Die Lesido-Gründer Janina Jauch und Peter Frank
Foto: Lesido

Lesido: Vorlese-App für Großeltern

Mit Lesido können Großeltern ihren Enkeln per Video-Chat Bücher vorlesen. Neben einem kostenlosen Basisangebot gibt es eine Premiumversion im Abo. Die GründerInnen erklären im Interview ihr Startup.

Munich Startup: Was macht Euer Startup? Welches Problem löst Ihr?

Lesido: Lesido ist ein Streaming-Dienst für digitale Bilderbücher mit integriertem Video-Chat. Damit haben Eltern nicht nur Zugriff auf hunderte hochwertigste Kinderbücher, sondern z.B. Großeltern können diese Bücher auch per Video auf über jede Entfernung vorlesen! Das verbindet Familien, fördert die Entwicklung der Kinder und Oma oder Opa können als Tele-Babysitter die Eltern entlasten.

Munich Startup: Aber das gibt’s doch schon längst!

Lesido: Wir sind tatsächlich die Ersten in Europa! Außerdem setzen wir beim Content stark auf Qualität. So haben wir schon die großen deutschen Verlage wie Klett, Loewe oder Bastei Lübbe auf unserer Plattform. Wir haben aber auch schon internationale Schmankerl aus Indien, UK und weiteren Ländern im Angebot, die bei uns ihre Deutschland-Premiere gefeiert haben! Das macht Lesido definitiv einzigartig. Außerdem helfen anonyme Daten uns und unseren Verlagen dabei, noch besseren Content für Kinder zu entwickeln, ein weiterer USP.

Mit Lesido kann man Kindern aus der Ferne Bücher vorlesen. (Foto: Lesido)

Munich Startup: Was ist Eure Gründungsstory?

Lesido: Unsere Gründerin Janina ist selbst Mutter von zwei kleinen Kindern, berufstätig und die Großeltern wohnen allesamt weit weg. Außerdem weiß sie, wie wichtig Vorlesen für die frühkindliche Entwicklung ist. Da hat sie sich gefragt, ob nicht auch die Großeltern über die Ferne den Kleinen vorlesen und sie so entlasten könnten. So hat sie kurzerhand mit PDFs und Zoom ein Prototyp gebaut. Das hat richtig gut funktioniert und hat auch Freunde und Bekannte begeistert! Sehr bald gingen ihr aber die Bücher aus und auch Zoom ist einfach nicht das richtige Werkzeug für Anrufe zwischen Großeltern und Enkelkindern – eine bessere Lösung musste her! Heute liest Janinas Mutter fast jeden Tag über Lesido vor, was natürlich eine große Entlastung im Gründeralltag ist!

Lesido ermöglicht ukrainischen Familien kostenlos Zugang zu Kinderbüchern

Munich Startup: Was waren bisher Eure größten Herausforderungen?

Lesido: Als wir gelesen haben, wie schwer es für ukrainische Geflüchtete ist, im Ausland an Kinderbücher in ihrer Muttersprache zu kommen, haben wir uns entschlossen, unsere App und so viele Bücher wie möglich auf Ukrainisch zu übersetzen. Das war technisch und organisatorisch ein echter Kraftakt, aber dafür freuen wir uns jetzt umso mehr, ukrainischen Familien kostenlos Zugang zu Lesido ermöglichen zu können.

Munich Startup: Wo möchtet Ihr in einem Jahr stehen, wo in fünf Jahren?

Lesido: In einem Jahr wollen wir im DACH-Raum das Gesprächsthema in den Kitas und Kindergärten sein! In 5 Jahren werden Kinder auf der ganzen Welt mit Lesido ihre Liebe zum Lesen entdecken.

Munich Startup: Wie habt Ihr den Startup-Standort München bisher erlebt?

Lesido: München ist einfach wunderbar! Auch als Startup genießen wir die hohe Lebensqualität und den Anschluss an so viele großartige Institutionen. So sind wir seit einigen Monaten Teil des Inkubators Media Lab Bayern.

Munich Startup: Risiko oder Sicherheit?

Lesido: Da Kinder Lesido nutzen, ist uns Sicherheit und Vertrauen enorm wichtig. Es gibt bei uns daher keine Abo-Fallen und wir achten sehr auf Datenschutz und hochwertigen, kindertauglichen Content. Auf der anderen Seite haben wir als Gründer auf gut bezahlte Jobs verzichtet, was für uns persönlich natürlich ein hohes Risiko darstellt, das wir aber sehr gerne eingehen.