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Dcubed erhält staatliche Förderung

Das Spacetech-Startup Dcubed und die Hochschule München erhalten eine Förderung aus dem Raumfahrtforschungsprogramm des Bayerischen Wirtschaftsministeriums. Das Projekt für direkt im All gefertigte Satelliten-Solarpaneele des Münchner soll auch die weltweite erste Demonstration von 3D-Druck im offenen Weltraum umfassen.

Ziel des zweijährigen Projekts, das im Januar 2024 startet, ist die praktische Erforschung und Weiterentwicklung von Technologien zur Produktion im All, sogenanntes In-Space Manufacturing (ISM). Die weltweit erste Demonstration dieser Methode im offenen All will Dcubed bereits in diesem Jahr durchführen. 2025 sollen dann weitere Tests helfen, die Technologie bis zur marktreifen Einsatzfähigkeit weiterzuentwickeln.

Konkret soll die Technologie dafür eingesetzt werden, die Haltestrukturen von Satelliten-Solarpaneelen im All per 3D-Druck aus Photopolymer zu fertigen. Aktuell werden diese auf der Erde vorgefertigt und verbaut. Für den Transport werden sie dann mit einem komplexen Entfaltungs-Mechanismus ausgestattet, der die Paneele im Orbit auf ihre eigentliche Größe bringt. Die Fertigung im All würde dies überflüssig machen und potenzielle Fehlerquellen ausschalten. Auch würden die fertigen Teile nicht mehr den großen Belastungen eines Raketenstarts ausgesetzt werden. Zudem verspricht sich das Startup, dass per ISM gedruckte Paneele leichter, günstiger und leistungsfähiger als heutige Lösungen sind.

Die so gesteigerte Verfügbarkeit von Energie im All ermöglicht es, Satelliten künftig mit deutlich höherer Rechenleistung auszustatten. Zudem kann dies die Übertragungsraten von Daten zur Erde erheblich steigern. Längerfristig sollen die Erkenntnisse aus dem aktuellen Forschungsprojekt dann den Weg ebnen, deutlich größere Strukturen und Produkte im All zu fertigen. Dies würde ganz neue Potenziale des Weltraums für Wirtschaft und Forschung zu erschließen.

Dcubed: „Die höchste Fördersumme, die wir bisher für diese Technologie erhalten haben“

Das Gesamtvolumen des Projekts beläuft sich auf mehr als eine Million Dollar, wovon der Freistaat nahezu zwei Drittel übernimmt. Die Förderung erfolgt im Rahmen des Bayerischen Raumfahrtforschungsprogramms, mit dem die Staatsregierung die Entwicklung von Raumfahrttechnologien zur Bewältigung künftiger gesellschaftlicher Herausforderungen unterstützt.

Thomas Sinn, CEO und Gründer von Dcubed, sagt:

„Die Unterstützung durch die bayerische Regierung umfasst die höchste Fördersumme, die wir bisher für diese Technologie erhalten haben: Das ist eine große Bestätigung für unsere Fähigkeiten. Auf dieser Basis streben wir etwas an was noch nie gemacht wurde: Wir wollen als erste zeigen, dass die Fertigung von Strukturen direkt im All möglich ist. Und wir wollen als erste die Fertigungskapazitäten im All zur Marktreife entwickeln.“

Markus Pietras, Professor für Luft- und Raumfahrttechnik an der Hochschule für angewandte Wissenschaften München, ergänzt:

„Wir freuen uns darauf, unsere bereits erprobte Partnerschaft mit Dcubed noch weiter zu intensivieren. Zusammen leisten wir wahre Pionierarbeit: Die Fähigkeit zur Produktion im Weltall wird uns ganz neue Potentiale für Wirtschaft und Wissenschaft eröffnen. Das erlaubt uns, auf der Erde künftig noch viel stärker von Technologien aus dem All zu profitieren.“

Und Dietmar Schneyer, Leiter des Referats Luft- und Raumfahrt, Mobilität im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, erklärt:

„Die Förderung innovativer Technologien im Bereich der Raumfahrt ist ein wichtiger Schritt, um Bayern als Standort für Hochtechnologie weiter zu stärken. Das Engagement von Dcubed und der Hochschule München im Bereich des In-Space Manufacturing ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie Forschung und Industrie gemeinsam die Grenzen des Möglichen erweitern können.“

Maximilian Feigl

Maximilian Feigl berichtet seit 2020 über das Münchner Startup Ökosystem. Dabei haben es dem studierten Politikwissenschaftler vor allem Deeptech-Themen angetan.

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