Foto: Curiosity

Curiosity: Das Ende der Dateien-Suche

Kennt jedeR: Die frustrierende Suche nach der einen Datei, die man schnell braucht, aber einfach nicht finden kann. Der großen und ewigen Suche will das Münchner Startup Curiosity jetzt mit einer frisch gelaunchten Desktop-App ein Ende bereiten. Wie genau, das erklärt uns einer der Gründer, Leon Zucchini, im Interview.

Munich Startup: Wer seid Ihr und was macht Ihr? Stellt Euch bitte kurz vor!

Leon Zucchini: Ich, Leon (CEO) komme ursprünglich aus Südafrika. Als Betriebswirt habe ich vor Curiosity 15 Jahre in der Beratung, Forschung, und digitalen Transformation gearbeitet. Rafael (CTO) kommt aus Brasilien und ist aeronautischer Ingenieur. Vor Curiosity hat er knapp 10 Jahre Forschung zu angewandter Mathematik und KI gemacht. Wir haben uns bei Airbus kennengelernt und dann festgestellt, dass wir in der gleichen Straße wohnen. Daraus ist eine Freundschaft geworden und schließlich Curiosity.

Munich Startup: Welches Problem löst Euer Startup?

Leon Zucchini: Weißt Du noch wie frustrierend es war, als Du das letzte Mal eine Datei nicht finden konntest? Das löst Curiosity. Wir alle arbeiten mit vielen Clouds und Apps, und es wird immer schwieriger, die Informationen zu finden, die wir brauchen. Curiosity ist eine mächtige Suche über alle Dateien und Apps hinweg. Das spart Zeit und lässt Dich auf die wesentlichen Sachen konzentrieren.

Curiosity gibt’s schon länger für Teams in Unternehmen. Seit kurzem gibt es auch eine Desktop-App, damit jedeR Curiosity installieren und nutzen kann. Die kann man kostenlos bei curiosity.ai runterladen.

Daten Deep Dive

Munich Startup: Aber das gibt’s doch schon längst!

Leon Zucchini: Erstaunlicherweise nicht. „Enterprise Search“ Systeme gibt es schon lange, aber sie sind so aufwändig und teuer, dass sie sich nur für große Teams in großen Unternehmen lohnen. Dann gibt es Such-Apps für Individuen, aber sie durchsuchen nur Dateinamen (keine Inhalte!) und viele senden Deine Daten in die Cloud.

Curiosity ist die einzige Suche, die leicht zu installieren ist und trotzdem tief in Dateien und E-Mail-Anhängen sucht. Und die Daten bleiben sicher auf Deinem Computer (oder im Unternehmen).

Munich Startup: Was waren bisher Eure drei größten Herausforderungen?

Leon Zucchini: Bootstrapping mit einem Team von vier war nicht immer einfach… und dann kam auch noch Corona. Da gab es zwischendurch schon ein paar schlaflose Nächte aber heute sind wir sehr zufrieden.

Fokussierung war lange ein Thema für uns: Wir wollten uns Türen offen halten, was zu Komplexität in Produkt und im Vertrieb führte. Es hat viel Überwindung gekostet, Features und Use-Cases rauszuschmeißen aber der stärkere Fokus hat uns sehr geholfen.

Schließlich haben wir – entgegen dem Trend – das Team in München zusammengeholt. Wir sind remote gestartet, fanden die Reibungsverluste aber doch zu groß.

Neue Zielgruppen erschließen

Munich Startup: Wie laufen die Geschäfte?

Leon Zucchini: Gut! Wir arbeiten schon lange mit Konzernen wie Airbus und Telefónica zusammen. Jetzt freuen wir uns darauf, mit der Desktop-App Einzelpersonen und kleineren Teams bei der Suche helfen zu können.

Munich Startup: Wie schätzt Ihr den Startup-Standort München ein?

Leon Zucchini: München ist super – wir wollten nirgends anders sein. Wir fühlen uns in der Startup-Szene hier sehr wohl und schätzen den Austausch mit anderen GründerInnen. Auch vom breiten Angebot an Unterstützung haben wir profitiert – etwa vom Werk1 und Wayra.

Munich Startup: Selbst kochen oder liefern lassen?

Leon Zucchini: Selbst: Wir kochen beide gerne und viel.