…

Wearable Solutions:  Sensoren auf der Arbeitskleidung spielen in der Arbeitswelt 4.0 eine immer größere Rolle. Wie textile Sensoren sinnvoll eingesetzt werden können, dass wissen die Macher von Wearable Solutions, die Textilien mit moderner Technologie verknüpfen.

You Mawo: Jeder Mensch ist individuell – und genau auf diese Individualität möchte You Mawo bei der Fertigung von Brillen eingehen. Das Startup scannt die Gesichtsform und fertigt mittels additiver Fertigungstechnologie und dem selektiven Lasersintern die dazu perfekt passenden Brillengestelle.

NearBees: Umweltschutz, Nachhaltigkeit, lokaler und bewusster Konsum und ein einheitliches Vermarktungskonzept – alles Punkte, mit dem das Münchner Startup nearBees punkten kann. Wie der Name schon verrät geht es hier um Bienen, und damit um Honig. Der wird vom lokalen Imker von nebenan geliefert – und zwar direkt in den Briefkasten.

Neben den Startups werden sich auch zwei Ideen aus dem Forschungsbereich präsentieren: Zum einen der TUM-Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, der Einsatzpotenziale von Augmented Reality in KMU erforscht. Konkret untersucht der Lehrstuhl, wie 3D-Brillen während unterschiedlicher Arbeitsprozesse angewandt werden können. Diese Brillen können während der Netzwerkveranstaltung übrigens auch getestet werden.

Außerdem vor Ort: Prof. Dr. Dieter Haller von der Hochschule München, der gerade an der Lösung tüftelt, wie man Personen und Lasten ohne Lift auf Treppen befördern kann. Da viele Handwerker auch ständig mit dem Transport schwerer Lasten zu tun haben und die Entwicklung noch am Anfang steht, sucht Prof. Dr. Haller den Dialog und nach möglichen Anwendungsfeldern.

Netzwerken mit innovativen Schmankerln

Nach diesem offiziellen Teil steht Netzwerken auf dem Programm und bietet damit Raum für detaillierte Fragen. Wir hoffen auf schönes Wetter, damit es im Innenhof der Handwerkskammer stattfinden kann. Was bereits jetzt sicher ist: Hungrig wird keiner nachhause gehen, dafür sorgen die Unternehmen aus der Food Branche, die sich im zweiten Teil des Abends präsentieren werden. Und das tun sie natürlich am besten, indem sie ihre Produkte zum Verkosten anbieten. In diesem Sinne dürfen sich die Teilnehmer unter anderem auf „Sole-Brot“ und „Sole-Speck“ der Bäcker-Brüder und der Metzgerei Ehler – beide übrigens aus Bischofswiesen – freuen. Dazu gibt es „Weißwurstburger“ und die „Hackgranate“, einem speziell zum Grillen entwickelten Bier der Metzgerei Hack aus Freising. Biersorten präsentieren Isarkindl aus München und Lamplbräu aus Wolnzach, dem Herzen der Hallertau. Süße Leckereien kann man von der Chocolaterie Amelie und von NearBees testen.

Wer Interesse an dieser Netzwerkveranstaltung hat, die etwas über den eigenen Tellerrand hinausblickt, der kann sich bis zum 06. Juli 2017 anmelden. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr und findet in der Handwerkskammer für München und Oberbayern in der Max-Joseph-Straße 4, 80333 München statt.

Weitere Informationen findet Ihr hier.