Foto: Andreas Heddergott / München Tourismus

Fintech-Branche: Berlin und München hängen Frankfurt ab

Eine Analyse der offenen Stellen in der Fintech-Branche zeigt, an welchen deutschen Standorten schnell wachsende Finanz-Startups sitzen. Die Banken-Metropole Frankfurt am Main schafft es gerade einmal auf den vierten Platz.

Das Fintech-Portal Finanz-Szene.de hat Stelleninserate der nach eigener Einschätzung 100 größten und bekanntesten deutschen Finanz-Startups analysiert. Auf den Websites der untersuchten Startups sind die Studienautoren auf 1695 freie Stellen gestoßen. In der Veröffentlichung heißt es:

„Damit wird die Fintech-Branche allmählich zu einem wahrnehmbaren Faktor für den deutschen Arbeitsmarkt.“

„München ist der heimliche Fintech-Darling“

Von diesen 1695 freien Stellen verteilen sich 784 auf Berlin, 248 auf München, 106 auf Hamburg, 87 auf Frankfurt und 43 auf Düsseldorf. Obwohl Frankfurt sicherlich — insbesondere nach dem Brexit — ein wichtiger Standort für die klassische Finanzwirtschaft bleibt, bevorzugen Fintech-Startups offenbar andere Standorte. Zu ähnlichen Städte-Rankings kamen in den vergangenen Jahren auch Untersuchungen der Comdirect. Die Autoren geben sich überrascht, dass München hinter dem erwarteten Spitzenreiter Berlin mit weitem Abstand vor Hamburg und Frankfurt den 2. Platz belegt. Und das, obwohl sich die Untersuchung auf Startups beschränkt, die nach 2010 gegründet wurden:

„Dadurch gingen in oder nahe München beheimatete ‚Ur-Fintechs‘ wie Check24, Wirecard oder Interhyp noch nicht mal in die Wertung ein.“

Die Autoren ziehen den Schluss:

„München ist der heimliche Fintech-Darling“

Fintech-Branche sucht insbesondere technische Mitarbeiter

Ein Blick auf die inserierten Stellen zeigt, in welchem Bereich sich die untersuchten Startups bewegen: In erster Linie werden nicht etwa Bankkaufleute gesucht, sondern vor allem Technik-Experten. Die drei technischen Berufsfelder IT & Engineering (435), Product & Design (195) und Data & Business Intelligence (73) vereinen auf sich zusammen mehr als 40 Prozent aller Stelleninserate. Experten aus den Bereichen Banking, Insurance, Investment und Payment wurden 152 Mal gesucht. Jeweils rund die Hälfte der Angebote beziehen sich auf B2B- und B2C-Stelllen.

Weitere Zahlen finden sich in den Untersuchungsergebnissen. Die Veröffentlichung ist schon alleine wegen eines Interviews von Heinz-Roger Dohms, der hinter Finanz-Szene.de steht, mit Raisin-Mitgründer Frank Freund lesenswert.