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Bitkom-Studie: Manager haben keine Zeit für Startups

Laut einer Umfrage von Bitkom Research arbeiten mehr als zwei Drittel der etablierten Unternehmen nicht mit Startups zusammen. Einer der Gründe hierfür: Zeitmangel.

Die für die Gesamtwirtschaft Deutschlands repräsentative Studie wurde von Bitkom, dem Digitalverband Deutschlands, in Auftrag gegeben. Dieser vertritt mehr als 2600 Unternehmen der digitalen Wirtschaft, darunter auch über 500 Startups. Ziel des Verbands ist es, die Digitalisierung der Wirtschaft, Gesellschaft und Verwaltung voranzutreiben. Befragt wurden für die Studie über 600 Unternehmen mit mehr als zwanzig Mitarbeitern aus allen Branchen.

Etablierte Unternehmen bevorzugen Partnerschaften mit traditionellen Firmen

Das überraschende Ergebnis der Studie: 67 Prozent der Unternehmen arbeiten nicht mit Startups zusammen. Darüber hinaus stehen 73 Prozent der befragten Manager nicht einmal in Kontakt mit jungen Unternehmen. Stattdessen setzen 63 Prozent der Geschäftsführer auf die Zusammenarbeit mit IT-Spezialisten oder auf Kooperationen mit etablierten Unternehmen aus der eigenen Branche oder Nicht-Digital-Branchen (37 Prozent). Und das, obwohl gerade Startups einen großen Mehrwert für die Weiterentwicklung etablierter Unternehmen bieten können. Bitkom-Präsident Achim Berg hierzu:

„Startups sind nicht nur besonders innovationsstark, sie bringen auch frischen Wind in eingefahrene Strukturen und Prozesse. Für etablierte Unternehmen können Startups die entscheidenden Impulse bei der Entwicklung neuer digitaler Geschäftsmodelle setzen – über alle Branchen hinweg.“

Für viele Unternehmen ist der digitale Wandel sehr herausfordernd. Achim Berg meint dazu:

„Umso wichtiger sind Kooperationen und Partnerschaften zwischen jungen und etablierten Unternehmen, damit deutsche und europäische Unternehmen auf dem Weltmarkt führend bleiben.“

Gründe für die fehlende Zusammenarbeit

Viele Geschäftsführer nehmen Startups jedoch als gefährliche Konkurrenz wahr. So sehen 27 Prozent ihre Marktposition durch aufstrebende Firmen gefährdet. 2017 äußerten lediglich 18 Prozent diese Art von Bedenken. Auch sehen 59 Prozent der Geschäftsführer schlicht und ergreifend keinen Mehrwert in der Zusammenarbeit mit Startups. 56 Prozent geben an, kein konkretes Projekt für eine Kooperation zu haben. Vor zwei Jahren nannten lediglich 39 Prozent diese Begründung. Weitere Ursachen liegen der Studie zufolge in fehlenden Kontakten (73 Prozent) sowie einem Mangel an finanziellen Mitteln (24 Prozent). Die Hälfte der befragten Manager nennt darüber hinaus Zeitmangel als Grund für eine fehlende Kooperation mit jungen Unternehmen. Berg bewertet dies folgendermaßen:

„Wer keine Zeit für eine Zusammenarbeit mit Startups hat, hat offenbar keine Zeit für die Zukunft seines Unternehmens.“