© UXA Foodsharing

Der Lebensmittelverschwendung den Kampf ansagen — 7 Fragen an… UXA Foodsharing!

In Deutschland landet im Schnitt jedes achte Lebensmittel im Abfall. Ein Müllberg mit noch essbaren Lebensmitteln, den man sich gar nicht vorstellen möchte! Eine Münchner Gründerin hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, gegen diese Lebensmittelverschwendung anzugehen. Und zwar mittels Foodsharing. Wir wollten von der Gründerin Lisa Zvonetskaya mehr darüber erfahren und haben ihr unsere 7 Fragen gestellt.

1. Wer bist Du und was machst Du? Stell Dich und Deine Dienstleistung bitte kurz vor!

Mein Name ist Lisa Zvonetskaya (31 Jahre alt) und ich bin die Gründerin von UXA Foodsharing UG. UXA Foodsharing ist ein Ein-Frau-Unternehmen, das heißt, vieles wie z. B. Produktmanagement und Vertrieb übernehme ich selbst. Die Entwicklung dagegen ist ausgelagert an einen externen Dienstleister. Meinen MSc habe ich in „Strategie und Innovation“ an der Universität in Maastricht gemacht.

UXA Foodsharing verfolgt eine dringende gesellschaftliche Mission: Die Lebensmittelverschwendung in Privathaushalten auf ein Minimum zu reduzieren.
Dafür stelle ich jedem eine kostenlose App namens UXA zur Verfügung.
Mit UXA können übergebliebene Lebensmittel in 3 Schritten abgegeben und abgeholt werden:

Schritt 1: Foto vom Lebensmittel machen
Schritt 2: Foto inkl. kurzer Beschreibung und MHD/Verfallsdatum hochladen
Schritt 3: Übergabe über Chat organisieren

UXA Foodsharing

Die App ist simpel und benutzerfreundlich, außerdem ist diese ausschließlich spezialisiert auf das Teilen von Lebensmitteln, d.h. keine Klamotten, keine sonstigen Non-Food Sachen. Es geht rein um die Bekämpfung von Lebensmittelverschwendung.

2. Aber das gibt’s doch schon längst!

Ja und das ist auch gut so. Wettbewerb ist essentiell, um das Produkt für den Verbraucher stets zu optimieren und zu vereinfachen. Wettbewerb heißt außerdem, dass es eine steigende Nachfrage gibt. Und was kann es besseres geben als Menschen, die Lebensmittel lieber teilen wollen, anstatt diese zu entsorgen?

3. Was war Deine bisher größte Herausforderung?

Meine größte Herausforderung ist es gleichzeitig viele Abgeber und Abholer auf der Plattform zusammenzuführen. Es ist ein Henne-Ei-Problem: ohne Abgeber wenig Abholer und andersherum.

Das Vertrauen der Nutzer in die App zeigt aber, dass auch diese Herausforderung eine machbare ist, sofern man ein Angebot schafft, das auf die Nutzer zugeschnitten ist und beiden Seiten erheblichen Mehrwert bietet.

4. Butter bei die Fische: Wie läuft das Geschäft?

Im Vordergrund steht die Verbreitung der App und das für die nächsten zwei Jahre. Das heißt, mir geht es darum möglichst viele Abgeber und Abholer zeitgleich auf der Plattform zusammenzuführen, um ein jeweils positives Erlebnis bei der Lebensmittelrettung sicherzustellen.

Ziel ist es, im Jahr 2019 100.000 Nutzer davon zu überzeugen, UXA zu nutzen.
Angenommen das Ziel wird erreicht und jeder würde pro Monat 2 Lebensmittel abgeben, dann wären das bis zu 2,5 Mio. gerettete Lebensmittel pro Jahr! Es gibt ein werbe- und spendenfinanziertes Geschäftsmodell, das ist jedoch in der Erprobungsphase und zu diesem Zeitpunkt nicht im Fokus.

Ein paar Fakten zum Hintergrund: jeder Deutsche schmeißt im Schnitt jedes achte Lebensmittel, das eingekauft wird, in den Müll. Aufs gesamte Jahr gesehen, wandern pro Person Lebensmittel im Wert von rund 235 Euro in die Tonne.

5. Was bedeutet München für Dich?

München ist meine Wahlheimat in Deutschland und das seit 7 Jahren. Die Nähe zu den Alpen und zur Natur ist einzigartig und für mich ein wichtiger Faktor bei der Wohnortsauswahl. Ich bin im russischen Kaukasus geboren und daher kommt auch mein Anspruch, naturnah zu leben. Persönlich also ein wichtiger Faktor.

Für das Unternehmen UXA ist der Standort noch nicht entscheidend, da das Produkt rein digital ist und auch von einem anderen Standort gemanagt werden könnte. Durch die Präsenz hier merke ich jedoch, dass die Münchener viel und immer mehr Interesse und Initiative zeigen, was das Thema Lebensmittelrettung betrifft. Ich greife diesen positiven Trend auf und unterstütze diesen mit einem digitalen Produkt – der App UXA – damit auch noch mehr Menschen Gefallen daran finden, ohne großen Aufwand Lebensmittel zu retten.

6. Wie wird Dein Startup zum nächsten Unicorn? Oder sehen wir uns bald auf der Epic Fail Night?

Eins nach dem anderen. Letztes Jahr habe ich gegründet, die Nachfrage ist da und auch das Bewusstsein von Menschen ändert sich zum Positiven für UXA. Mein Anspruch ist es nicht ein Unicorn zu produzieren, sondern die Umwelt zu schonen und das im Rahmen eines wirtschaftlichen Unternehmens. Ich werde weiterhin alles geben, um das Ziel zu erreichen und mag auch nicht weiter ausmalen als notwendig, es kommt eh meist ganz anders und darauf stelle ich mich ein.

Der wichtigste Faktor ist zunächst das Produkt, also die App UXA, diese soll eine große Erleichterung bei der Lebensmittelrettung darstellen. UXA soll performant sein und ohne gravierende Bugs auf allen gängigen Mobiltelefonen zunächst im deutschsprachigen Raum funktionieren.

Der zweitwichtigste Faktor ist es, ein lückenloses Marketingkonzept umzusetzen, mit dem Ziel die Verbreitungsrate zu maximieren. Dafür suche ich zur Unterstützung noch eine/n Marketing-Superstar, der diese Herausforderung gerne annehmen möchte.

7. Isar oder Englischer Garten?

Isar, wenn ich mich entspannen möchte und einen Ort suche wo sich keine Menschenmassen aufhalten. Englischer Garten, wenn ich Sehnsucht nach dem Wellenreiten habe, dabei hilft nämlich schon das Zuschauen am Eisbach.