Nur noch 557.000 Menschen haben 2017 den Sprung in die Selbständigkeit gewagt. Gleichzeitig steigt die Qualität der Gründungen deutlich, so eine Untersuchung der KfW.
Gegenüber dem Vorjahr ist die Anzahl der Gründungen um 115.000 bzw. 17% gesunken. Mit einem Minus von 101.000 respektive 24% brach die Zahl der Nebenerwerbsgründer besonders stark ein. Die Ursache dafür sieht Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW, in der „Rekordsituation auf dem Arbeitsmarkt“:
„Eine abhängige Beschäftigung auch für den Hinzuverdienst zu finden, ist derzeit so einfach wie nie. Und die, die bereits eine abhängige Beschäftigung haben, kommen aufgrund der hohen Arbeitsbelastung nicht dazu, sich im Nebenerwerb selbständig zu machen.“
Innovative Gründer „bei ihrem mutigen Weg in die Selbständigkeit unterstützen“
Trotz eines insgesamt sinkenden Gründungsgeschehens in Deutschlands stieg die Anzahl der sogenannten „Chancengründer“ gegenüber dem Vorjahr um 8% auf 334.000. Jene gründen nicht aus der Not heraus, sondern aufgrund einer bestimmten Geschäftsidee. Laut KfW ist von dieser Gruppe „ein besonderer volkswirtschaftlicher Beitrag zu erwarten“.
Ebenfalls erfreulich: 76.000 Gründer forschen und entwickeln selbst technologische Innovationen. Die Zahl innovativer Gründer legt damit um 31% zu. Zeuner sagt:
„Deutschland braucht Innovation. Deutschland braucht Menschen, die aus ihren Ideen Unternehmen kreieren. Wir müssen alle Anstrengungen unternehmen — insbesondere angesichts der sehr guten Lage auf dem Arbeitsmarkt — diese bei ihrem mutigen Weg in die Selbständigkeit zu unterstützen.“