DAX-Konzerne forcieren Kooperation mit Startups

Eine Studie der HTW Berlin und des Startup-Verbands widmet sich der Kooperation von DAX-Unternehmen und Startups. Die Autoren haben dazu 470 Startups untersucht, die seit 2011  eine Finanzierung erhalten haben oder eine Kooperation eingegangen sind, und kommen zu interessanten Ergebnissen. 

Die Zusammenarbeit zwischen Startups und DAX-Unternehmen hat sich in den vergangenen fünf Jahren verfünffacht, so ein Kernergebnis der Studie. Am häufigsten arbeiten Konzerne aus der IT- und Kommunikationsbranche mit Jungunternehmen zusammen.  Beinahe jede dritte DAX-Firma aus diesem Bereich kooperiert mit einem Startup. Auf dem zweiten Platz folgt die Finanzbranche mit 21 Prozent Startup-Kooperationen, die Medienbranche mit 16 Prozent und die Automobilwirtschaft mit 14 Prozent. Auch die vier DAX-Unternehmen, die mit den meisten Startups zusammenarbeiten, operieren in diesen drei Branchen.  Die Deutsche Telekom bringt es auf 60 Kooperationen, gefolgt vom ehemaligen DAX-Unternehmen   ProSiebenSat. 1 Media mit 59, SAP mit 51 und BMW mit 24 Kooperationen. Die vier Spitzenreiter vereinen zusammen mehr als die Hälfte aller Zusammenarbeitsformate mit Startups.

„Kooperation ist ein absolut notwendiger Ansatz“

Julian Kawohl, Professor für Strategisches Management an der HTW Berlin, sagt:

„Um erfolgreich digitale Ökosysteme und Plattformen zu etablieren, wie es Apple, Microsoft, Samsung und Co vormachen, ist eine Kooperation und Öffnung nach außen für die DAX-Konzerne ein absolut notwendiger Ansatz. Unsere Studie zeigt, dass Startups mit ihrem Skalierungs- und Wachstumpotenzial hierbei eine tragende Rolle für die etablierten Unternehmen spielen können. Damit Corporate-Startup-Partnerschaften nicht nur als Digitalisierungs-Aktionismus und Alibi-Veranstaltung enden, müssen die DAX-Konzerne sich selbst aber noch schneller verändern.“

Auch der Mittelstand und Familienunternehmen sollten vermehrt in der Zusammenarbeit mit Startups aktiv werden, so Kawohl.