Moritz Schüller (l.) und Max Huber vor der Jury
Foto: Frank W. Hempel / RTL

„Die Höhle der Löwen“: So erging es Beezer

In Folge sechs der aktuellen Staffel von „Die Höhle der Löwen“ pitchte wieder ein Münchner Startup: Beezer verspricht mit seinem Produkt schnelle, einfache und energieeffiziente Getränkekühlung. Ob sie damit auch die Jury überzeugen konnten?

Das Gründerduo Max Huber und Moritz Schüller stellte seinen Beezer vor, ein Getränkekühlgerät, das von der Dose bis zur Weinflasche alles innerhalb weniger Minuten auf die perfekte Trinktemperatur bringen soll. Das schafft der Beezer mithilfe einer kompressorbasierten Kühleinheit. Damit erreicht die Luft in dem Gerät Temperaturen von minus 30 Grad. Die kalte Luft umströmt die Flasche, die sich wiederum um die eigene Achse dreht, um eine gleichmäßige Kühlung zu gewährleisten.

Ein weiteres Argument, mit dem die Gründer punkten wollten: die Energieersparnis. Die On-Demand-Kühlung mache lange Kühlzeiten im Voraus überflüssig und könne somit bis zu 90 Prozent der Energiekosten in der Getränkekühlung einsparen, so Schüller. Als Abnehmer für ihren Beezer hatten der Betriebswirt und sein Tech-Co-Founder sowohl den B2B- als auch den B2C-Bereich vor Augen. Der Beezer eigne sich für den normalen Verbrauchenden, der sich einen Sommerabend spontan mit einer Flasche Wein versüßen will, genauso wie für die Gastronomie oder den Lebensmitteleinzelhandel.

Auf der Website des Herstellers heißt es außerdem, der Beezer sei „10 x schneller als Deine Gefriertruhe“. Zum Beweis präsentierten die Gründer zwei zimmerwarme Sektflaschen. Eine davon deponierten sie in einem Gefrierfach, die andere im Beezer – bei dem lediglich Flaschengröße und Kältestufe eingestellt werden mussten. Nach wenigen Minuten bestätigten die Jurymitglieder: Die Flasche aus dem Beezer war tatsächlich deutlich kälter als die aus dem Gefrierfach.

Zu teuer und keine AbnehmerInnen

Doch die Begeisterung hielt nicht allzu lange an. Huber und Schüller erhofften sich ein Investment von 500.000 Euro für 10 Prozent der Anteile an ihrem Unternehmen. Bei dieser hohen Bewertung hatten die LöwInnen einige Rückfragen. Es stellte sich heraus, dass die Produktion des Beezers noch nicht angelaufen ist und entsprechend bisher auch noch keine Geräte verkauft worden sind. Zudem legten die beiden Gründer offen, dass sie die Entwicklung des Beezers zusammen mit einem fremden Investor, einem Hersteller für Haushaltsgeräte, gestemmt hatten. Folglich seien sie nur zu 63 Prozent an ihrer GmbH beteiligt, der Rest gehöre dem Unternehmen – eine Information, die die Jurymitglieder mit skeptischen Mienen quittierten.  

Nils Glagau war der erste, der sich klar gegen eine Investition entschied. Er konnte weder in der Gastronomie noch beim Endverbrauchenden Bedarf für den Beezer erkennen. Tillman Schulz schloss sich seinem Jurykollegen an. Auch den Verkaufspreis von 600 Euro hielt die „Die Höhle der Löwen“-Jury geschlossen für zu teuer für die EndkundInnen. Ralf Dümmel und Carsten Maschmeyer lehnten daher ein Investment ebenfalls ab. Dagmar Wöhrl fasste die Bedenken noch einmal zusammen:

„Es fehlen mir einfach zu viele Mosaiksteine – die Bewertung der Firma ist viel zu hoch, weil es momentan eigentlich nur einen Prototypen gibt. Ihr produziert noch nicht und wenn ihr 25.000 Stück abnehmen müsst, braucht ihr eine Lagerstätte, von wo aus ihr die Logistik betreiben könnt. Ich sehe auch die Zielgruppe nicht.“

„Beezer hat perfektes Gründerpaar“

Janna Ennstaler stimmte da schon etwas versöhnlichere Töne an als sie sagte:

„Ich finde, ihr seid das perfekte Gründerpaar und ich sehe euer Unternehmertum.“

Dennoch lehnte sie eine Beteiligung ab:

„Es liegt mir nicht so am Herzen, dass ich da meine ganze Energie und Kraft dahinterstecken würde.“

Sie erkenne dennoch das Potenzial des Produkts für die Gastronomie und sei gespannt darauf, die Entwicklung des Beezers weiterzuverfolgen. Den nicht zustande gekommenen Deal trugen die beiden Gründer sportlich. Max Huber meinte im Interview nach dem Pitch:

„Das war nicht der erste Rückschlag und es wird auch sicher nicht der letzte sein. Deswegen nehmen wir so viel mit wie wir können und reflektieren so viel wir können und gehen gestärkt aus der Sache raus.“