Das Münchner Startup Proxima Fusion verfolgt den magnetbasierten Fusionsansatz und arbeitet an einem Reaktor nach dem Stellerator-Prinzip. Im Mai vergangenen Jahres konnte die Ausgründung des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik (IPP) eine Finanzierung über sieben Millionen Euro abschließen. Nun sichert sich das junge Unternehmen erneut frisches Kapital. Die Seed-Runde über 20 Millionen Euro wird von Redalpine angeführt – mit Beteiligungen von Bayern Kapital, dem DeepTech & Climate Fonds und der Max-Planck-Förderstiftung. Auch die bestehenden Investoren UVC Partners Plural, High-Tech Gründerfonds, Wilbe und Visionaries Club beteiligen sich an der Runde.
Bau der ersten Generation an Fusionskraftwerken
Mit den eingesammelten 20 Millionen Euro will Proxima Fusion den Bau der ersten Generation an Fusionskraftwerken beschleunigen. Das Münchner Startup hat sich zum Ziel gesetzt, eine neue Ära skalierbarer emissionsfreier Energie zu ermöglichen. Die Technologie dafür basiert auf dem Prinzip optimierter quasi-isodynamischer (QI) Stellaratoren und Hochtemperatur-Supraleitern.
QI-Stellaratoren stellen eine der vielversprechendsten Technologien dar, wenn es um die Erschließung CO2-freier Energie geht. Die grundlegenden wissenschaftlichen Fragen in der Magnetfusion wurden in mehr als sechs Jahrzehnten intensiv erforscht. Die Erzeugung anhaltender und wirtschaftlich tragfähiger Fusionsenergie blieb aber eine Herausforderung. Proxima Fusion baut auf den Ergebnissen des Experiments Wendelstein 7-X (W7-X) auf, dem weltweit größten Stellarator am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik.
Entwicklung beschleunigen & Team vergrößern
Francesco Sciortino, Mitgründer und CEO von Proxima Fusion:
„Im April 2023 starteten wir mit der technischen Optimierung und der Entwicklung von Magneten aus Hochtemperatur-Supraleitern. Wir machen inzwischen gewaltige Fortschritte beim integrierten Design mit unserem Automatisierungssystem StarFinder. Die Unterstützung durch hochkarätige Investoren bestätigt die hohe Qualität des Teams und dessen wegweisende Wirkung.”
Neben der beschleunigten Entwicklung in den Bereichen Hardware und Software wird Proxima Fusion die Seed-Finanzierung insbesondere dafür nutzen, um das Team zu vergrößern.
Benjamin Erhart, General Partner bei UVC Partners:
„Die Stärken von Proxima Fusion in den Bereichen automatisiertes Design, KI-gestütztes Engineering, Hochtemperatur-Supraleiter-Magnettechnologie sowie das rasante Wachstum und die Fähigkeiten des Teams stimmen uns zuversichtlich, Fusionsenergie im Kraftwerksbetrieb Wirklichkeit werden zu lassen.“