Smart City Innovationen aus München im Alltags-Test

Wie werden Europas Städte zu Smart Citys? München entwickelt im Rahmen des EU-Projekts „Smarter Together“ eigene Innovationen, von denen 2018 mehrere in Betrieb gehen werden: Intelligente Lichtmasten, E-Mobilitätsstationen, Smart Home-Elemente und eine intelligente Datenplattform sind nur einige dieser Münchner Lösungen. Zu den Innovations-Pionieren, die zukünftig die Smart City mitgestalten sollen, gehört das Münchner Startup Hawa Dawa. Das junge Unternehmen ging als Sieger aus einem EU-weiten Innovationswettbewerb der Landeshauptstadt München hervor.

Bei einem Pressetermin am 17. Januar 2018 präsentierte der Leiter des Referats für Arbeit und Wirtschaft, Bürgermeister Josef Schmid,  einen Blick in die Zukunft der intelligenten und vernetzten Stadt. Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Stadtwerke München SWM, Dr. Florian Bieberbach, stellte smarte Mobilitäts-Maßnahmen vor. Der Geschäftsführer der Portal München Betriebs GmbH, Dr. Lajos Csery, präsentierte die im Januar veröffentlichte neue München SmartCity App.

Die Landeshauptstadt wurde von der EU-Kommission 2015 im Konsortium mit Wien und Lyon als Smart City-Leuchtturmstadt ausgewählt. Das Projekt „Smarter Together“ läuft von 2016 bis Anfang 2021. Erprobt werden die Lösungen im Projektgebiet im Münchner Westen mit dem Sanierungsgebiet Neuaubing-Westkreuz und dem Neubaugebiet Freiham.

Schmid: „2018 wird ein spannendes Jahr“

Bürgermeister Josef Schmid:

„Wenn München zur Smart City wird, dann setzen wir nicht nur auf Neubaugebiete — wir nehmen alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt mit in die Zukunft. Wie die aussehen kann, zeigen wir im Projektgebiet Neuaubing-Westkreuz und Freiham.“

Über Bürgerbeteiligung und Ko-Kreations-Workshops hat das Smarter Together Entwicklungsteam in der ersten Projektphase viele Anregungen von Geschäftsleuten, Anwohnerinnen und Anwohnern im Projektgebiet gesammelt. Josef Schmid:

„Die Bürger-Interessen fließen direkt in die Umsetzung der smarten Lösungen ein. 2018 wird ein spannendes Jahr und zeigen, wie die Münchner Innovationen im städtischen Alltag funktionieren.“

Von den Ergebnissen profitieren werden die gesamte Landeshauptstadt, aber auch weitere Städte in der EU und international.

Wettbewerbssieger Hawa Dawa aus München nimmt Arbeit auf

So ist für 2018 die Eröffnung von vier E-Mobilitätstationen im Projektgebiet geplant. Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Stadtwerke München SWM, Dr. Florian Bieberbach:

Dr. Bieberbach, Geschäftsführer der SWM (links), mit Bürgermeister Josef Schmid.
Dr. Bieberbach, Geschäftsführer der SWM (links), mit Bürgermeister Josef Schmid.

„Die Elektro-Mobilitätsstationen sollen Anwohnerinnen und Anwohnern den Ein- oder Umstieg in die Elektro-Mobilität erleichtern. Wir bieten Elektro-Fahrräder in der MVG-Rad-Flotte und Elektro-Dreiräder zum Lastentransport, unser Partner STATTAUTO wird Elektro-Mietautos bereitstellen. Eine weitere Innovation sind Quartiersboxen, über die unter anderem lokale Unternehmen ihre Produkte vertreiben können. Alle Services finden sich auf den neuen digitalen Infostellen sowie der SmartCity-App für vernetzte Angebote.“

Eine weitere Smart City-Maßnahme sind Intelligente Lichtmasten, die über Sensoren wichtige Messungen von Daten aus Umwelt und Verkehr liefern können. Dafür hatte die Landeshauptstadt München im Herbst 2017 einen EU-weiten Innovationswettbewerb ausgerufen. Als Sieger dieses Wettbewerbs stehen nun zwei Firmen fest: Das finnische Unternehmen Vaisala und das Münchner Startup Hawa Dawa haben mit ihren Konzepten für den sinnvollen Einsatz von Sensoren in Lichtmasten überzeugt. Die beiden Unternehmen setzen auf „smart data“. Die Zusammenarbeit mit den Siegern startet im Frühjahr 2018. Als „Rückgrat“ für die Datenverarbeitung — und die strenge Einhaltung aller für die EU und München gültigen Datenschutzbestimmungen — fungiert eine zentrale Datenplattform. Die Plattform läuft bereits als Prototyp im Labor.

SmartCity App gelauncht

Smarter TogetherDaraus lassen sich zudem digitale Services entwickeln, die in einer zentralen App gebündelt werden. Ein erster Schritt dazu war die Veröffentlichung der München SmartCity App im Januar, entwickelt von der Portal München Betriebsgesellschaft und der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) im Auftrag der Landeshauptstadt München.

Der Geschäftsführer der Münchner Verkehrsgesellschaft Ingo Wortmann dazu:

„Wir freuen uns, mit der Integration der Mobilitätsinformationen und -angebote der MVG in die München SmartCity App einen großen Beitrag zur Freizeitmobilität in München zu leisten. Die Auskunft, wie der Bürger von den Mobilitätsstationen im Quartier zu seinem Ziel kommt, wird damit ganz einfach. Über unsere Verkehrsmittel Bus und perspektivisch Rad sowie E-Trike und Pedelec, bieten wir eine Vielzahl an Mobilitätsoptionen im Projektgebiet Neuaubing-Westkreuz.“

Der Geschäftsführer der Portal München Betriebsgesellschaft, Dr. Lajos Csery:

„Die Weiterentwicklung der beliebten München App bietet jetzt allen Bürgerinnen und Bürgern Zugang zur Smart City. Neben Optimierungen und noch mehr Nutzerfreundlichkeit, sind auch neue Services im Bereich der Mobilität und der Stadtverwaltung hinzugekommen. Und wir arbeiten bereits an der Entwicklung weiterer smarter Services, wie einer zentralen Bezahlfunktion oder einem Zugang zu Messdaten.“

Die München SmartCity App ist jetzt für iOS Geräte veröffentlicht worden, die Android-Version folgt im Frühjahr. Zu sehen sind die Innovationen digital auf dem neuen EU-weiten Portal „Knowledge Carrier“, unter anderem mit 3D-Visualisierungen.

Unter www.smarter-together.eu stellt das Städte-Konsortium Lyon, München und Wien Fachleuten und interessierten Laien die einzelnen Smart City-Innovationen vor und zeigt die Verortung in den Projektgebieten. Alle Neuigkeiten aus München gibt es ebenfalls online.