Peter Knöll, Cornelius Bessler, Markus Kessler, Ferdinand Storp, André Engels (von links nach rechts) bei ihrem Pitch
Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

„Die Höhle der Löwen“: So lief es für Scentme

Seit Ende August läuft die 14. Staffel der Vox-Erfolgssendung „Die Höhle der Löwen“. In der gestern ausgestrahlten dritten Folge trat das Münchner Startup Scentme vor die Jury – und bekam trotz geballten Expertenwissens deutlichen Gegenwind.

„Einzigartige Dufterlebnisse“ verspricht das Startup Scentme mit seinen Waschmittelpods, die sich durch einen langanhaltenden Parfümduft auszeichnen. Das Münchner Unternehmen wirbt mit der Nachhaltigkeit seines komplett plastik- und lösungsmittelfreien Produkts. Außerdem setzt Scentme auf Düfte, die von einem Parfümeur mit qualitativ hochwertigen und original französischen Parfümölen hergestellt werden. Diese sollen auch die Stimmung der AnwenderInnen positiv beeinflussen.

Gleich fünf Gründer präsentierten ihr Produkt der „Die Höhle der Löwen“-Jury. Peter Knöll, Cornelius Bessler, Markus Kessler, Ferdinand Storp und André Engels sind allesamt erfahrene Geschäftsmänner und überzeugen mit Expertise im Bereich Vertrieb, Produktentwicklung, Supply Chain Management sowie in der Parfümbranche. Entsprechend siegesgewiss erklärte André Engels:

„Im Grunde revolutionieren wir den schnöden Waschmittelmarkt.“

Die Ziele der Scentme-Gründer sind ambitioniert. Sie traten mit der selbstbewussten Ansage an, das erste Waschmittel-Unicorn zu werden. Für 200.000 Euro waren sie bereit, 10 Prozent der Anteile an ihrem Unternehmen abzutreten.

Scentme kann nicht überzeugen

In einer eigens aufgebauten Duftstraße durften sich die LöwInnen durch die acht verschiedenen Duftrichtungen schnuppern – und zeigten sich vom Geruchserlebnis nur mäßig begeistert. Ebenfalls zu bemängeln hatte die Jury den Preis. Mit 85 Cent pro Pod und Waschgang sei das Produkt im Premiumsegment zu verorten und für die Mehrheit der potenziellen KundInnen schlicht zu teuer.

Im weiteren Gesprächsverlauf stellte sich heraus, dass die Gründer bereits selbst hohe Summen in den Aufbau ihres Geschäfts gesteckt, aber erst rund 2.000 KundInnen generieren konnten. Mit Blick auf die ehrgeizigen Skalierungspläne der Münchner kommentierte Carsten Maschmeyer:

„Euer Businessplan ist eher Businesswahn.“

Er konnte zwar hochgesteckte Ziele, aber keine Vertriebsstrategie erkennen. Auch Dagmar Wöhrl war nicht überzeugt:

„Mir erschließt sich das Produkt nicht.“

Auf dem Waschmittelmarkt gebe es eine Menge guter Wettbewerber, da sei ein angenehmer Duft als einzig ersichtlicher USP zu wenig. Diesem Urteil schlossen sich auch die anderen LöwInnen an. Kein Jurymitglied gab ein Angebot ab, die Scentme-Gründer verließen die Höhle ohne Deal.

Laut Angaben des Unternehmens hatten sich die Scentme-Gründer übrigens nicht aktiv bei der Sendung beworben. Auf der Website des Startups ist zu lesen, dass das Redaktionsteam der Sendung auf die neuartigen Duftpods aufmerksam geworden und auf Scentme zugekommen sei.