Das Team von Smart4Diagnostics
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Investorenlösung für Smart4Diagnostics

Ende letzten Jahres meldete Smart4Diagnostics Insolvenz an. Das Münchner Medtech arbeitet daran, den Prozess rund um die Blutabnahme zu digitalisieren, um dadurch eine nahtlose Qualitätskontrolle von Blutproben zwischen der Abnahme und der Bearbeitung im Labor sicherzustellen. Eine Investorenlösung lässt das Unternehmen nun aufatmen.

Wie nun bekannt wurde, gibt es für Smart4Diagnostics, das kurz vor Weihnachten 2023 seine Insolvenz anmelden musste, eine Investorenlösung. Die Venture Targeter 3 AB, eine Tochter des schwedischen Risikokapitalgebers Katalysen Ventures AB, hinter dem eine Gruppe von InvestorInnen aus Schweden, dem Vereinten Königreich und den USA steht, hat den Geschäftsbetrieb rückwirkend zum 1. März erworben und auch die gesamte Belegschaft übernommen. Insolvenzverwalterin Elske Fehl-Weileder von Schultze & Braun sagt dazu:

„Es freut mich sehr, dass die Sanierung und Neuaufstellung gelungen ist. Smart4Diagnostics kann nun seine Kernkompetenz im Bereich der digitalen Nachverfolgung von Laborproben, der sogenannten Präanalytik, ausbauen und die Anwendung auf die nächste Stufe heben.“

Sie meint weiter:

„Dass es nun eine Zukunftsperspektive für die weltweit erste digitale und automatisierte Qualitätssicherung für menschliche Blutproben gibt, lag maßgeblich am großen Einsatz der Mitarbeitenden, die sich sehr mit dem Unternehmen und der Lösung identifizieren, die sie zum Großteil selbst entwickelt haben“,

Neuer Qualitätsstandard für die medizinische Diagnostik

Smart4Diagnostics wurde 2018 von Julia Flötotto, Hans Maria Heÿn, Malte Dancker und Timo Böge gegründet. Und zwar aus ganz praktischen Gründen, wie Timo Böge im Interview mit Munich Startup berichtete:

„Unser Gründerteam kommt mit keiner Technologie aus der Universität heraus, sondern wir kommen mit einem Problem aus der Praxis. Wir haben in unseren vorherigen Berufen im Labor und im Krankenhaus im Umgang mit Blutproben ein Qualitätsproblem festgestellt, aber keine sinnvolle und zeitgemäße Lösung im Markt gefunden. Daher haben wir uns entschlossen eine Lösung zu entwickeln.“ 

Mit dem digitalen System Smart.Safe.SamplesTM des Münchner Startups können (menschliche) Blutproben von der Entnahme bei PatientInnen in der Arztpraxis oder Klinik bis zur Untersuchung im Labor digital und automatisiert nachverfolgt werden. Die Integration in die Arbeitsabläufe aller Beteiligten soll einen neuen Qualitätsstandard für die medizinische Diagnostik und eine vollständige Datenkette für jede menschliche Blutprobe ermöglichen.

Positiver Ausblick auf 2024

Robin Nagel von Smart4Diagnostics, der künftig den Geschäftsbetrieb führen wird, zeigt sich von der Investorenlösung überzeugt:

„Unsere Partner glauben wie wir an die Lösung von Smart4Diagnostics und haben uns gerade während der vergangenen Monate unterstützt. Mit der nun gefundenen Investorenlösung ist Smart4Diagnostics so aufgestellt, dass das Unternehmen nicht nur positiv auf 2024 schauen kann, sondern auch Investitionen möglich sind, um die Software weiterzuentwickeln“

Peter Almberg, CEO von Katalysen Ventures AB, erklärt seine Entscheidung, in das Münchner Unternehmen zu investieren, wie folgt:

„Was uns bei Smart4Diagnostics überzeugt hat, ist, dass es für digitale Lösungen für die Präanalytik ein enormes Marktpotential gibt. Das wollen wir gemeinsam mit dem Team weiterentwickeln und auf die nächste Stufe heben.“

Smart4Diagnostics arbeitet nach eigenen Angaben mit rund 15 Laboren zusammen. Außerdem ist das Münchner Startup – ebenfalls nach eigenen Angaben – gemeinsam mit Partnern aus dem medizinischen Bereich an verschiedenen internationalen Ausschreibungen mit einem Volumen von mehreren Millionen Euro beteiligt, bei denen jedoch erst im Laufe dieses Jahres mit den Entscheidungen zu rechnen ist.