Bau Dir Dein Bambusrad! – 7 Fragen an… BAM!

Sieben Fragen, sieben Antworten. Munich Startup spricht heute mit Florian, Timo und Michael von BAM Original, dem Radlrahmen aus Bambus.

1. Wer seid Ihr? Stellt Euch bitte kurz vor!

BAM Original LogoWir sind Florian Holy (36), Physiker und am Ende seiner Promotion in München, Timo Fischer (25) der erst Industriedesign in München (Bachelor) studiert hat und derzeit Creative Communication & Brandmanagement (Master) in Pforzheim studiert und Michael Kosok (25), der nach dem Studium der Sozialwissenschaften (Bachelor) momentan seinen Master in Robotics, Cognition and Intellegence (Master) in München macht.

Die Gruppe hat sich während des 5€ Start Up Wettbewerbs kennengelernt und zu BAM formiert. Eigentlich wollten wir nur für uns selbst Bambusradl bauen und haben den Wettbewerb als Alibi genutzt, um dadurch viel Zeit neben dem Studium aufzuwenden. Dann wurden wir Zweiter und hatten die erste Buchung für einen Workshop-Platz. Also haben wir weitergemacht.

2. Mit welchem Produkt wollt Ihr die Welt verändern?

Wir bieten Workshops an, bei denen die Teilnehmer während eines Wochenendworkshops ihren eigenen, individuell an die Körpermaße angepassten Fahrradrahmen aus Bambus bauen können. Das ganze findet bei einem begnadeten Fahrradschrauber im Laden statt, der den Teilnehmern oftmals bei der Komplettierung ihres Radls hilft.

Neben dem natürlichen Rohstoff Bambus, aus dem die Rahmen bestehen, liegt uns besonders die Bindung der Nutzer an ihr Produkt am Herzen. Jeder der Teilnehmer ist am Ende des Wochenendes stolz auf den eigenen Rahmen. Sie haben Zeit investiert und sich mit dem Produkt intensiv auseinandergesetzt. Sie werden das spätere Radl in Ehren halten und es lange Zeit fahren. Unabhängig von aufkommenden Trends. Die Produktbindung auf emotionaler Seite ist zu stark, um es einfach beiseite zu stellen.

3. Aber das gibt’s doch schon längst!

Das stimmt. Und zwar schon seit Ende des 18. Jahrhunderts. Aber das war uns egal. Schließlich wollten anfangs nur wir ein solches Radl und haben uns über solche Dinge absolut keine Gedanken gemacht. Als wir immer mehr Anfragen bekamen, beschlossen wir, Workshops zu geben. Das machen wir bis jetzt. Obwohl es das schon lange gibt.

4. Was war Eure bisher größte Herausforderung?

Alles. Streng genommen war unsere Kompetenz ein Unternehmen zu gründen, langsam aufzubauen und jetzt zu führen eher wenig ausgeprägt. Aber von nix kommt nix, und wer nicht weiß, wie es richtig geht, kann so gesehen auch nichts falsch machen. Daher haben wir einfach angefangen und das gemacht, was wir für richtig hielten. Da alles geklappt hat, scheint es fast so, als hätten wir vieles richtig gemacht. Unsere Kompetenzen haben sich seither auch ganz gut entwickelt. Aber das macht nicht unbedingt alles leichter.

5. Butter bei die Fische: Wie läuft das Geschäft?

Wir können uns in der Tat nicht beschweren. Es ist zwar nicht so, dass wir aktuell davon leben könnten, aber der Spaßfaktor und Wertschätzung von außen kompensieren das recht gut. Ende letzten Jahres haben wir den Umweltpreis der Landeshauptstadt München bekommen. Eine solche Ehrung motiviert ungemein.
Damit auch Zahlen bedient werden: Letztes Jahr wurden in unseren Workshops an die 70 Fahrradrahmen gebaut. Für 2016 nehmen wir uns eine deutliche Steigerung vor. Die gute Zusammenarbeit mit dem Radlhändler unseres Herzens, der die Workshops leitet, ist nur ein Grund dafür.

6. Was bedeutet München für Euch?

Auch wenn wir aktuell nicht alle in München wohnen, ist es doch zu unserer Stadt geworden. Ohne das Interdisziplinäre Engagement der LMU mit dem 5€ Start Up Wettbewerb wäre es nie so weit gekommen und wir würden uns vermutlich nicht mal kennen. Allein das ist schon ein Grund, weshalb wir uns sehr mit der Stadt verbunden fühlen. Von der fabelhaften Lebensqualität ganz zu schweigen.

7. Schwabinger 7 oder Bob Beaman?

Als ich die Frage gelesen hab, fiel mir auf, wie lang ich schon nicht mehr in der Schwabinger 7 war. Wird mal wieder Zeit, glaub‘ ich!