München geht es gut — und das wird einer Studie zufolge wohl auch so bleiben. Die bayerische Landeshauptstadt ist erneut die Stadt in Deutschland mit den besten Zukunftsaussichten.
München führt das fünfte Zukunftsfähigkeits-Ranking des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) und der Privatbank Berenberg an. Von allen dreißig untersuchten deutschen Städte bescheinigt die Studie München die größte ökonomische Leistungsfähigkeit, führende Standortfaktoren und eine optimale demografische Entwicklung. HWWI-Direktor Prof. Dr. Henning Vöpel sagt:
„Damit festigt die bayerische Landeshauptstadt ihre Wettbewerbsposition als herausragende Wissensmetropole gegenüber den anderen Städten vor dem Hintergrund überdurchschnittlich guter ökonomischer Zukunftsaussichten.“
Mit 31,4 % ist der hiesige Anteil der Arbeitnehmer mit Fach- und Hochschulabschluss so hoch wie in keiner anderen Stadt. Fast jeder zweite Beschäftigte (48,5 %) arbeitet in einem wissensintensiven Wirtschaftszweig. Die Anzahl der Erwerbstätigen stieg zwischen 2011 und 2014 im Städtevergleich prozentual am zweitstärksten (+6,2 %). Auch in Bezug auf Internationalität ist München gut aufgestellt. Der Anteil ausländischer Beschäftigter ist mit 18,4 % am höchsten. Der Ausblick für die bayerische Landeshauptstadt ist ausgezeichnet: Bis zum Jahr 2030 wird der höchste relative Zuwachs bei der Bevölkerungszahl (+16 %) und der höchste absolute Zuwachs bei den Erwerbspersonen (+31.500) erwartet. Dabei entwickelt sich vor allem die Bevölkerung der unter 20-Jährigen überdurchschnittlich.
„Da Fachkräfte zum entscheidenden Engpassfaktor im Wettbewerb um die Ansiedlung von wissensintensiven Unternehmen werden können, wird die künftige Wettbewerbsfähigkeit einer Stadt zunehmend von der Entwicklung der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter bestimmt. München ist nicht zuletzt aufgrund des hohen Anteils hochqualifizierter Arbeitskräfte und wissensintensiver Branchen sehr gut aufgestellt.“
Lediglich bei den Schulabgängern mit Hochschulreife sowie bei der durchschnittlichen Erreichbarkeit liegt München auf dem vorletzten Platz, respektive im unteren Mittelfeld.
Auf den weiteren Plätzen landen hinter München Leipzig, Frankfurt, Dresden und Berlin. Den dreißigsten und damit letzten Rang belegt Gelsenkirchen. Untersucht werden die Städte hinsichtlich ihrer aktuellen ökonomischen Leistungsfähigkeit, ihrer zukünftigen demografischen Entwicklung sowie wesentlicher Standortfaktoren wie Bildung, Innovation, Internationalität und Erreichbarkeit.
Erfolg von Stadt und Land hängen zusammen
Berenberg-Sprecher Dr. Hans-Walter Peters betont die Bedeutung des Standortwettbewerbs für die Städte:
„Ihr Erfolg hängt auch davon ab, wie der ökonomische Strukturwandel hin zu wissensintensiven Dienstleistungsbranchen und forschungsintensiven Industrien vollzogen werden kann.“
Die Zukunftsaussichten der Städte betreffen dabei nicht nur die eigene Bevölkerung, so Peters:
„Für den Wohlstand einer Region ist die dynamische Entwicklung der Großstädte von Bedeutung. Ihr Erfolg trägt somit entscheidend zur Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes bei.“
Ein Einfluss bestehe aber auch umgekehrt, so Vöpel:
„Regionale Ballungszentren steigern den Austausch sowie die Arbeitsteilung und Spezialisierung in der Wissensökonomie, was sich positiv auf die Entwicklung der Städte auswirkt.“