Das Saysom-Gründerteam
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Saysom: Dynamik bei virtuellen Interaktionen

Saysom will mit einer neuen Plattform die Art der digitalen Kommunikation und Interaktion verändern. Dazu haben sich die drei Freunde Cornelius Carl, Jan Dihlmann und Antonia Pervanidis (23, European Business & Psychology) zusammengetan. Das ursprünglich in Stuttgart gegründete Startup ist seit 6. April Teil des Münchner Media Lab Accelerators.

Munich Startup: Wer seid Ihr und was macht Saysom? Stellt Euch bitte kurz vor!

Antonia Pervanidis, Saysom: Hinter Saysom steht ein junges Team mit der Vision, jegliche Art von Online-Event so flexibel und benutzerfreundlich zu gestalten, wie möglich. Gemeinsam mit meinen beiden Mitgründern, Cornelius Carl (25, Architektur) und Jan Dihlmann (25, Informatik) arbeiten wir jeden Tag daran, Usern eine einzigartige Event-Experience zu ermöglichen. Egal ob Firmenevents, Round-Table-Diskussionen oder Klassentreffen.

Antonia Pervanidis, Mitgründerin von Saysom

Die Corona-Pandemie hat Menschen auf verschiedene Weisen getrennt – sowohl beruflich als auch privat. Saysom möchte Menschen wieder zusammenführen. Darüber hinaus wollen wir neue Optionen für ein digitales Zusammen ermöglichen: durch eine User-Experience und Features, die eben in einem ‚Zoom‘, ‚Microsoft Teams‘ oder ‚Google Hangout‘ nicht zu finden sind.

Wir drei kennen uns noch aus Schulzeiten. Cornelius und Jan besuchten die selbe Klasse, und ich war ein Jahr unter ihnen. Über die Jahre blieben wir trotz diverser Bildungswege in Kontakt. Letztendlich hat uns dann alle der Gründergeist gepackt und nun stehen wir hier.

Saysom schafft dynamische Kommunikation und Interaktion

Munich Startup: Welches Problem löst Euer Startup?

Antonia Pervanidis: Jeder hat die unangenehmen Situationen in Video-Calls mehrmals durchgemacht – die Hälfte der Teilnehmer hat die Kamera aus, der anderen Hälfte ist die Unaufmerksamkeit aus dem Gesicht abzulesen. Das Problem sind standardisierte Plattformen, die wenig Flexibilität auf Seiten des Teilnehmers und des Veranstalters bieten.

Genau hier setzt Saysom ein: ein virtueller Raum, in dem sich Teilnehmer selbständig bewegen, sich zusammenschließen, private Räume kreieren, und Medien ablegen können. Damit schaffen wir dynamische Kommunikations- und Interaktionsmöglichkeiten, durch die eine freie Gruppenbildung und letztendlich auch das Netzwerken im digitalen Raum erst ermöglicht wird.

Speeddating, Whiteboard und mehr

Munich Startup: Aber das gibt’s doch schon längst!

Antonia Pervanidis: Das stimmt, auf dem Markt gibt es viele Videoplattformen. Saysom abstrahiert, vergleichsweise zu anderen Videoplattformen, die Vorteile eines physischen Events, wie beispielsweise das freie Bewegen, und die dynamische Gruppenbildung. Anstelle von zehn Kacheln mit Videos von leeren Gesichtsausdrücken, kann ich als Teilnehmer frei entscheiden, mit wem ich spreche. Mit Saysom möchten wir zeigen, dass digitale Events genauso viel bieten wie reale Events – wenn nicht sogar noch mehr. Ein freies Kommunikationssystem, in dem jeder mit jedem reden kann. Mit Features wie der Speed-Dating-Funktion, in der sich alle Teilnehmer kennenlernen können, oder einer integrierten Whiteboard-Funktion kann Saysom für verschiedene Veranstaltungen genutzt werden, egal ob Homeschooling, Networking- oder Firmenevents.

Für Homeschooling, Networking- oder Firmenevents

Munich Startup: Was waren bisher Eure drei größten Herausforderungen?

Antonia Pervanidis: Da gab es schon einige und es wird mit Sicherheit noch die ein oder andere Challenge auf uns zukommen. Angefangen damit, gute Ideen auch wieder verwerfen zu können, wenn sie keine Marktrelevanz haben. Gestartet sind wir beispielsweise mit kleinen Sims als Avataren, davon mussten wir uns dann allerdings schweren Herzens trennen.

Eine klare Herausforderung war zu Beginn auch die Zeit. Da wir alle drei nebenbei noch in anderen Projekten, sei es Studium oder Arbeit, steckten, kamen wir häufig an unser Limit. Hinzu kam natürlich auch die aktuelle Marktrelevanz. Die allergrößte Herausforderung, die uns und jeden anderen Gründer sicherlich auch beschäftigt, ist sich von all den kleinen oder auch größeren Niederlagen nicht entmutigen zu lassen.

Munich Startup: Wo möchtet Ihr in einem Jahr stehen, wo in fünf Jahren?

Antonia Pervanidis: Für dieses Jahr liegt der Fokus auf der Produktweiterentwicklung und Feature-Implementierung, um möglichst vielen Kunden ein holistisches Event zu ermöglichen. Wenn wir weiter in die Zukunft blicken, verfolgen wir die Vision einer Plattform, auf der jegliche Art von digitalem Event abgehalten und gehostet werden kann.

Munich Startup: Wie schätzt Ihr den Startup-Standort München ein?

Antonia Pervanidis: Saysom kennt keine geografischen Grenzen, weswegen sich unser Team deutschlandweit verteilt. Noch befindet sich nur ⅓ des Teams in München. Das kann sich aber jederzeit ändern.

Munich Startup: Isar oder Englischer Garten?

Antonia Pervanidis: Die Kombi macht’s aus!