TV-Investor Nico Rosberg mit Markos Kern und Ben Piltz von Lymb.io (v.l.)
Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

So lief es für Shavent und Lymb.io in ‚Die Höhle der Löwen‘

Gestern Abend wagten sich zwei Münchner Jungunternehmen auf der Suche nach Investoren in die Vox-Sendung 'Die Höhle der Löwen'. Shavent und Lymb.io haben die TV-Show mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen verlassen.

Das Münchner Vater-Tochter-Gespann Armin Lutz Seidel und Romy Lindenberg haben gemeinsam das Unternehmen Shavent gegründet. Der selbst entwickelte Nassrasierer aus Metall nutzt einfache Standard-Rasierklingen. Im Gegensatz zu Rasierköpfen aus Plastik, Gummi und Metall lassen sich diese recyclen. Der Maschinenbau-Ingenieur Armin Lutz Seidel sagt:

„Allein in Deutschland landen pro Jahr bis zu 500 Millionen Stück dieser Wechselköpfe im Müll. Das sind 3.000 Tonnen pro Jahr und das entspricht dem Gewicht der Freiheitsstatue in New York mal 13.“

Romy Lindenberg berichtet, dass das Unternehmen bereits profitabel arbeite und der Rasierer bis nach Japan verschickt worden sei. Das Gründer-Duo bietet acht Prozent an ihrem Unternehmen für 220.000 Euro.

Alle Investoren zeigen sich von der hochwertigen Haptik des Rasierers beeindruckt. Carsten Maschmeyer verzichtet dennoch als erster auf ein Angebot. Einerseits nutze er selbst ausschließlich Trockenrasierer, andererseits sei ihm die Firmenbewertung von 2.750.000 Euro zu hoch. Auch Dagmar Wöhrl zeigt sich abgeschreckt von der vorgeschlagenen Bewertung. Danach beginnen Judith Williams und Ralf Dümmel über die Vorzüge und Nachteile von Onlinehandel und der Platzierung im Ladengeschäft zu diskutieren. Die beiden Investoren wollen das Gründergespann so offensichtlich von der eigenen Eignung als Investor überzeugen. Judith Williams sagt dann auch:

„Ich glaube, dass wir hier gleich extrem um Sie beide buhlen werden.“

Gemeinsam mit Nico Rosberg macht sie dann auch ein Angebot: Die geforderten 220.000 Euro im Gegenzug für insgesamt 20 Prozent der Unternehmensanteile. Sich selbst möchte Williams bei der Schaffung einer korrespondierenden Körperpflegemarke einbringen. Nico Rosberg betont seine Stärke im Social-Media-Marketing. Ralf Dümmel unterbreitet den Gründern ebenfalls ein Angebot, verlangt für das Kapital allerdings nur 15 Prozent der Anteile. Dümmel wirbt wenig überraschend für seine guten Kontakte in den Einzelhandel, um den KundInnen die Qualität des Produkts haptisch vermitteln zu können.

Seidel und Lindenberg präferieren in ihrer Beratung offenbar Ralf Dümmel, doch bevor sie etwas sagen können, senken Rosberg und Williams ihre Forderung auf nur noch 16 Prozent. Schließlich einigen sich die Gründer und die Investoren auf jeweils 7,5 Prozent für Rosberg und Williams, also insgesamt 15 Prozent.

„Eure Idee ist phänomenal“ – dennoch geht Lymb.io leer aus

Markos Kern, Gründer des Startups Lymb.io, hat als zweiter Münchner Vertreter gemeinsam mit seinem CTO Ben Piltz den Gang in die Löwenhöhle gewagt. Vor der Corona-Pandemie hat das Unternehmen unter dem Namen Fun with Balls die 3 mal 4 Meter große ‚Multiwall‘ vor allem an Fitnessstudios, Hotels und andere Geschäftskunden vertrieben. Diese ermöglicht Bewegungsspiele und Sport-Training mit oder ohne Einsatz von Bällen. Nachdem dieser Geschäftszweig mit Corona stark eingebrochen ist, hat das Unternehmen die Heimversion Lymb.io entwickelt. Das Gerät bildet gemeinsam mit einem handelsüblichen Projektor eine Touchwall, die 35 Bewegungsspiele fürs Wohnzimmer ermöglicht. Das Startup bietet für 1,6 Millionen Euro zehn Prozent seiner Firmenanteile an.

Das Produkt überzeugt die Fernsehinvestoren in der Sendung. Die Unternehmensbewertung von 16 Millionen Euro verhindert jedoch ein Investment.

„Ihr seid – das tut mit Leid, aber das betrifft viele Unternehmen – ein Corona-Verlierer“,

sagt Carsten Maschmeyer.

„Das ist nicht investierbar zu den Konditionen.“

Auch Judith Williams schließt einen Deal mit Lymb.io für sich aus:

„Ich glaube, ihr habt wahnsinnig viel Potenzial. Ihr habt ein super spannendes Thema, was sehr investitionswürdig ist. Aber, das was Ihr uns heute als Bewertung angeboten habt, ist aus unserem Ermessen nicht investitionswürdig.“

Nico Rosberg lobt das Startup zunächst:

„Eure Idee ist phänomenal. Das ist wirklich sehr sehr beeindruckend.“

Wegen der Bewertung verabschieden sich dann auch Rosberg, Dagmar Wöhrl und Nils Glagau aus dem Investorenrennen.