Familienfreundlich: Superheldin.io mit ihrem Job-Portal

Sandra Westermann hat mit Superheldin eine Jobplattform gegründet, die den Fachkräftemangel mit flexibleren Arbeitsmodellen abfedern will. Dazu bringt die Gründerin familienfreundliche Unternehmen mit arbeitswilligen Müttern und Vätern zusammen. Ein Interview.

1. Wer seid Ihr und was macht Ihr?

Mein Name ist Sandra und ich bin die Gründerin von Superheldin.io, der ersten Jobbörse, die familienfreundliche Unternehmen mit Müttern und Vätern zusammenbringt.

Mit Superheldin möchten wir zwei Probleme lösen: Mütter unterstützen, zurück auf den Arbeitsmarkt zu kommen und dem Fachkräftemangel in Unternehmen gegensteuern.

Ich habe ca. 15 Jahre als Produktionsleiterin bei diversen TV Produktionsfirmen gearbeitet und war dort für die Budgets und alle organisatorischen Aufgaben von der Teamsuche bis zur Umsetzung der Dreharbeiten verantwortlich. Als ich nach der Elternzeit auf Jobsuche war, hat sich das schwerer gestaltet als angenommen.

Tagelang habe ich nach Jobbörsen geschaut, die flexible Arbeitsmodelle anbieten, bin aber nicht fündig geworden. Ich habe mich dann näher mit dem Problem beschäftigt, und extrem viel gutes Feedback bekommen auf die Idee einer „Jobbörse, die familienfreundliche Unternehmen mit Müttern (und Vätern) zusammenbringt“. Daher habe ich beschlossen, das selber auf die Beine zu stellen. Mit im Team sind Jana, die sich um den Content und die Social Community kümmert, und Jessy, die mich bei allen administrativen Aufgaben unterstützt.

Superheldin bringt Fachkräfte mit familienfreundlichen Unternehmen zusammen

2. Aber das gibt’s doch schon längst!

Es stimmt, dass es Jobbörsen gibt. Generalisten, die alle Berufs- und Personengruppen abdecken, und Spezialisten, die sich auf bestimmte Branchen spezialisiert haben. Eine Jobbörse, die das Thema Familienfreundlichkeit auf der Fahne stehen hat, gibt es bisher noch nicht in dieser Form.

3. Was war Eure bisher größte Herausforderung?

Die größte Herausforderung war ziemlich schnell klar. Bei Superheldin gab es das klassische Henne-Ei-Problem. Wo keine Jobs, da keine Bewerber, wo keine Bewerber, da keine Jobs. Wir sind ja erst seit ein paar Monaten online, aber ich bin mir sicher, das wird sich kurzfristig relativiert haben.

4. Butter bei die Fische: Wie läuft das Geschäft?

Wir sind super happy wie es läuft. Unsere Social-Kanäle haben seit dem Launch vor drei Monaten über 3.000 Follower je Kanal. Wir bekommen unglaublich viel Feedback von Müttern, die sich über Superheldin freuen, und unsere Websitenreichweite steigt täglich. Weiterhin haben wir zahlende Unternehmen, die realisieren, wie wichtig das Thema Familienfreundlichkeit in diesen Zeiten ist. Neben den klassischen Inseraten können sie sich bei uns auch durch Interviewformate präsentieren.

Unternehmen realisieren, wie wichtig Familienfreundlichkeit ist

5. Was bedeutet München für Euch?

Ich bin ehrlicherweise eine zugezogene Rheinländerin und genieße deswegen vor allen Dingen die Nähe zu den Bergen und Italien.

Außerdem gibt es einige tolle Startups aus München. Da ich jetzt erst so richtig anfange, mich in der Münchener Startup-Szene rumzutreiben, freue ich mich auf künftigen Austausch.

6. Wie wird Euer Startup zum nächsten Unicorn? Oder sehen wir uns bald auf der Epic Fail Night?

So lange es das Problem des Fachkräftemangels geben wird, genauso wie Mütter, die zurück in den Arbeitsmarkt wollen, sehe ich für Superheldin optimistisch in die Zukunft.

7. Wandern oder Biergarten?

Wandern in den Biergarten. Als zugezogene Münchenerin bin ich total fasziniert von der bayrischen Biergartenkultur.