Lassen sich Innovationen kaufen?

Die Innovationsbudgets von Mittelständlern und Konzernen steigen. Dennoch fühlen sich viele Unternehmen nicht gut für die Zukunft aufgestellt. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie.

Die deutsche Wirtschaft investiert weiter intensiv in Innovationen: 86 Prozent der von der Beratungsgesellschaft Deloitte befragten Firmen steigern ihre Ausgaben für neue Technologien. In den kommenden Jahren wachsen die entsprechenden Investitionen jährlich um 2,7 Prozent. Das aktuelle Innovationsbudget deutscher Firmen liegt heute noch bei insgesamt 166 Milliarden Euro und soll laut der Untersuchung 2019 bereits 175 Milliarden Euro betragen.

Innovationstradition der Ingenieure

Den Mehrausgaben zum Trotz fühlt sich die Hälfte der Befragten höchstens „ausreichend“ für die Zukunft gerüstet, nur ein Drittel schätzt sich selbst als gut vorbereitet ein. Drei Viertel erwarten in den kommenden Jahren starke Veränderungen im Markt. Hintergrund dessen sind die enormen Herausforderungen durch die Digitalisierung.

Die größten Hindernisse für eine erfolgreiche Zukunft sind für viele Zeitmangel und fehlendes Fachwissen zu digitalen Technologien und Prozessen. Deloitte-Experte Nicolai Andersen sagt:

„Deutschland ist von einer Innovationstradition der Ingenieure geprägt. Es lohnt sich aber, dieses Denken zu hinterfragen. Die Digitalisierung stellt viele bisherige Innovationsstrategien auf den Kopf. In puncto Innovationsfähigkeit und -kultur sind deshalb neue Ansätze gefragt. Wie die Studie zeigt, kämpfen aber viele Unternehmen hierzulande noch mit der Anwendung in der Praxis.“

„Großkonzerne können von der Startup-Welt lernen“

Mittelständler sehen sich dabei besser aufgestellt als Konzerne, Finanzdienstleister und Technologiefirmen führen bei der Selbsteinschätzung das Branchenranking an.

Andersen fasst zusammen:

„Nur jedem vierten Unternehmen gelingt der Übersetzungserfolg von Trends in Innovationen. Um das zu ändern, müssen die Betroffenen mehr tun als ihre Budgets zu erhöhen. So kann eine breite Anwendung unterschiedlicher Innovationsarten ebenso hilfreich sein wie die generelle Förderung der Innovationskultur.“

Das bedeute auch, so Andersen, genügend Zeit einzuräumen und das eigene Ökosystem für Impulse zu nutzen. Er fordert, genau zwischen Hype und Substanz zu unterscheiden und empfiehlt dem Mittelstand, sich dort zu engagieren, wo es sich wirklich lohnt.

„Großkonzerne können von den schlanken Organisationsstrukturen der Startup-Welt lernen und müssen gleichzeitig die Innovationskultur aktiv fördern.“

Die komplette Studie steht zum Download zur Verfügung.