Gemeinsam auf dem Weg zur Kernfusion (v. l. n. r.): Lucio M. Milanese (Mitgründer und COO von Proxima Fusion), Francesco Sciortino (Mitgründer und CEO von Proxima Fusion), Milena Roveda (COO von Gauss-Fusion), Frank H. Laukien (Vorsitzender des Aufsichtsrates von Gauss Fusion), Prof. Markus Roth (Mitgründer und CSO von Focused Energy), Norbert Holtkamp (Principal Scientist von Gauss Fusion), Thomas Forner (Mitgründer und CEO von Focused Energy).
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Proxima Fusion startet Kooperation mit weiteren Fusions-Startups

Mit Proxima Fusion, Gauss Fusion und Focused Energy haben sich drei deutsche Fusions-Startups zusammengetan, um ihre Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zu bündeln. Gemeinsam wollen sie die Fusionstechnologie schneller zur Marktreife bringen.

Das Münchner Startup Proxima Fusion verfolgt den magnetbasierten Fusionsansatz und arbeitet an einem Reaktor nach dem Stellerator-Prinzip. Die Ausgründung des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik (IPP) konnte erst vor kurzem eine Finanzierung über 7 Millionen Euro abschließen. Gauss Fusion mit Sitz in Hanau ist eine europäische Industrieinitiative, die von Unternehmen aus Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien ins Leben gerufen wurde. Das Startup verfolgt ebenfalls den magnetbasierten Fusionsansatz und arbeitet neben dem IPP auch mit dem CERN und dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) zusammen. Focused Energy wiederum ist ein von der TU Darmstadt ausgegründetes deutsch-amerikanisches Unternehmen, das das laserbasierte Fusionskonzept verfolgt.

Von ihrer Kooperation erwarten sich die drei Partner nicht nur eine größere Schlagkraft für weitere Technologiesprünge auf dem Weg zur Kommerzialisierung der Fusionsenergie. Sie planen auch, an der Entwicklung von verbindlichen rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen mitzuarbeiten und die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften zu unterstützen. Darüber hinaus wollen sie sich für eine breite sowie informierte Akzeptanz der Fusionsenergie in der Bevölkerung einsetzen. Hierzu haben die Partner die Bewegung „#Fusionista“ gestartet, die sich an die breite Öffentlichkeit und insbesondere die junge Generation richtet.

„Eine nachhaltige Zukunft in Deutschland und Europa“

„Um die Energieversorgung der Zukunft zu sichern, benötigen wir einen klugen Energiemix. Wind und Sonne müssen um eine weitere grundlastfähige Energieform ergänzt werden, die zugleich erneuerbar, sicher und emissionsfrei ist. Die Fusionsenergie wird all das leisten“,

sagt Milena Roveda, COO von Gauss Fusion.

„Die Energieversorgungskrise hat uns vor Augen geführt, dass so schnell wie möglich zusätzliche erneuerbare Energiequellen erschlossen werden müssen. Gemeinsam können wir die Realisierung von Fusionskraftwerken schneller umsetzen“,

betont Lucio Milanese, Mitgründer und COO von Proxima Fusion.

„Auch international wird der Austausch von Know-how immer wichtiger. Nur so können globale Herausforderungen wie der Klimawandel gemeistert werden. Der Schulterschluss in der Kernfusion hat das Potenzial, zur treibenden Kraft für eine nachhaltige Zukunft in Deutschland und Europa zu werden“,

ergänzt Markus Roth, Mitgründer und CSO von Focused Energy sowie Professor für Laser und Plasmaphysik an der TU Darmstadt.