Der Finn-CEO Max-Josef Meier.
Foto: Finn

Nach Belästigungsvorwürfen: Finn-CEO tritt zurück

Max-Josef Meier, bisheriger CEO und Mitgründer von Finn, tritt von seinem Posten zurück. Der Rückzug steht wohl in Zusammenhang mit Belästigungsvorwürfen, die zuvor bekannt wurden.

Wie das Magazin Capital berichtet, kam es auf einer Weihnachtsfeier des Münchner Startups Finn zu mehreren Fällen sexueller Belästigung. Dies ereignete sich bereits 2021 und führte zu einer internen Untersuchung sowie einem mehrmonatigen Büroverbot für Meier. Zudem gab es eine Vereinbarung über eine Therapie und ein Coaching.

Als dann im April dieses Jahres ein Mitarbeiter von Finn mit den Vorwürfen via LinkedIn an die Öffentlichkeit ging, sprach Capital mit Meier, der die Vorfälle einräumte. Schilderungen von MitarbeiterInnen zufolge habe er auf der Feier „gegenüber mehreren Frauen übergriffige verbale Äußerungen und Aufforderungen gemacht, sie am Gesäß angefasst und versucht, einige von ihnen ohne Einvernehmen zu küssen“. An die Vorfälle könne er sich jedoch nicht erinnern, da er stark alkoholisiert gewesen sei. Im Interview mit Capital erklärte er zudem, dass er damals seinen Rücktritt angeboten hätte.

Meier verlässt Finn „einvernehmlich“

Nun gab Finn bekannt, dass Meier das Startup „einvernehmlich“ verlässt. Einen Zusammenhang mit den Vorwürfen stellt Finn in der Bekanntmachung jedoch nicht her. Capital wiederum berichtet von einem Krisentreffen des Investoren-Beirats in München, auf dem die Entscheidung gefallen sei. Inzwischen ermittle auch die Staatsanwaltschaft München I, so Capital weiter.

Meier gründete das Auto-Abo-Startup 2019 zusammen mit Maximilian Wühr, Nikolai Schröder, Andreas Wixler, Max Beyer und Hans-Peter Ringer. Wühr, der bisherige Chief Growth Officer, folgt Meier nun mit sofortiger Wirkung als neuer CEO. Er war zuletzt auch für den US-Markt verantwortlich. Jürgen Lobach, seit 2020 Chief Fleet Officer bei Finn, rückt neu in die Geschäftsführung auf. Der aktuelle Geschäftsführer und Chief Financial Officer Max Beyer komplettiert die Geschäftsführung.