Gründer Felix Schönfelder und Mario Schilling
© Socialwave GmbH

Socialwave: WLAN-Hotspot und Marketing-Baukasten

Das Münchner Startup Socialwave bietet WLAN-Hotspot-Geräte für Geschäftsinhaber von Cafés, Hotels, Arztpraxen etc. mit einer Marketing-Baukasten-Lösung. Wir haben mit Felix Schönfelder, einem der Gründer von Socialwave gesprochen.

Munich Startup: 1. Wer seid Ihr und was macht Ihr?

Felix Schönfelder: Socialwave wurde 2013 gegründet und arbeitet seitdem daran, Gewerbetreibende mit einem stationären Geschäftsmodell und deren Kunden gleichermaßen einen Mehrwert zu liefern. Durch den Anschluss eines professionellen WLAN-Hotspots von Socialwave können Geschäftsinhaber ihren Kunden nicht nur kostenloses WLAN zur Verfügung stellen, sondern haben gleichzeitig die Möglichkeit, über diese technische Infrastruktur digitales Marketing zu betreiben. Ein wichtiger Baustein des Marketing-Baukastens von Socialwave ist ein automatisiertes Feedback-Management-Tool, das Unternehmen dabei unterstützt, positive Online-Bewertungen für Google und branchenspezifische Bewertungsportale wie etwa Yelp, Tripadvisor oder Jameda zu sammeln, wodurch die Reputation und vor allem das Google Ranking deutlich angehoben wird. Dadurch werden Geschäfte, Arztpraxen oder Hotels und Restaurants sichtbarer und erhalten mehr Zulauf.

2. Aber das gibt’s doch schon längst!

Richtig: Anbieter kostenfreier Hotspots in Geschäften gibt es wirklich schon lange und viele. Doch das Konzept von Socialwave geht weit darüber hinaus. Unsere Lösung liefert eine größere Vielfalt und deutliche Vorteile bei den Marketingoptionen. Wir holen den Kunden bei seinem Bedürfnis nach einer schnellen Internetverbindung ab und generieren daraus nachhaltige Touchpoints für jeden Geschäftsinhaber. Wir erwarten nicht, dass unsere Kunden über Marketing-Knowhow verfügen oder ein zusätzliches Budget in die Hand nehmen. Mit unseren WLAN-Marketing-Tools können selbst Marketing-Laien wie Ärzte, Friseure oder Restaurantinhaber effizient Werbebotschaften platzieren, die auch graphisch mit dem Ergebnis von Agenturen mithalten können.

Automatisiertes Marketingtool

Zudem sind unsere Hotspots Plug’n’Play-Geräte. Das bedeutet, sie können direkt nach dem Anschließen ohne Installationsaufwand verwendet werden. Die Endnutzer unserer Kunden — etwa Gäste im Restaurant, Patienten im Wartezimmer oder Mitglieder eines Fitnessstudios — loggen sich mit einem Social-Media-Kanal oder per E-Mail in den Socialwave-Hotspot ein. Das Anmeldeverfahren ist kinderleicht. Der Endnutzer muss beim Login den AGBs zustimmen und kann optional auch den Werbe-Opt-in wählen, durch den dann der Kunde über Socialwave Marketing betreiben kann. Ein Restaurant- oder Hotelinhaber kann dann automatisiertes E-Mail-Marketing durchführen, um Google-Bewertungen bitten, per Popup-Fenster nach Mitarbeitern suchen, zum Geburtstag gratulieren oder zum nächsten Event einladen.

Diese Dienstleistungsvielfalt und Anpassungsfähigkeit machen Socialwave-Hotspots gegenüber anderen Hotspot-Anbietern einzigartig. Wir passen das Produkt perfekt an die individuellen Kundenanforderungen an.

3. Was war eure bisher größte Herausforderung?

Die wahrscheinlich größte Herausforderung für Socialwave ist das Team-Wachstum. Wenn man als Startup durchstartet, beginnt man ohne wirkliche Hierarchie und strategischen Aufgabenverteilung, da man anfangs alles selbst steuert und verantworten möchte. Doch mit einem wachsenden Kundenstamm erreicht das Startup auch irgendwann eine personelle Größe, die nicht mehr auf die gleiche Weise von den Gründern geführt werden kann, wie das noch in der Anfangsphase der Fall war. Die Einführung von hierarchischen Strukturen etwa erfordert viel Fingerspitzengefühl, um keine zu großen Reibungsverluste in Kauf nehmen zu müssen.

4. Butter bei die Fische: Wie läuft das Geschäft?

Am Standort München hat Socialwave mittlerweile rund 20 Mitarbeiter. Zusammen mit den Außendienstlern, unserem Büro in Berlin und der IT besteht Socialwave aus rund 35 Mitarbeitern.

2018 hat Socialwave einen Umsatz von rund 1,5 Millionen Euro erzielt, 2019 wird dieser voraussichtlich auf 3 Millionen Euro steigen. Auch wenn wir dieses Wachstumstempo beibehalten können, ist es uns wichtig, dass der Teamspirit dabei nicht auf der Strecke bleibt.

Perfekte Rahmenbedingungen für Gründer

5. Was bedeutet München für Euch?

München ist für uns Heimat. Auch wenn wir Gründer nicht direkt aus München kommen, hat es sich für uns zu einem Stück Heimat entwickelt. Ob Action oder Erholung: Die Stadt bietet uns alles, was wir uns wünschen können. Die Rahmenbedingungen sind außerdem perfekt, um ein eigenes Business aufzubauen, abgesehen von den Mietpreisen natürlich.

6. Wie wird Euer Startup zum nächsten Unicorn? Oder sehen wir uns bald auf der Epic Fail Night?

Wir treffen mit unserem Geschäft einen Nerv, weil wir Gewerbetreibenden mit einem ursprünglich analogen Geschäftsfeld dabei helfen, ihre Zielgruppen digital zu erreichen, ohne dem Thema zu viel Aufmerksamkeit widmen zu müssen. Der Bedarf ist enorm. Deshalb wohl eher Unicorn!

In den kommenden Jahren wird sich Socialwave zur Marketingplattform für Geschäftskunden entwickeln. Es wird künftig möglich sein, über unsere Dienstleistungen verschiedene Social-Media-Auftritte zentral zu steuern, zu pflegen und zu monitoren, sowie übergreifende Kampagnen zu initiieren. Dabei ist das Wichtigste, dass der Kunde jederzeit die Möglichkeit hat, auf „Autopilot“ zu stellen. Wenn er will, muss er sich um nichts mehr kümmern, denn sein Marketing wird dann vollautomatisch von uns gesteuert.

7. Isar oder Englischer Garten?

Ganz klar: Isar. Der Englische Garten ist zwar mindestens genauso schön, aber an der Isar ist es zum einen weniger voll und zum anderen nicht ganz so touristisch. Deshalb entspannen wir nach einem langen Arbeitstag im Büro lieber an der Isar, als in den Englischen Garten zu gehen. Um den Kopf frei zu kriegen und einfach mal ganz nach Münchner Art den Feierabend ausklingen zu lassen, ist die Isar die bessere Alternative.