Der Web Summit zieht Jahr für Jahr mehr als 60.000 Teilnehmer nach Lissabon. Ab 2019 möchte München die Megakonferenz ausrichten.
Die Messe München bewirbt sich um den Web Summit 2019, die Landeshauptstadt München unterstützt die Bewerbung. Das beschloss gestern der Stadtratsausschuss für Arbeit und Wirtschaft einstimmig.
Mit 60.000 Teilnehmern aus fast 200 Ländern ist der Web Summit eine der größten Tech-Konferenzen der Welt. Zu den bisherigen Rednern gehören Al Gore, der U2-Frontmann Bono, Instagram-Mitgründer Mike Krieger, die Medienmacherin Arianna Huffington, Schauspielerin Eva Longoria und UN-Generalsekretär António Guterres. Im vergangenen Jahr sprach der mittlerweile verstorbene Astrophysiker Stephen Hawking ein Grußwort.
Das Event startete 2009 in einem Hotel in der Nähe von Dublin mit 400 Teilnehmern und wuchs seitdem Jahr für Jahr. 2016 folgte der Umzug nach Lissabon. Die Veranstalter des Web Summit möchten noch weiter wachsen und stoßen damit in Portugals Hauptstadt an Grenzen: Das für die Expo 1998 angelegte Gelände ist schlicht zu klein für weitere Expansionspläne. Für 2019 werden bereits 70.000 Teilnehmer erwartet.
Imagegewinn und Geld für die Stadtkasse
Gleich für sieben bis zehn Jahre soll die Tech-Konferenz in München ein neues Zuhause finden. Im Falle einer erfolgreichen Bewerbung macht die Stadt dafür jährlich 850.000 Euro locker, die unter anderem in kostenlose MVV-Tickets für die Teilnehmer fließen sollen. Insgesamt erwartet das Referat für Arbeit und Wirtschaft jedoch ein deutliches finanzielles Plus für die Stadt: Zusätzliche Steuereinnahmen sollen rund eine Million Euro jährlich in die Stadtkasse spülen. Nicht eingerechnet sind hier der zu erwartende Imagegewinn für den Startup-Standort München. Gegenüber der Süddeutschen Zeitung sagt der Zweite Bürgermeister Josef Schmid:
„Wir sind gerade in der Gründerszene viel besser als die Leute denken.“
Im angenommenen Stadtratsantrag heißt es außerdem:
„Der Kongress wird zum Erhalt der starken Wettbewerbsposition beitragen und damit die Zukunftsfähigkeit des Technologie-Standortes München sehr positiv beeinflussen.“
Ob München den Zuschlag erhält, wird sich im November zeigen. Dann verkünden die Veranstalter ihre Entscheidung über die Zukunft des Großevents.