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Workpath: Agiles Zielmanagement mit OKR

Workpath unterstützt Unternehmen bei der Zielerreichung mittels der OKR-Methode. Die Gründer stellen im Interview ihr Unternehmen vor.

Munich Startup: Was macht euer Startup? Welches Problem löst ihr?

Workpath: Workpath ist eine SaaS-Plattform für ergebnisorientierte Strategieumsetzung. Genauer gesagt verbindet unsere Software wichtige Kennzahlen mit den dazugehörigen Outcomes, um Lücken zwischen Strategien und deren tatsächlichen Ausführung zu schließen. Das ist eine einfache Beschreibung der OKR-Methode. Wir möchten mit unseren Software- und Trainingsangeboten mehr Agilität, Fokus, Transparenz und Engagement für verschiedene Bereiche einer Organisation schaffen, wodurch schneller tatsächliche Mehrwerte erzielt werden können. Im Großen und Ganzen werden so tägliche Aufgaben der Mitarbeitenden, laufende Projekte und KPIs mit den übergreifenden Strategien und Zielen des Unternehmens verbunden und danach ausgerichtet. Wir bezeichnen das als Outcome Management.

Uns ist in den vergangenen Jahren immer deutlicher aufgefallen, dass trotz des zunehmend komplexeren und dynamischeren Marktumfelds viele etablierte Unternehmen immer noch auf alte Organisationsstrukturen mit einer starren, zentralen Entscheidungsfindung setzen. Flexiblere und anpassungsfähigere Marktteilnehmer haben spätestens seit der Corona-Pandemie dadurch einen klaren Vorteil. Deswegen haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, die wichtigsten Tools und Organisationsmodelle der digitalen Vorreiter in eine ganzheitliche Softwarelösung zu integrieren. Diese ist explizit für Enterprises ausgerichtet. Workpath liefert damit eine hilfreiche Basis für agiles Arbeiten, um die Anforderungen der aktuellen Zeit zu erfüllen.

„Haben Workpath von Beginn an auf die Anforderungen großer europäischer Unternehmen zugeschnitten“

Munich Startup: Aber das gibt’s doch schon längst!

Workpath: Aktuell gibt es zwei Arten von Anbietern für OKR-Managementlösungen: Ein Teil davon bietet reine Verwaltungsinstrumente an, die zur Koordination von Strategien aus Sicht der Geschäftsleitung dienen. Häufig haben diese Tools keine tatsächlich messbaren Auswirkungen auf den Erfolg von Unternehmen, auch, weil die Mitarbeitenden nicht in Prozesse eingebunden werden.

Der andere Teil, die nutzerorientierten Anbieter, können nicht immer die hohen Ansprüche großer Unternehmen an ein Tool dieser Art bedienen. Das schließt die Plattformverwaltung, Datensicherheit und den Schutz der Privatsphäre von Mitarbeitenden mit ein. Wir haben Workpath von Beginn an auf die Anforderungen großer europäischer Unternehmen zugeschnitten und setzen den Schwerpunkt auf Benutzerfreundlichkeit und Mitarbeiterengagement. Unsere Software führt Teams intuitiv durch den Prozess der Zielplanung und -umsetzung. Durch eine organisationsübergreifende Abstimmung, die im OKR Framework verankert ist, können Unternehmensstrategien auf die einzelnen Ebenen heruntergebrochen werden. Dabei unterstützen wir unsere Kunden aktiv mit Templates, Lerninhalten und einer integrierten Analytics Suite, damit sie ihre Prozesse besser verstehen und strategische Fortschritte auswerten können.

Munich Startup: Was ist eure Gründungsstory?

Workpath: Die Mitbegründer von Workpath haben vor der Gründung in Startups und im Risikokapitalbereich gearbeitet. Gerade in diesem Umfeld ist uns früh bewusst geworden, wie schnell sich die Arbeitswelt verändert und dass viele große Unternehmen noch lange nicht an den agilen Markt der Zukunft angepasst sind. Während unserer Zusammenarbeit im selben Unternehmen haben wir schnell das gemeinsame Interesse für nachhaltige Organisationsmodelle und neue Formen der Kooperation entdeckt. Wir haben Wege gesucht, mit Hilfe unserer Erfahrung deutlich zu machen, wie grundlegend sich Führung und Prozesse von Unternehmen im digitalen Zeitalter ändern müssen. Das Ergebnis war die Gründung von Workpath. Schon wenige Monate danach haben wir mit der ersten Version unseres Tools die ersten Kunden überzeugt – nicht zuletzt wegen der besonderen Benutzerfreundlichkeit. Seither haben wir das Ziel vor Augen, mit Workpath wesentliche Probleme von Unternehmen zu lösen.

Munich Startup: Was waren bisher eure größten Herausforderungen?

Workpath: Nachdem die Entscheidung gefallen ist, Workpath zu gründen, haben wir schnell mit den ersten Schritten losgelegt. Da wir davor schon mit größeren Unternehmen zusammengearbeitet haben, konnten wir die ersten 20 bis 25 Mitarbeitenden noch aus unseren eigenen Umsätzen finanzieren. Parallel hat sich uns die Herausforderung gestellt, ausreichend Kapitalgeber für unsere Vision zu finden. Nur so konnte unser Startup weiter wachsen und damit auch die Möglichkeit geschaffen werden, unser Produkt kontinuierlich zu verbessern. Anschließend haben wir in zwei Finanzierungsrunden insgesamt etwa 15 Millionen Euro Risikokapital von erfahrenen VC Investoren aufgenommen.

„Für uns ist es essentiell, aus unseren Fehlern zu lernen“

Munich Startup: Wie laufen die Geschäfte?

Workpath: Die Veränderungen der letzten paar Jahre, nicht zuletzt ausgelöst durch die Pandemie, war für viele unserer Kunden der Auslöser, sich aktiver mit agiler Steuerung von Unternehmen und Outcome-Management auseinanderzusetzen. Davon konnten wir – dankbarerweise – mit unserer Software profitieren. Wir haben einige Neukunden gewonnen, aber vor allem mit unseren Bestandskunden sind wir in den letzten zwei Jahren stark gewachsen. Workpath ist inzwischen bei einigen unserer Kunden wie SAP oder Bosch in immer mehr Units vertreten, um diese besser zu koordinieren.

Außerdem sind wir stolz darauf, auch als Team immer weiter zu wachsen und mittlerweile über 120 internationale Talente mit an Bord zu haben.

Munich Startup: Wie habt ihr den Startup Standort München bisher erlebt?

Workpath: Wir schätzen München als Startup Standort sehr. Die Stadt ist nicht umsonst der zweitgrößte Startup Hub Deutschlands, direkt nach Berlin. Dadurch haben wir hier viele talentierte Mitarbeitende gefunden. Darüber hinaus hat der Standort auch für einige den Anreiz geschaffen, ihren Lebensmittelpunkt hierher zu verlegen. Durch die vielen anderen, zum Teil auch etablierten Tech-Companies, die hier ansässig sind, bildet sich eine Art Ökosystem mit vielfältigen Networking-Möglichkeiten. Demnach ist aber auch der Talentmarkt sehr groß und es ist nicht immer einfach, potenzielle Mitarbeitende für sich zu gewinnen, vor allem, wenn man in Konkurrenz mit einem großen Konzern steht. Aber auch dafür haben wir bei Workpath eine Lösung gefunden: Die Möglichkeit, generell remote zu arbeiten. Durch die Pandemie hat sich das Arbeitsmodell bei uns etabliert und die Zusammenarbeit verläuft reibungslos. Eine positive Folge davon ist, dass einige Mitarbeitende grundsätzlich remote arbeiten, was uns die Möglichkeit verschafft, ein sehr internationales Team zu bilden. So kann jeder von jedem etwas gänzlich Neues lernen und es macht die Zusammenarbeit noch spannender.

Munich Startup: Risiko oder Sicherheit?

Workpath: Die klare Tendenz: Risiko. Trotz unseres schnellen Wachstums ist es genauso wichtig, wie am ersten Tag in kurzer Zeit Entscheidungen treffen zu können und im Zweifel lieber schnell daraus zu lernen, als etwas nicht zu versuchen. Es funktioniert nicht immer alles zu 100 Prozent, deswegen folgen wir einer Fehlerkultur. Für uns ist es essentiell, aus unseren Fehlern zu lernen und aus jedem erfahrener herauszugehen.

Trotzdem sind wir uns natürlich unserer Verantwortung bewusst. Mit über 120 Mitarbeitenden darf man ungeachtet der Risikofreude keine Entscheidung überstürzen. Wir werden unsere Mitarbeitenden und Kunden mit Entscheidungen nicht gefährden und sind stets ein sicherer und solider Partner. Uns ist wichtig, dass sich daran zukünftig nichts ändert.