Das Kältetechnik-Startup Efficient Energy, das besonders umweltschonende Klimaanlagen entwickelt und produziert, hat bei dem zuständigen Münchner Amtsgericht einen Insolvenzantrag gestellt. Bis in den Mai hatte das Unternehmen aussichtsreiche Gespräche mit einem Investor geführt, die letztlich jedoch scheiterten. Wie die FAZ berichtet, sind in einer Finanzierungsrunde von rund 20 Millionen Euro dann auch die BestandsinvestorInnen, zu denen unter anderem MIG Capital zählt, abgesprungen.
Der vorläufige Insolvenzverwalter Matthias Hofmann und sein Team verschaffen sich aktuell einen Überblick über die Lage. Die MitarbeiterInnen von Efficient Energy wurden bereits über den aktuellen Stand informiert, Kunden und Partner werden in Kenntnis gesetzt. Matthias Hofmann äußert sich jedoch optimistisch für die geplante Suche nach neuen InvestorInnen:
„Efficient Energy hat technologisch sehr viel erreicht. Das Produkt ist mit seinem klimaschützenden Impact sehr attraktiv für Investoren gerade in Zeiten, in denen ESG-konforme Investments immer wichtiger werden. Das Insolvenzrecht stellt für eine Investorenlösung einen sehr guten Rahmen zur Verfügung. Weil das Unternehmen den Insolvenzantrag sehr frühzeitig gestellt hat, haben wir in den kommenden Monaten Zeit für die Lösungssuche.“
Efficient Energy setzt auf saubere Klimaanlagen
Das Unternehmen aus Feldkirchen bei München besteht seit dem Jahr 2006 und arbeitet seitdem an Kältetechnik, die Wasser als Kältemittel nutzbar macht. Efficient Energy hat über 200 Patente angemeldet und eine Technologie entwickelt, die anders als herkömmliche Kältetechnik Wasser als effizientes Kältemittel nutzt. Die eChiller des Unternehmens verbrauchen laut Umweltbundesamt bis zu 80 Prozent weniger Strom als klassische Kältemaschinen, die mit F-Gasen arbeiten. Zu den Kunden des Startups gehören unter anderem Siemens, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Gardena und Trumpf. Die nächste Produktgeneration des eChiller steht kurz vor der Marktreife.
Efficient Energy-CEO Georg Dietrich sagt:
„Der Schritt in die Insolvenz ist uns sicher nicht leicht gefallen. Wir haben eine Technologie, die sich am Markt bereits bewährt hat und volle Auftragsbücher. Wir sind offen sowohl für Investoren als auch für einen Verkauf, um uns für die Serienproduktion des eChiller45IC neu aufzustellen.“
