Sandra Simovich, Generalkonsulin des Staates Israel für Süddeutschland, Foto: acatech

Innovation: Wie können Deutschland und Israel voneinander profitieren?

Was können Deutschland und Israel beim Thema Innovationen voneinander lernen? Hochkarätige Diskutanten aus beiden Ländern widmeten sich der Frage beim Deutsch-Israelischen Forschungs- und Innovationsforum in München.

Beim Deutsch-Israelischen Forschungs- und Innovationsforum diskutierten Expertinnen und Experten im Vorhoelzer Forum der TU München über Innovationsprozesse in Deutschland und Israel. Unter den rund hundert Gästen waren 26 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus beiden Ländern, die sich in einem zweitägigen Rahmenprogramm mit erfahrenen Personen aus Wirtschaft und Wissenschaft austauschten und dabei ihre eigenen Ideen und Möglichkeiten des Technologietransfers zum Ausdruck brachten.

In seinem Grußwort betonte Johannes Eberle, Ministerialdirigent im Bayerischen Wissenschaftsministerium, dass Israel und Deutschland besonders voneinander profitieren könnten. Sandra Simovich, Generalkonsulin des Staates Israel für Süddeutschland, äußerte in ihrem Grußwort den Wunsch, Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler stärker in die Debatten um Innovation und Forschung zu integrieren. Ganz besonders freue sie sich daher über die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Publikum, die sich zwei Tage lang über Unternehmensgründungen austauschten und neue Ideen zum Technologietransfer entwickelten. Reinhard Hüttl, Vize-Präsident des Mitorganisators Acatech sagte, dass Deutschland in einer starken Position sei, im Bereich Wachstumskapital allerdings noch Nachholbedarf habe. Wayne D. Kaplan, Vize-Präsident für Forschung des Technion, der Technischen Universität Israels, warnte, dass wenn wir heute nicht in Grundlagenforschung investierten, uns in zehn Jahren neue Technologien fehlten.

Optimierungspotenzial in beiden Ländern

An einer anschließenden Podiumsdiskussion nahmen außerdem Yuval Fuchs, Stellvertretender Leiter von MASHAV, dem israelischen Pendant zur GIZ, sowie Rafael Wertheim, Senior Advisor der Fraunhofer-Gesellschaft für Israel, teil. Hana Milanov, Entrepreneurship-Professorin an der TU München, moderierte die Diskussionsrunde. Die Diskutanten waren sich einig, dass der Grundlagenforschung auch künftig eine tragende Rolle zukomme. Zudem sei in Bezug auf Unternehmensgründungen gerade in Deutschland eine stärkere Kultur des Scheiterns wichtig. Eine weitere deutsche Schwachstelle sei der mangelnde Zugang zu Venture Capital für Unternehmensgründerinnen und -gründer, wohingegen Israel in strukturellen Dingen und dem Bereich der Produktivität von Deutschland lernen könne.

Eine Gruppe von 26 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus Deutschland und Israel besuchte im Rahmen einer Exkursion außerdem den UnternehmerTUM MakerSpace sowie den Innovation Accelerator des UN World Food Programmes.