Die Partnerschaft von Quantum-Systems und Airbus Defence and Space kommt im Zuge eines Forschungsauftrags zustande, den das Planungsamt der Bundeswehr an die beiden Unternehmen vergeben hat. Dritter Partner ist das Machine-Learning-Startup Spleenlab aus Thüringen. Ziel des Vorhabens ist die Demonstration und Analyse von KI-Bausteinen, die für den Einsatz von Schwärmen taktischer Drohnen (UAS, Unmanned Aircraft Systems) in einem realen Szenario notwendig sind. Das Projekt mit dem Titel KITU 2 (Künstliche Intelligenz für taktische UAS) wird vom deutschen Verteidigungsministerium gefördert. Der Schwerpunkt der Studie liegt auf der Effektivität von taktischen UAS.
Quantum Systems bringt in die Kooperation seine Vector-Drohnen mit ein. Dabei handelt es sich um eine elektronische Aufklärungsdrohne mit der Fähigkeit, senkrecht zu starten und zu landen (eVTOL). Vector kann sowohl mit festem Flügel oder als Multikopter eingesetzt werden. Die Drohne kommt auf eine Flugdauer von bis zu drei Stunden und verfügt über eingebaute KI-Edge-Computing-Fähigkeiten. Da Quantum-Systems bereits zahlreiche Vector-Systeme an die ukrainischen Streitkräfte geliefert hat, gelten die Drohnen zudem als kampferprobt. Zudem arbeitet Quantum-Systems derzeit an einer Strategie für eine Systemfamilie, deren kleinere und größere Plattformen in den kommenden Jahren auf den Markt kommen sollen.
Wie Airbus und Spleenlab die Drohnen von Quantum-Systems ergänzen
Airbus Defence and Space wird die Hardware des Münchner Startups mit Schwarm-Algorithmen und Simulationsumgebungen ergänzen. Zudem steuert der Rüstungskonzern weitere experimentelle Hardware sowie zusätzlich erforderliche KI-Bausteine bei. Spleenlab wiederum bringt sein Fachwissen im Bereich der KI-Edge-Software für Schwärme ein. Dies umfasst auch Objekterkennung und robuste Navigationsmethoden in Umgebungen mit hoher Kommunikationsdichte.
Die Ergebnisse des KITU-2-Forschungsprogramms sollen auch weiteren Rüstungsprogrammen zugutekommen, die ebenfalls auf dem Einsatz von Schwärmen basieren. Dazu zählen das Main Ground Combat System (MGCS), das seit 2018 von Deutschland und Frankreich vorangetrieben wird. Hier sollen die defensiven und offensiven Fähigkeiten von Kampfpanzern auf dem Schlachtfeld durch die Integration neuer Technologien und mehrerer Plattformen erweitert werden. Und das von Deutschland, Frankreich und Spanien entwickelte Future Combat Air System (FCAS) will bemannte Kampfflugzeuge der nächsten Generation mit unbemannten Fluggeräten sowie neuen Waffen und Kommunikationssystemen verknüpfen.